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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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transportiert?«
    »Ich gehe sogar noch weiter«, sagte Juan. »Ich denke, er weiß, dass der Wirbelsturm sie in die Vereinigten Staaten bringt.«
    »Woher will er das wissen?«
    Juan fuhr sich mit einer Hand über seine Bürstenfrisur. Es war das einzige äußere Anzeichen seiner Ratlosigkeit. »Genau das hat mich wach gehalten. Er kann unmöglich einen Hurrikan vorhersagen, erst recht nicht seinen Weg, aber Singers Aktionen lassen dennoch keinen anderen Schluss zu. Auch ohne uns werden Makambos Männer am Ende überwältigt, und der Ölfluss wird gestoppt. Daher kann Singer nicht davon ausgehen, dass die Dämpfe weit genug vordringen und lange genug in der Luft bleiben, um von einem Hurrikan angezogen zu werden, und selbst wenn das geschehen sollte, kann er doch nicht garantieren, dass sich der Sturm nicht irgendwann von selbst wieder auflöst. Es sei denn, er hat noch etwas anderes in petto, etwas, wovon wir keine Ahnung haben.«
    »Ich kann ja mit Susan noch einmal mein Glück versuchen«, bot Linda an. »Ich habe das Verhör abgebrochen, nachdem ich von ihr erfahren habe, was ich über den Angriff auf die Ölbohrinseln wissen wollte.«
    Juan betrachtete sie voller Stolz. Sie war bereit, noch mehr von ihrer Seele preiszugeben. Doch so gerne er ihr die Strapazen erspart hätte, die ein Verhör mit Susan Donleavy für sie bedeuteten, so wusste er doch gleichzeitig, dass sie es abermals tun müsste.
    »Irgendetwas ist da noch«, sagte er. »Und ich weiß, dass du es aus ihr herausholen kannst.«
    »Ich tue mein Bestes«, versprach Linda und wandte sich zum Gehen.
    »Halt mich auf dem Laufenden.«
    Knapp zwanzig Kilometer vom Flughafen von Cabinda entfernt, wo Tiny Gunderson mit hundert kampfbereiten Soldaten in seinem Flugzeug saß, unterhielt sich Daniel Singer mit General Samuel Makambo von der Kongolesischen Revolutionsarmee. Bis zum Tagesanbruch sollte es noch zwei Stunden dauern, und im Dschungel wurde es allmählich still, als sich die nachtaktiven Insekten und Tiere für den Tag zur Ruhe begaben. Obwohl es angesichts der vielen Ölbohrinseln offshore und an der Küste, die ständig Erdgas abfackelten und die Nacht zum Tage machten, ein Wunder war, wie die Lebewesen es schafften, ihren natürlichen Lebensrhythmus beizubehalten. Bei ihnen im Unterstand befanden sich die meisten hochrangigen Soldaten, die Makambo bei dieser Mission zu opfern bereit war. Angeführt wurde das vierhundert Mann starke Expeditionscorps von Oberst Raif Abala. Er war aus zwei Gründen hier: zum einen als Strafe für das Debakel auf dem Kongo, als er die Waffenhändler mit den Diamanten hatte entkommen lassen, und zum anderen, weil Makambo den Oberst im Verdacht hatte, einige Diamanten aus dem Handel für sich beiseitegeschafft zu haben. Er wäre nicht allzu betroffen, wenn Abala von seinem Einsatz nicht mehr zurückkehrte.
    Die Rebellen hatten sich in Sichtweite der Arbeiterlager versteckt, die in der Nähe der Anlagen, die dem Ölgiganten Petromax gehörten, aufgeschlagen worden waren. Sie trugen zivile, allerdings zerlumpte Kleidung und verhielten sich, als ob sie hier Arbeit suchten. Ihre Waffen und Motorboote hatten sie ohne Schwierigkeiten zwischen den Mangroven versteckt und Wachen aufgestellt, die Fischer oder jeden anderen vertreiben sollten, der Ausschau nach jagdbarem Wild hielt und ihnen zu nahe kommen könnte.
    »Oberst«, sagte Makambo, »Sie kennen Ihre Befehle.«
    Dank seiner Körpergröße war Makambo eine imposante Erscheinung. Und obwohl das, was einst kampfgestählte Muskelpakete gewesen waren, sich allmählich in wabbeliges Fett verwandelte, verfügte er doch noch immer über enorme Kraft. Er bevorzugte wie sein großes Vorbild Idi Amin verspiegelte Sonnenbrillen und trug stets ein Offiziersstöckchen aus geflochtener Nilpferdhaut,
sjambok
genannt, bei sich. Die Pistolen in seinem Zwillingshalfter waren maßgefertigte Berettas. Allein ihre goldenen Verzierungen waren schon ein Vermögen wert.
    »Jawohl, Sir«, antwortete Abala sofort. »Hundert Männer werden mit den Booten den Ladeterminal vor der Küste und die Ölplattformen angreifen, während sich der Rest darauf konzentriert, den gesamten Komplex zu sichern.«
    »Es ist von höchster Wichtigkeit, dass Sie die Generatorstation und die Pumpenkontrolle besetzen«, sagte Dan Singer, der Planer des Angriffs. »Beides darf auf keinen Fall beschädigt werden.«
    »Die Angriffe auf diese beiden Bereiche des Terminals werden von meinen besten Männern ausgeführt. Sie

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