Schlangenjagd
für die Kuriermaschine gefunden hat.«
»Vergesst nicht, dass wir einen der Entführer mitnehmen müssen, um uns über diese Wellenkraftwerke mit ihm zu unterhalten.«
»Ich werde persönlich einen von ihnen zusammenschnüren wie eine Weihnachtsgans«, versprach Linc.
»Ihr habt einen Zeitplan, um jeden mit dem Chopper zur Küste zu bringen?«
»Ja. Wegen der Gewichtsbeschränkungen wird George heute eine ganze Menge Flugstunden zusammenbekommen. Es sind vier Flüge nötig, um alles zum Flughafen zu schaffen. George und ich haben es so vorbereitet, dass er beim letzten Flug das geringste Gewicht transportiert. Auf diese Weise können wir die leeren Zusatztanks mitnehmen. Er wird an der Küste auftanken und hat dann genügend Reichweite, um Tinys Landeplatz auszukundschaften.«
»Sorgt bloß dafür, dass ich beim letzten Flug dabei bin«, sagte Juan. »Ich brauche heute noch ein wenig Schlaf.«
»Das habe ich bereits in meinem Plan berücksichtigt.«
»Damit stehst du auf der Liste für den Angestellten des Monats auf dem ersten Platz.«
»Wie ist es mit Lang gelaufen?«, wollte Max wissen.
»Das erzähle ich dir, während ich meinen Fallschirm einpacke.«
Juan begann seine sorgfältige Inspektion des großen Fallschirms, der so konstruiert war, dass sich eine Person mitsamt zweihundert Pfund Ausrüstung mit Winden bis zu hundertzwanzig Stundenkilometern treiben lassen konnte, während er zur Erde sank. Ein beliebtes Gerät der Special Forces, wies das Geschirr eine spezielle Polsterung der Gurte auf und besaß außerdem ein Zweistufen-Entfaltungssystem, um den Schock beim Übergang vom kurzen Freifall nach Verlassen des Flugzeugs in die Gleitphase zu dämpfen. Selbst mit diesen Sicherheitseinrichtungen war das Ziehen der Reißleine immer noch eine regelrechte Mutprobe, denn der Springer wusste genau, dass sein Körper kurzfristig brutalen Kräften ausgesetzt war.
»Gute Neuigkeiten an beiden Fronten«, sagte Cabrillo und fuhr mit den Fingern an den Fang- und dann an den Tragleinen entlang, um nach ausgefransten Stellen zu suchen. »Lang meinte, er wolle die NUMA alarmieren, damit sie wenn möglich ein Schiff losschicken, um diese Generatoren in Augenschein zu nehmen. Und da die CIA das Geschäft mit Isaka eingefädelt hat, werden sie uns auf jeden Fall für das bezahlen, was wir ohnehin zu tun beabsichtigt hatten – und dafür, dass wir die Waffen zurückholen.«
»Wie viel?«
»Kaum genug, um unsere Kosten zu decken, also schlag dir jeden Gedanken an eine Frühpensionierung aus dem Kopf.«
»Das ist immerhin besser als nichts.«
»Dass sich Benjamin Isaka als Agent von Makambos Kongolesischer Revolutionsarmee entpuppt hat, ist in der Afrika-Abteilung der CIA wie eine Bombe eingeschlagen.« Cabrillo ordnete die Leinen so, dass er sie, als er sie zusammenzufalten begann, mit Gummibändern zusammenbinden konnte.
»Sie haben nicht damit gerechnet?«
»Es hat sie völlig unvorbereitet getroffen. Es bringt sie dazu, über jede Hilfe und Unterstützung nachzudenken, die sie auf dem Kontinent leisten. Lang sagte, der Chef der Afrika-Abteilung habe bereits seinen Rücktritt angeboten.«
»Und? Tritt er zurück?«
»Es ist eine Sie, und nein, sie tut es nicht. Vorausgesetzt wir holen die Waffen zurück, wird die CIA das ganze Fiasko wohl unter den Teppich kehren.«
»Wie komme ich nur zu der Vermutung, dass unter diesem Teppich nicht mehr allzu viel Platz ist?«
»Weil dort keiner mehr ist«, sagte Cabrillo bitter. »Niemand möchte hören, wie die CIA irgendetwas vermasselt hat. Das ließe die USA ziemlich inkompetent aussehen und – was noch wichtiger ist – unvorbereitet. Also wenn es irgendein Problem geben sollte …«
»Wie zum Beispiel dass die Agency jemandem vertraut hat, bei dem sich herausstellt, dass er für die Rebellen arbeitet, die die Regierung stürzen wollen.«
»Genau so. Sie tun dann so, als wüssten sie von nichts – und niemand muss für diesen Fehler bezahlen. Diese spezielle Firmenpolitik ist es auch, weshalb niemand 9/11 oder die Invasion Kuwaits durch den Irak oder die Verfeinerung der Atomprogramme Indiens und Pakistans vorausgesehen hat, und«, schloss Juan, »zum Teil ist es auch der Grund, weshalb ich von dort weggegangen bin.«
»Nun, wenigstens befinden wir uns diesmal in einer Position, um alles wieder ins Lot zu bringen. Hm, Juan?«
Der wechselnde Tonfall in Hanleys Stimme ließ Cabrillo aufschauen.
»Ist alles okay?«, fragte Max und deutete mit einem
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