Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
Vom Netzwerk:
zweiunddreißig Pfund schweren Gewehre hatten eine Reichweite von knapp zwei Kilometern und galten als die besten Präzisionsgewehre, die je gebaut worden waren.
    Bei so viel Rohöl, das das Wasser in der Umgebung des Ladeterminals verschmutzte, wollten weder Juan noch Max das Risiko eingehen, dass die Antriebsdüsen der
Oregon
mit Öl verstopft würden. Und keiner der beiden war außerdem bereit, auf die empfindlichen Ladeköpfe zu feuern, wenn sie nicht von einer hundertprozentigen Genauigkeit ihrer Waffensysteme ausgehen konnten. Es wäre einzig und allein Lincs und Skis Aufgabe, Mikes Angriff über den Damm von hinten zu sichern.
    Sie jagten über die Wellen mit Kurs auf den Bug des Supertankers, der am Terminal ankerte, und bremsten erst ab, als das Boot den Ölteppich erreichte. Die Ölschicht war mindestens zehn Zentimeter dick und klebte an dem Gummiponton, der den Rumpf umgab. Glücklicherweise befanden sich die Propeller unterhalb des giftigen Schlicks, sonst wären sie kaum noch vorangekommen.
    Hinter ihnen setzte sich die
Oregon
wieder in Bewegung, um in einen günstigeren Schusswinkel im Hinblick auf diesen wichtigen Teil der Anlage zu gelangen. Obwohl sie nicht direkt auf den Damm mit dem Zufahrtsweg oder auf den ausgedehnten Schwimmkai zielen würden, hatte Max keine Hemmungen, den Ozean um sie herum mit den Gatlings zu beharken.
    Mit dem Fernglas suchte Ski den Tanker nach irgendwelchen Anzeichen ab, dass die Terroristen ihn möglicherweise als vorgeschobenen Beobachtungsposten benutzten. Das war jedoch offensichtlich nicht der Fall. Um auf Nummer sicher zu gehen, würden sie den Ozeanriesen in der Nähe des Bugs rund dreihundertdreißig Meter entfernt vom Deckaufbau – der sich als wahrscheinlichster Standort für einen Beobachter anbot – erreichen.
    Sie kamen zur Bojenkette, die die hundert Meter breite Schutzzone um das Schiff markierte, und noch immer wurden sie nicht von oben beschossen.
    »Die sind wirklich so dämlich, wie wir vermutet haben«, stellte Linc fest.
    Aus der Nähe sah der Rumpf des Schiffes mit seinem roten Antialgenanstrich eher wie eine massive Stahlwand aus und nicht wie etwas, das dazu konstruiert war, die Ozeane zu durchkreuzen. Da die Tanks so gut wie leer waren, erstreckte sich die Reling ungefähr zwanzig Meter über ihren Köpfen.
    Während Linc sie zum Bug manövrierte, bereitete Ski das Entergewehr mit dem mit Gummi beschichteten Enterhaken vor. Kurz bevor sich das Sturmboot unter die Wölbung des Bugs schob, schoss er den Haken in den Himmel. Er zog zwei Nanofäden hinter sich her. Der Haken segelte über die Reling, und als Ski an den Nanofäden zog, fand der Haken einen Widerstand und setzte sich fest. Linc befestigte eine Fangleine an einem starken Magneten und klebte diesen an den Rumpf des Tankers, um das Sturmboot in Position zu halten.
    Obgleich viel zu dünn, um daran emporzuklettern, waren die Nanofäden doch stärker als Stahldraht. Ski fädelte den Faden durch eine Winde, die auf dem Bootsdeck verschraubt war, und vergewisserte sich, dass die Fußbügel eingehängt waren. Als er seine Inspektion beendet hatte, sah er, dass Linc schon die beiden Kästen öffnete, in denen sich die Präzisionsgewehre befanden. Jedes war bereits mit einem zehnschüssigen Magazin versehen, und ihnen standen noch zehn weitere pro Mann zur Verfügung.
    »Es kann losgehen«, sagte Ski und schob den Fuß in den Steigbügel.
    Linc folgte seinem Beispiel und schaltete die Winde ein. Der Nanofaden glitt durch die Rolle am Enterhaken. Skis Faden spannte sich, der Steigbügel ruckte, und Ski wurde aus dem Sturmboot gehievt. In der einen Hand das Gewehr, hielt er sich mit der anderen am Faden fest. Als er knapp drei Meter über dem Boot schwebte, spannte sich auch Lincs Faden, und nun wurden beide Männer am Rumpf des Tankers in die Höhe gezogen.
    Es dauerte nur wenige Sekunden, bis sie das Tankerdeck erreichten. Ski stieg aus dem Fußbügel und schwang sich über die Reling. Er landete leise und brachte das Gewehr sofort in Anschlag und sein Auge an das Zielfernrohr. Aufmerksam suchte er das Deck und den Deckaufbau nach irgendeiner Bewegung ab. Sein Steigbügel blieb an der kleinen Rolle hängen und fixierte den Nanofaden, sodass auch Linc über die Reling klettern konnte.
    »Alles klar«, sagte Ski, ohne sich zu seinem Partner umzudrehen.
    Sie starteten zum Heck. Jeder Mann rannte zwanzig Meter und suchte dann Deckung, während der andere das Deckhaus im Visier behielt. Obwohl

Weitere Kostenlose Bücher