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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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vergewisserten sich, dass im Umkreis alles sauber war und niemand im Korridor zwischen den Zellen lauerte. Ski betrat eine Wendeltreppe am einen Ende des Ganges, während Mike die Treppe am anderen Ende benutzte. Sie stiegen gerade hoch genug, um in die Zellen im zweiten Stockwerk schauen zu können, nachdem sie die Brillen wieder auf Infrarot geschaltet hatten. Diese Zellen waren leer. Dann nahmen sie sich die Zellen im dritten Stock vor und hatten mit ihrer Suche auch dort keinen Erfolg.
    Wieder unten, überprüften sie die Zellenreihen dort, wobei sie am Ende des Raums begannen und sich in Richtung Tür bewegten, um nicht den ganzen Weg noch einmal zurücklegen zu müssen, sobald sie fertig waren. Es war eine Technik, die einige Sekunden einsparte, denn jetzt zählte wirklich jeder Moment. Eddie blieb mit Susan draußen und wartete.
    Im vorderen Teil des Raums stießen sie auf eine schlafende Gestalt. Mike präparierte die Scharniere und das Schloss der Zellentür in altbewährter Weise, während Ski den richtigen Schlüssel heraussuchte. Sekunden später standen sie in der Zelle. Ski ging neben Geoffrey Merrick in die Hocke. Er erkannte ihn trotz der eine Woche alten Bartstoppeln in seinem Gesicht. Sanft legte er eine Hand auf Merricks Mund und schüttelte ihn wach.
    Merrick versuchte aufzuspringen, aber Ski hielt ihn fest.
    »Wir sind hier, um Sie zu befreien«, sagte der ehemalige Marineinfanterist. »Alles ist okay.«
    Der Ausdruck in Merricks Augen verwandelte sich von erschrocken über ängstlich zu erleichtert. Er stellte seine Gegenwehr sofort ein. Als Ski ihn fragte, ob er die Hand von seinem Mund wegnehmen könne, nickte Merrick.
    »Wer sind Sie?«, fragte Merrick halblaut.
    »Ein professionelles Geiselbefreiungsteam. Sind Sie verletzt? Können Sie laufen?«
    »Und wie ich laufen kann«, antwortete Geoffrey. »Hat meine Firma Sie geschickt?«
    »Über die Einzelheiten wird noch verhandelt. Im Augenblick sollten wir lieber zusehen, dass wir Sie und Miss Donleavy von hier wegschaffen.«
    »Sie haben Susan gefunden? Wie geht es ihr?«
    »Sie ist ziemlich angeschlagen. Sie wurde vergewaltigt.«
    »Nach dem, was diese Bastarde ihr angetan haben, wurde sie auch noch vergewaltigt? Herrgott im Himmel, dafür wird Dan Singer bezahlen!«
    »Demnach steckt Ihr ehemaliger Partner hinter dieser Geschichte«, sagte Ski und half Merrick auf die Beine.
    Mit ihrem Schützling zwischen ihnen bewegten sich Ski und Mike zur Tür. Geoffrey Merrick beschleunigte seine Schritte, als er Susan neben Eddie Seng stehen sah, ihr Gesicht wirkte im fahlen Mondlicht düster. Er breitete die Arme aus, um sie an sich zu drücken, blieb dann aber abrupt stehen. Verwirrung breitete sich auf seinem Gesicht aus.
    »Ihr Gesicht«, sagte er irritiert. »Sie wurden nicht …?«
    Das war alles, was er über die Lippen brachte. Susan stieß Eddie im gleichen Moment zur Seite, in dem sie die Pistole aus seinem ungesicherten Halfter riss. Ihre Augen funkelten wütend, trotzig, während sie die Waffe in Anschlag brachte und gleichzeitig den Sicherungsflügel der Beretta umlegte.
    »Stirb, du Hurensohn!«, kreischte sie schrill und drückte ab.
    Eddies Reaktion erfolgte trotz der Situation, die etwas Irrationales hatte, blitzartig. Doch noch während sein Körper reagierte, begriff er sofort, was geschehen war. Susan Donleavy war überhaupt kein Opfer. Sie gehörte zu den Entführern, und was im anderen Zellenblock geschehen war, hatte überhaupt nichts mit einer Vergewaltigung zu tun. Es war nur ein Liebespaar, das sich ein stilles Plätzchen gesucht hatte.
    Er holte aus und traf mit der Hand Susans Handgelenk, kurz bevor der Schuss sich löste. Der Rückstoß und der Schlag ließen die Pistole in den Gang hinausfliegen und ihren Hals ungeschützt. Eddie drehte die Hand und zielte mit der Kante auf ihren Hals, bremste den Schlag jedoch im letzten Moment ab, um nicht die Halsschlagader zu zerquetschen und sie zu töten. Er fuhr herum.
    Geoffrey Merrick lag auf dem Fußboden. Ski und Trono beugten sich über ihn. Das Blut, das hinter ihm gegen die Wand gespritzt war, sah aus wie ein Bild aus dem Rorschach-Test.
    »Lebt er noch?«
    »Ja, sie hat ihn ziemlich hoch in der Brust erwischt«, sagte Ski und holte steriles Verbandsmaterial aus einem Erste-Hilfe-Paket. Merricks Gesicht war schneeweiß, er atmete hechelnd, während er sich gegen den Schmerz wehrte. Seine Brust war nass, und noch mehr Blut sickerte aus der Wunde. »Ich weiß nicht, ob

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