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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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Eddie von leidenschaftlichen Umweltschutzfanatikern machte. Man konnte ihr Geschlecht nicht nur an der Länge ihrer Haare erkennen. Der schwere Duft von Patschuliöl überdeckte nur unzureichend den Dunst von Marihuana, der ihren Kleidern entströmte.
    Eddie massierte sich das Kinn, wo ihn Susan Donleavy mit einem wütenden Faustschlag getroffen hatte, nachdem ihre Freunde sie aufgeweckt hatten. Ein Wächter, der die Szene miterlebt hatte, ging in diesem Augenblick an seinem Käfig vorbei, sah, womit er beschäftigt war, und grinste spöttisch.
    Eddie schätzte, dass sich etwa einhundert bewaffnete Männer in dem Gefängnis aufhielten, und nun, da sich das Adrenalin in seinem Körper verflüchtigt und er Zeit gehabt hatte, seine Lage zu überdenken, begriff er auch, weshalb es so viele waren. Moses Ndebele wurde von vielen als möglicher Retter der Nation betrachtet – also würde die herrschende Regierung alles tun, um ihn zum Schweigen zu bringen. Wenn sie ihn in einem Gefängnis in Simbabwe festhielten, konnte es schon bald zum Wallfahrtsort seiner Anhänger mutieren. Aber hier draußen würde ihn niemand finden. Hier könnten sie ihn für ewig und alle Zeiten einsperren.
    Er fragte sich, weshalb Merrick und Ndebele wohl gleichzeitig an diesem Ort waren, und vermutete, dass zwischen den beiden eine Verbindung bestand, konnte aber nicht erkennen, wie sie aussah. Daniel Singer musste irgendeinen Handel mit der Regierung abgeschlossen haben, um das alte Gefängnis benutzen zu dürfen – oder aber es war genau umgekehrt.
    Zwei Stunden waren verstrichen, seit man sie entdeckt hatte. Dass Linc nicht ebenfalls in den Zellenblock gebracht worden war, bedeutete offensichtlich, dass der ehemalige SEAL auf einem der Motorräder hatte fliehen können. Eddie war erleichtert. Der befehlshabende Offizier der Garnison hatte angekündigt, dass das Corporation-Team bei Tagesanbruch hingerichtet würde. Es hätte keinen Sinn gehabt, wenn Linc sich unnötigerweise geopfert hätte, vor allem da er stattdessen offenbar eine Gelegenheit zur Flucht gehabt hatte.
    Aber angesichts der Tatsache, dass Cabrillo irgendwo da draußen in der Wüste herumirrte, Lincoln außer Tiny Gunderson und Doc Huxley allein war und die
Oregon
dreihundertfünfzig Kilometer weit entfernt wartete, kam Eddie zu dem Schluss, dass die Chance, gerettet zu werden, verschwindend gering schien. Sie brauchten eine ganze Helikopterstaffel, um einen Angriff aus der Luft zu starten, und das einzige Fahrzeug an Bord des Schiffes war im Augenblick Lincs Harley, daher fiel ein Durchqueren der Wüste von vornherein flach.
    Eddie war kurz nach dem College zur CIA gegangen und hatte den überwiegenden Teil der nächsten fünfzehn Jahre damit zugebracht, regelmäßig in China ein- und wieder auszureisen und ein Netz von Informanten aufzubauen und zu pflegen, die es ihrerseits den USA ermöglichten, eine unsichere Beziehung mit dem Festland zu unterhalten. Er war mit einem U-Boot im Frühling des Jahres 2001 nach Hainan geschmuggelt worden, wo die Chinesen die Besatzung eines EP-3-Spionageflugzeugs gefangen hielten, und hatte Informationen weitergegeben, die bewirkten, dass sich die Krise nicht zu einem Krieg hochschaukelte. Er hatte unter den Augen der chinesischen Geheimpolizei, einer der effizientesten der Welt, fast ungehindert agieren können, weil er in dem, was er tat, unerreicht gut war. Die Ironie, von der Prätorianergarde eines drittklassigen Diktators aus dem Verkehr gezogen worden zu sein, ließ ihn keinesfalls kalt.
    Trotz alle Widrigkeiten vertraute Eddie immer noch darauf, dass Juan Cabrillo einen Weg finden würde, um sie zu retten. Obwohl sie beide zur gleichen Zeit in der CIA gedient hatten, waren sie sich niemals begegnet, ehe sie aus dem Regierungsdienst ausschieden. Das hieß allerdings nicht, dass Eddie nicht schon von Cabrillo gehört hatte. Juan hatte ganz allein einige der schwierigsten Missionen in der Geschichte der Agency ausgeführt. Und weil er fließend Spanisch, Arabisch und Russisch sprechen konnte, hatten ihn seine Missionen in einige der gefährlichsten Länder der Welt geführt. Er war in Langley so etwas wie eine Legende. Sein Ruf sowie sein weißblondes Haar hatten ihm den Spitznamen Mr. Phelps eingebracht, das war der Hauptdarsteller jener legendären Fernsehserie
Mission: Impossible.
Sei es die Verfolgung von Drogenschmugglern von Kolumbien nach Panama oder das Infiltrieren einer Terroristengruppe in Syrien, die plante, die Knesset in

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