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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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an mehreren Stellen des drei Stockwerke hohen Raums installiert waren, begannen zu blitzen, und ein Hupsignal ertönte, allerdings konnte Juan im Tauchboot nichts davon hören. Er blickte nach unten durch das Bullauge, während die großen Türen am Kiel des Schiffes allmählich aufgingen. Wasser schwappte über die Stahlplatten, als dem Meer vorsichtig Eintritt ins Schiff gewährt wurde und es den Moonpool bis zur Wasserlinie der
Oregon
füllte.
    Mit einem mechanischen Klappern und Klirren begann der Schlitten, auf dem das U-Boot ruhte, ins Meer zu gleiten. Das Wasser stieg an den Bullaugen hoch, und im Innern des Nomad wurde es merklich dunkler, da es nur noch durch die Computerschirme und ein Schwachstrombeleuchtungssystem im Mannschaftsbereich erhellt wurde. Sobald das Tauchboot schwamm, wurde es vom Schlitten entkoppelt.
    »Sie sind frei«, gab ein Matrose über Juans Kopfhörer Bescheid.
    »Verstanden.« Juan betätigte die Kontrollen, um die Ballasttanks zu fluten, und nach wenigen Sekunden verschwand das Mini-U-Boot im Moonpool und steuerte auf den offenen Ozean zu. »Die Nomad ist weg. Sie können die Disco jetzt zu Wasser lassen.«
    Er schaltete die Motoren ein und lauschte dem mechanischen Singen, während die Schrauben Schub entwickelten, und gab dem Computer den Befehl, sie bei fünfzig Fuß Tiefe zu halten. Das war tief genug, sodass ein Beobachter auf der Wasseroberfläche nicht bemerkte, wenn der mattschwarze Rumpf an ihm vorbeiglitt. Der Hauptcomputer der
Oregon
hatte den Kurs bereits berechnet und auf den Computer des Mini-U-Boots kopiert, daher gab es für Juan nichts anderes zu tun, als die Fahrt zu genießen.
    Fünf Minuten später gab Eddie durch, dass die Discovery erfolgreich ins Meer gesetzt wurde und dass sie zur zweiten Bohrinsel unterwegs seien.
    Da die Nomad nur zehn Knoten schaffte, schien die Fahrt zur Küste eine Ewigkeit zu dauern. Was Juan daran am meisten frustrierte, war, dass in jeder Minute, die nutzlos verstrich, weitere Ölmengen ins Meer gepumpt wurden. Wenn er auch nur den vagen Eindruck gehabt hätte, dass es helfen würde, wäre er ausgestiegen und hätte das Boot geschoben.
    »Oregon,
hier ist die Disco«, meldete sich Eddie über die akustische Verbindung. »Wir haben die Insel erreicht und halten uns dicht unter der Wasseroberfläche. Der Ölteppich muss mittlerweile einen Durchmesser von fünf Kilometern haben.«
    »Disco, hier ist die Nomad«, antwortete Juan. »Laut Computer sind wir in drei Minuten unter unserer Plattform.« Daran, wie dunkel der Ozean mittlerweile geworden war, erkannte er, dass sie unter einem Ölteppich kreuzten, und das schon seit einiger Zeit.
    Das GPS des Nomad führte das U-Boot zwischen zwei der hohen Stützpfeiler der Bohrinsel hindurch und ließ das Boot dicht vor einem dritten Pfeiler anhalten. Vom Aufklärungsflug des UAV wussten sie, dass an diesem Pfeiler eine Leiter befestigt war, die bis auf die Plattform führte.
    »Houston, die Nomad ist gelandet.«
    »Verstanden, Nomad«, erwiderte Hali. »Gib uns eine Minute, damit sich Tiny vergewissern kann, dass ihr da unten keine Gesellschaft habt und gefahrlos auftauchen und die Luke öffnen könnt.«
    Juan schloss sein Headset wieder an sein Funkgerät an, stemmte sich aus dem Polstersitz hoch und ging mit seiner MP-5 über der Schulter leise zur Luke. Mafana und seine Männer lösten ihre Hüftsitzgurte.
    »Juan«, rief Linda durch das Schiff. »Hali sagt, bei uns sei reine Luft. Hier ist zurzeit niemand, aber Tiny schätzt, dass mindestens dreißig Terroristen auf der Plattform rumlaufen.«
    »Nicht mehr lange«, murmelte Cabrillo, dann gab er Linda Anweisung, die Ballasttanks zu entleeren.
    Wie eine Kreatur aus einem Horrorfilm tauchte der breite Rücken der Nomad langsam durch die stinkende Schicht aus Rohöl auf, die sich unter der Ölplattform sammelte. Es sickerte an seinem Rumpf herab, als noch mehr von dem Mini-U-Boot an der Meeresoberfläche erschien, war jedoch gleichzeitig dick genug, um an allem kleben zu bleiben, das vom Rumpf des U-Boots abstand. Große Ölbrocken klebten an der Lukenkimming und am Steuerruder.
    »Masken aufsetzen«, befahl Juan und zog eine Chirurgenmaske über Nase und Mund. Julia hatte sich inzwischen über das giftige Öl und seine Auswirkungen auf den menschlichen Körper informiert. Dabei hatte sie erfahren, dass wenn sie den Aufenthalt in nächster Nähe des Öls auf zwei Stunden begrenzten und sich anschließend wieder in einer gut belüfteten Umgebung

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