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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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Kämpfern Handzeichen gab, um den hoffentlich letzten Angriff zu koordinieren, der entweder den Kampfeswillen der Rebellen brach oder sie endgültig überwältigte. Mit nur noch zwei Reservemagazinen in seiner Munitionstasche war dies sein letzter Schachzug.
    »Okay, Juan, wir haben unsere Position eingenommen«, meldete Linda. »Ich kann vier von ihnen sehen. Sie verstecken sich hinter einem großen Lagertank. Ein fünfter Mann versucht gerade, an den Kran heranzukommen.«
    »Sag mir Bescheid, wenn er einen Meter von dem Fahrgleis entfernt ist. Ich ziehe ihn dann aus dem Verkehr. Ihr könnt die anderen vier übernehmen, die ihr seht. Ich glaube, zwei weitere hängen an der Seite der Insel und klammern sich ans Sicherheitsfangnetz. Ich habe keine Ahnung, ob sie kapitulieren wollten oder was. Also passt auf, wenn ihr sie euch vornehmt.«
    »Roger. Ihr müsst übrigens noch zehn Meter überwinden.«
    Juan wartete mit dem Rücken gegen die warmen Röhren gepresst. In all dem Chaos und Adrenalinrausch beschäftigten sich seine Gedanken mit dem Problem von Daniel Singers Zeitplan. Ganz gleich, wie weit hergeholt die Idee auch erscheinen mochte, er war überzeugt, dass Singer eine Möglichkeit gefunden hatte, tatsächlich einen Hurrikan nach seinem Gutdünken zu beeinflussen. Schließlich war Singer trotz allem ein technisches Genie. Seine Erfindung hatte ihn zum hundertfachen Millionär gemacht, als er noch keine dreißig war. Max würde sagen: Bei dem Mann ist vielleicht eine Schraube locker, aber die Maschine läuft noch.
    »Fünf Meter«, sendete Linda.
    Was immer Singer geplant hatte, es musste etwas Großräumiges sein, aber Juan hatte keine Ahnung, um was es sich handeln konnte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass man die Entstehung eines Hurrikans, seine Heftigkeit oder den Weg, den er nehmen würde, in irgendeiner Weise künstlich beeinflussen konnte. Wieder einmal meldete sich sein aufwallender Zorn. Falls Singer tatsächlich eine solche Technologie entwickelt hatte, warum setzte er sie dann auf diese Art und Weise ein? Hurrikane und ihre pazifischen und indischen Cousinen und Vettern, Taifune und Tsunamis, richteten Schäden für mehrere Milliarden Dollar an, töteten jedes Jahr Tausende von Menschen und ließen unzählige ruinierte Existenzen zurück. Wenn Singer den Planeten retten wollte, dann wäre es nach Juans Meinung ein fantastischer erster Schritt, solchem Leid ein Ende zu setzen. Es war einfach die sinnlose Vergeudung, die ihn wütend machte. Wie dieser Angriff hier, wie Samuel Makambos Revolution aus Gründen von persönlicher Bereicherung, wie die Korruption, die Moses Ndebeles Vaterland vergiftete. All das ekelte ihn nur noch an.
    »Zwei Meter.«
    Mein Gott, war er es leid zu kämpfen! Als die Berliner Mauer fiel und die Sowjetunion zusammenbrach, saßen seine Vorgesetzten bei der CIA herum und klopften sich in Anerkennung eines sauber erledigten Jobs gegenseitig auf die Schultern. Juan hatte damals schon gewusst, dass ihnen das Schlimmste noch bevorstand, als die Welt zunehmend von religiösen Trennlinien und Stammesgrenzen zerschnitten wurde und die Kämpfe zunehmend im Verborgenen tobten.
    Er hasste es, Recht zu haben.
    »Schnapp ihn dir.«
    Cabrillo konzentrierte sich sofort wieder auf das Kampfgeschehen. Er setzte über den Stapel Bohrstangen und traf den herankriechenden Gegner mit einem kurzen Feuerstoß in die Seite und in den Rücken. Links von ihm brandete dichter Kugelhagel auf, als ihn weitere Rebellen unter Beschuss nahmen. Sie wurden von Linda und ihrem Team niedergestreckt. Juan sprintete hinter den Stangen hervor und zog das Feuer ganz bewusst auf sich, um die Angreifer aus ihrer Deckung zu locken. Seine restlichen Leute waren darauf vorbereitet, und zum zweiten Mal seit Beginn der Schlacht fegte Maschinengewehrfeuer über die Plattform, als hätte die Hölle sämtliche Tore geöffnet.
    Es war der schlimmste Nahkampf, in den er je verwickelt gewesen war. Kugeln erfüllten die Luft, und einige flitzten so dicht an ihm vorbei, dass er ihre Hitze spüren konnte. Er setzte mit einem Hechtsprung über ein Ölfass, das umgekippt worden war, und kam unsanft damit in Kontakt, als eine Salve aus mindestens zwei AKs das Fass gegen ihn warf.
    Linda sah einen der Männer auf Juan feuern, aber ihr gezielter Schuss ging daneben, während er hinter einem Bündel von Leitungsrohren verschwand. Sie verließ ihre Position und setzte ihm im Laufschritt nach. Es war, als renne sie durch einen Wald aus

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