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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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aufhielten, sie nicht gezwungen seien, die weitaus unbequemeren Gasmasken zu tragen.
    Er betätigte den Schalter, der die Luke öffnete, und wich vor dem scharfen, brennenden Gestank zurück, der seinen Geruchssinn attackierte. Diese Nähe zum Ölteppich ließ seine Augen tränen.
    Er kletterte aus dem Mini-U-Boot und hängte eine Leine in die am Rumpf angeschweißte Öse. Eine mit Muscheln besetzte kleine Plattform umgab den nächsten Stützpfeiler, und er sprang hinauf und befestigte die Leine an der integrierten Leiter. Genau in der Mitte zwischen den vier aufragenden Pfeilern senkte sich eine Röhre, die an eine Steigleitung erinnerte, ins Meer hinab. In der Röhre befand sich wahrscheinlich die Druckleitung, durch die das Rohöl aus dem Bohrloch zum Ufer gepumpt wurde. Im Gegensatz zu anderen Ölfeldern stand das Rohöl hier unter genügend Druck, sodass es nicht aus der Erde geholt werden musste. Es strömte aus eigener Kraft. Und nun, da die Terroristen entweder das Rohrsystem auf der Plattform zerstört oder einige Ventile geöffnet hatten, kam es als Wasserfall aus schimmerndem Obsidian zurück und schillerte im Licht der frühen Morgensonne. Der Klang, mit dem es auf den Ölteppich herunterprasselte, ähnelte am ehesten einer Art Donner.
    Juan löste den Blick von dem hypnotisierenden Anblick und schaute hinaus aufs Meer, während die Männer aus der Nomad kletterten. Die
Oregon
hielt auf die Küste zu. Obwohl sie ein hässliches Industrieschiff abgab, mehr Funktion als Form, mit einem Deck, das mit einem entlaubten Wald aus Kränen bedeckt war, und einem Rumpf, der ein Puzzle aus allen möglichen Farben, von der keine zur anderen passte, darstellte, hatte sie nie besser ausgesehen. Max steuerte auf die dritte Bohrinsel zu, wo sich Angestellte von Petromax immer noch gegen die Terroristen behaupteten, allerdings auch meldeten, dass sie sich darauf vorbereiteten, die Insel in ihren Rettungsbooten zu verlassen. Die Männer, die die vierte Insel verteidigten, teilten über Funk mit, dass sie nicht aufgeben würden.
    Nachdem sie die Luke des Mini-U-Boots verschlossen hatte, war Linda die Letzte, die von der Nomad auf die Plattform überwechselte. »Dann mal los«, rief sie über den Lärm des herabrauschenden Öls hinweg. »Die Luft hier unten ist das reinste Gift für meine Haut. Ich spüre schon, wie sich die Poren damit verschmutzen.« Mit einem zufriedenen Grinsen fügte sie hinzu: »Ihr könnt mir glauben, dass mir die Corporation jede Kur und jeden Aufenthalt auf einer Schönheitsfarm teuer bezahlen wird.«

27
    Als die
Oregon
am Horizont auftauchte, schenkte ihr keiner der Rebellen in den schnellen Außenbordern, die zwischen den Pfeilern der dritten Plattform auf den Wellen tanzten, auch nur die geringste Beachtung. Ihr einziges Ziel war, die Leiter hinaufzusteigen und die Bohrinsel unter ihre Kontrolle zu bringen. Bisher waren ihre Bemühungen durch die Arbeiter vereitelt worden, die Feuerlöschkanonen auf die Säule richteten und die Terroristen so ins Meer zurücktrieben. Aber ganz so einseitig entwickelte sich die Auseinandersetzung dann doch nicht. Die Männer in den Booten schickten einen ständigen Kugelhagel an dem zehn Meter hohen Pfeiler empor. Gelegentlich fand eine der Kugeln auch ihr Ziel, und ein Petromax-Angestellter wurde niedergestreckt. Manchmal brachen sie, wo sie gerade standen, auf dem Deck zusammen, aber gelegentlich stürzte auch einer von der Plattform und wurde von den Fluten verschluckt – für die Angreifer ein Anlass zu jubeln und ihre Bemühungen zu verstärken. Es war ein Zermürbungskrieg zwischen Wasserpistolen und automatischen Feuerwaffen, dessen Ausgang unausweichlich war.
    Auf seinem Platz an der Waffensteuerung im Operationszentrum beobachtete Mark Murphy gleichzeitig ein halbes Dutzend Kamerabilder sowie die Statusanzeigen der Waffensysteme der
Oregon.
Eric Stone saß an der nächsten Station, eine Hand am Joystick, der das Ruder und die Korrekturdüsen steuerte, die andere locker auf den Gashebeln.
    »Eric, bring uns in fünfhundert Meter Entfernung von der Plattform«, sagte Max auf dem Kapitänsplatz. »Und halt den Bug frei, damit wir die Gatling einsetzen können. Mark, öffne schon mal die Rumpfplatten der Gatling-Stellung und halte dich bereit, auf mein Zeichen zu feuern.«
    Tiny Gunderson lenkte das UAV in einem weiten Bogen um die Bohrinsel, damit Mark sich seine Ziele aussuchen konnte. Murph versah die vier Boote, die unter der Plattform kreuzten, mit den

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