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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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lebenswichtige Organe getroffen wurden, aber vorläufig hast du ihm das Leben gerettet.«
    »Noch habe ich das nicht«, sagte Eddie, während er Ski das Verbandszeug aus der Hand nahm. »Dafür haben wir jetzt keine Zeit. Sie ist eine von denen und hat wahrscheinlich gelogen, was die Anzahl der Wächter betrifft. In zehn Sekunden dürfte es hier von Wächtern nur so wimmeln. Hebt ihn hoch, und lasst uns verschwinden.«
    »Was ist los?«, erkundigte Linc sich über Funk.
    »Donleavy hat Merrick niedergeschossen. Ich glaube, sie arbeitet mit den Entführern zusammen.«
    Ski bückte sich, damit Mike und Eddie Merrick auf seine breiten Schultern legen konnten. Merrick wimmerte nur und schrie nicht auf. Das Blut, das über Skis Tarnjacke rann, sah aus wie Tinte und roch wie eine Handvoll alter Pennys.
    »Was habt ihr vor?«, fragte Linc.
    »Wir halten uns an unseren Plan und hoffen, dass uns die Zeit nicht davonläuft. Bereite dich darauf vor, Merrick zu den Motorrädern runterzulassen. Er ist ziemlich schwer getroffen.«
    »Ich warte.«
    »Was ist mit ihr?« Mike deutete dorthin, wo Susan Donleavy bewusstlos vor der Wand lag. Sie erinnerte an eine Lumpenpuppe, die den größten Teil ihrer Füllung verloren hatte.
    »Lass sie liegen«, erwiderte Eddie mit mühsam unterdrücktem Zorn. Er hätte das Ganze kommen sehen müssen, aber seine eigenen Gefühle in Erinnerung an das, was mit seiner großen Schwester vor all den Jahren passiert war, hatten seine Gedanken wohl abgelenkt. Er erwartete, dass Juan ihn wegen einer solchen Fehleinschätzung feuern würde, falls sie lebend aus diesem Schlamassel herauskämen.
    Sie machten sich auf den Weg – mit Eddie an der Spitze und Mike als Rückendeckung. Lampen, die mit Drähten verbunden an der Decke hingen, flammten kurz auf, wurden wieder matt und brannten dann mit normaler Helligkeit, während irgendwo in der Festung ein Generator ansprang. Hinter einer fernen Gangbiegung war das Schlagen einer Tür zu hören, gefolgt vom Geräusch zahlreicher Füße auf dem sandigen Korridorboden. Es war ein Wettrennen zu der Zelle, wo die Seile bereit hingen. Die Männer beschleunigten instinktiv ihre Schritte, bis sie rannten und sich keine Mühe mehr gaben, leise zu sein.
    Es war ihnen egal, dass Merrick jedes Mal aufstöhnte, wenn sein Körper sich verschob und das zerfetzte Fleisch um die Schusswunde neue Schmerzwellen durch seinen Körper jagte.
    Die Tür zum Zellenblock war noch etwa fünf Meter weit entfernt, als eine solide Wand aus Männern um die ferne Gangbiegung herumkam. Viele waren nur mit Boxershorts bekleidet, nachdem sie durch den Pistolenknall aus dem Schlaf gerissen worden waren, aber jeder hatte so viel Geistesgegenwart besessen, sich schnell eine Waffe zu schnappen. Das Team der Corporation stand mindestens zehn bewaffneten afrikanischen Wächtern in einem Flur gegenüber, der jetzt einem Schießstand ähnelte.
    Eddie hatte den Bruchteil einer Sekunde Zeit, ehe die Wächter begriffen, dass sie ihr Jagdwild gestellt hatten und mit allem darauf feuerten, was ihnen zur Verfügung stand. Er ließ seine Maschinenpistole fallen, hob beide Hände und ging damit das größte Risiko seines Lebens ein. Keiner der Wächter ließ seine Waffe sinken, und aus einer Sekunde wurden zwei, in denen kein Schuss fiel. Hinter sich konnte Eddie hören, wie Skis und Mikes Waffen klappernd auf den Steinfußboden prallten. Und dann folgte das Geräusch von weiteren Männern, die in den Korridor quollen. Er wagte einen kurzen Blick über die Schulter. Ein Dutzend weitere Soldaten waren erschienen, von denen jeder mit seinem AK-47 auf ihn zielte.
    »Wir sind geplatzt«, flüsterte er in sein Mikrofon, um Linc zu warnen. »Ruf die
Oregon.«
    Ein weiterer Mann erschien wenig später, und obgleich er nur eine Tarnhose und ein Paar nicht zugeschnürter Schuhe trug, hatte er die Haltung und das Auftreten eines Offiziers. Sein Gesicht war schmal, mit einer Hakennase und eingesunkenen Wangen.
    »Ich habe Berichte erhalten, dass eine kleine Armee unterwegs sei, um Moses Ndebele zu befreien«, erklärte er in perfekten Englisch. »Und nicht nur eine Handvoll weißer Söldner. Dennoch wird eure Exekution im Morgengrauen höchst befriedigend sein.«
    »Wie würde es Ihnen gefallen, wenn ich Ihnen verriete, dass wir engagiert wurden, um Dr. Merrick zu retten, und noch nie etwas von Moses Ndebele gehört haben?«, fragte Mike Trono spöttisch.
    »In diesem Fall wird Ihre Exekution gar nicht so befriedigend

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