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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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Strom.«
    Als Ingenieur war Max Hanley höchst beeindruckt. »Verdammt genial«, sagte er. »Wie viel Strom können diese Dinger erzeugen?«
    »Eine dieser Maschinen kann eine Stadt mit zweitauend Einwohnern ausreichend versorgen. Und insgesamt gibt es da draußen vierzig von der Sorte, also haben wir es mit einer ganzen Menge Strom zu tun.«
    »Und wofür das alles?«, fragte Juan. »Wohin geht dieser ganze Strom?«
    »Genau das war verschlüsselt«, erklärte Mark. »Jeder Generator ist mit einem aufrollbaren Haltekabel am Meeresboden verankert, weshalb George sie auch nicht sehen konnte, als er diese Gegend vor zwei Tagen überflog. Wenn das Wasser ruhig ist oder das Radar auf den Wachbooten meldet, dass sich ein Schiff nähert, werden die Generatoren um etwa zehn Meter abgesenkt. Ein separates Kabel leitet den elektrischen Strom zu einer Reihe von Heizaggregaten an den Generatoren.«
    »Habe ich richtig gehört? Heizaggregate?«, fragte Eddie.
    »Yup. Irgendjemand findet offensichtlich, dass das Wasser hier zu kalt ist und angewärmt werden muss.«
    Cabrillo trank einen weiteren Schluck Kaffee und sicherte sich ein Stück Gebäck, ehe Linda den Teller endgültig leerte. »Kannst du feststellen, wie lange sie hier schon mit diesen Dingern arbeiten?«
    »Angefangen haben sie damit im Jahr 2004.«
    »Und was sind die Auswirkungen?«
    »Diese Daten sind nicht im Computer«, erwiderte Mark. »Ich bin kein Ozeanograph, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Wärmezufuhr sogar in einem solchen Ausmaß irgendeine Wirkung auf den gesamten Ozean haben könnte. Ich weiß, dass die Abwärme eines Kernreaktors einen Fluss um einige Grade aufheizen kann. Aber das ist eher ein eng begrenztes, lokales Problem.«
    Juan lehnte sich zurück und trommelte mit den Fingerspitzen auf seinem Kinn. Sein Blick wanderte in die Ferne, kehrte zurück, verschwamm wieder. Seine Leute diskutierten weiter, äußerten Vermutungen und Schlussfolgerungen, aber er hörte sie nicht. Vor seinem geistigen Auge sah er riesige Generatorstationen, die im Rhythmus der Wellen aufstiegen und niedersanken, während unter ihnen Heizaggregate dunkelrot glühten und das Wasser anwärmten, das an der afrikanischen Küste entlang nach Norden strömte.
    »Wenn da nicht diese schießwütigen Kerle wären, die sich dort rumtreiben«, sagte Mark gerade, als Juan wieder in die Gegenwart zurückkehrte, »würde ich fast vermuten, dass das Ganze eine Art Kunstinstallation von diesem Typen ist – wie heißt er noch? Ihr wisst doch, das ist der Typ, der ständig irgendwelche großen Gebäude verpackt und auch diese Tore im Central Park aufgestellt hat. Crisco?«
    »Christo«, korrigierte Max geistesabwesend.
    »Mark, du bist ein Genie«, sagte Cabrillo.
    »Was? Glaubst du wirklich, es ist irgendein fehlgeschlagenes Kunstprojekt?«
    »Nein. Ich meine das, was du über den Fluss gesagt hast.« Juan blickte in die Runde. »Hier geht es nicht darum, den gesamten Ozean aufzuheizen, sondern nur einen ganz bestimmten Teil davon. Wir befinden uns doch mitten im Benguelastrom. Das ist eine der stärksten Meeresströmungen der Welt. Er hat einen klaren Verlauf wie ein Fluss mit deutlich definierten Ufern. Und genau hier teilt er sich auf. Der eine Teil strömt weiter nach Norden an der Küste entlang, während der andere nach Westen abschwenkt und sich mit dem subtropischen Kreislauf im Südatlantik verbindet. Dieser Kreislauf transportiert Wasser an der südamerikanischen Küste entlang, wo es um einige Grade mehr erwärmt wird als der Strom vor der afrikanischen Küste.«
    »Bis hierher kann ich dir folgen«, sagte Mark.
    »Beide Strömungen kommen in der Nähe des Äquators zusammen, vermischen sich dort und stellen eine Art Pufferzone zwischen den Strömungen der nördlichen Halbkugel und denen der südlichen dar.«
    »Ich wüsste nicht, was daran so besonders ist, großer Meister. Tut mir leid.«
    »Wenn die beiden Strömungen beim Zusammentreffen nur einen geringen Temperaturunterschied aufweisen, verringert sich ihre Fähigkeit als Puffer, möglicherweise sogar so sehr, dass sie den Coriolis-Effekt aufheben, der die herrschenden Winde und daher auch diese Oberflächenströmungen antreibt.«
    Eddie Seng, der gerade einen Schluck Kaffee trinken wollte, hielt inne, und seine Miene hellte sich auf, als er begriff, um was es hier ging. »Auf diese Art und Weise könnte die Fließrichtung sämtlicher Meeresströmungen verändert werden.«
    »Genau. Die Erddrehung bestimmt die

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