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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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Zellenblock.«
    »Sagen Sie uns, wo.«
    »Ich könnte es Ihnen zeigen«, schlug sie vor.
    Eddie schüttelte den Kopf. »Zu gefährlich.«
    »Bitte. Ich möchte es.« Sie zögerte. »Ich muss langsam wieder zu mir kommen. Außerdem hat er vor dem Zellenblock Wache gehalten. In den oberen Stockwerken ist niemand. Sie schlafen alle im alten Verwaltungstrakt.«
    »Wie viele sind es?«, fragte Mike.
    »Ich glaube, acht oder neun, aber ich bin nicht sicher.«
    Die Zahl kam ihm ziemlich niedrig vor, wenn er bedachte, dass sie gleich drei Männer am Haupttor aufgestellt hatten, aber Mike ging nicht näher darauf ein. »Sind die anderen genauso bewaffnet wie dieser hier?«
    »Ein paar von ihnen hatten Maschinenpistolen, als wir hierherkamen«, berichtete Susan. Sie weinte. »Bitte erlauben Sie mir, Sie zu Dr. Merrick zu bringen. Wenn ich nicht das Gefühl haben kann, Ihnen geholfen zu haben, kann ich mit dem, was mir der da angetan hat, nicht weiterleben.« Sie deutete mit einer Kinnbewegung auf den bewusstlosen Vergewaltiger.
    Eddie wollte schon wieder ablehnen, doch er glaubte ihr, dass sie sich von ihrer Tortur niemals erholen würde, wenn sie so einfach vom Ort des Geschehens verschwand. Seine eigene Schwester hatte nach ihrer Vergewaltigung erst dann ihren Frieden gefunden, als sie eine halbe Flasche Wodka und ein Röhrchen Schlaftabletten geleert hatte. Das friedliche Lächeln auf ihrem erkalteten Gesicht verfolgte ihn noch immer. Und er sah nichts Nachteiliges darin, dass Susan sie begleitete, während der einzige Wächter in diesem Stockwerk gefesselt und geknebelt auf dem Boden lag. »Okay«, sagte er. Mike warf ihm einen missbilligenden Blick zu. Eddie wischte seine Besorgnis mit einer Handbewegung weg. »Sie können bis zum Eingang des Zellenblocks mitkommen. Ich bleibe in Ihrer Nähe, und dann sehen wir zu, dass wir schnellstens von hier verschwinden.«
    »Vielen Dank«, murmelte sie und wischte sich die Tränen mit dem Handrücken aus den Augen.
    Nachdem er einen Bund schwerer Bronzeschlüssel aus der Hosentasche des Vergewaltigers gefischt hatte, gab Eddie Ski ein Zeichen, ihm zu folgen. Ski kam die Treppe herunter und gesellte sich an der einzigen Tür zum Zellenblock zu ihnen. Die Scharniere befanden sich auf der Außenseite der Tür, daher hoben Mike und Ski sie an, um ein Quietschen zu vermeiden, während Eddie sie gerade weit genug öffnete, dass sie alle hindurchschlüpfen konnten.
    Der Korridor hinter der Tür war lang und gerade und der Fußboden mit einer dünnen Sandschicht bedeckt. Es gab keinerlei Lichtschein, den die Nachtsichtbrillen hätten verstärken können, daher schoben sich Ski, Eddie und Mike die Brillen auf die Stirn. Sie tasteten sich blind vorwärts und fuhren mit den Fingerspitzen über die raue Steinwand, bis sie zu einer Ecke kamen. Dahinter erstreckte sich ein weiterer Gang.
    »Die Zelle befindet sich etwa in der Mitte auf der rechten Seite«, flüsterte Susan. »Gewöhnlich steht davor ein Stuhl für den Wächter.«
    Eddie riskierte es, eine mit roter Linse versehene Taschenlampe anzuknipsen, und schirmte den roten Lichtstrahl mit der Hand ab. Wie Susan es beschrieben hatte, stand der Aluminiumklappstuhl vor einer Tür, die mit der im ersten Zellenblock identisch war. Eddie besprühte den altmodischen Schließmechanismus wieder mit Graphitpulver und reichte Ski die Dose, damit er die Scharniere damit besprühte. Gleichzeitig probierte er einen Schlüssel nach dem anderen aus, bis er den richtigen fand, der in das Schloss passte.
    Selbst unter der Einwirkung des Graphitpulvers gab das Schloss nur widerwillig nach, aber glücklicherweise geschah es so gut wie lautlos. Die Männer setzten ihre Nachtsichtbrillen wieder auf, und während sich Mike und Ski mit ihren Maschinenpistolen hinter ihm in Position brachten, zog Eddie behutsam die Tür auf. Dabei gaben die Scharniere ein leises Knarren von sich.
    Die Läufe von Skis und Mikes Maschinenpistolen wanderten ständig hin und her. Während die Einzelheiten des Zellenblocks immer deutlicher zu erkennen waren, suchten sie jeden Quadratzentimeter ab, den sie einsehen konnten, bis die schwere Tür weit genug offen stand, um sie einzulassen.
    Ein Balken Mondlicht drang durch das große Fenster auf den Fußboden, und in seinem milchigen Schein glänzten die Gitterstäbe wie Elfenbein.
    In geduckter Haltung drangen die beiden Scharfschützen in den Raum ein und sicherten ihn mit ihren Waffen. Sie hielten sich dicht an den Wänden und

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