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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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stählernen Bäumen. Die Art und Weise, wie die Rohre einander kreuzten und sich hin und her schlängelten, verschaffte dem gegnerischen Schützen den entscheidenden Vorteil. Ganz gleich, wohin sie schaute, ob nach unten oder nach oben, die Sicht war ihr ständig versperrt.
    Als ihr bewusst wurde, dass sie jeden Moment in eine Falle tappen könnte, startete sie den Rückzug aus dem Labyrinth. Dabei blieb ihr Blick nie länger als eine Sekunde auf einen Punkt gerichtet, für den Fall, dass der Schütze in ihre Flanke gelangt war.
    Sie schlängelte sich um ein vertikal aufragendes Rohr herum, das so dick wie ein unterirdischer Abwasserkanal war, und eine Hand schoss dahinter hervor, riss am Lauf ihrer Maschinenpistole und schleuderte sie zu Boden. Sie wünschte sich, dass in der letzten Sekunde, die ihr noch blieb, irgendein bedeutender Gedanke durch den Kopf schoss, aber das Einzige, was sie dachte, war, dass sie ihr Leben wegen eines Anfängerfehlers verlieren würde.
    Die Waffe hatte einen Knall wie eine Kanone. Der Kopf des Rebellen, der vor ihr gestanden hatte, streckte und verformte sich wie eine Halloweenmaske, ehe er einfach verschwand. Sie schaute hoch und erkannte Jim Gibson, der ein paar Schritte entfernt in seinen Tony Lamas Größe 13 stand, in der Hand einen mächtigen Revolver, den Lauf zum Himmel gerichtet und rauchend.
    »Streng genommen darf ich meinen kleinen Freund nicht auf die Insel mitnehmen, aber ich war schon immer der Meinung, dass Regeln etwas für Trottel sind.« Er streckte eine mächtige Hand aus und zog Linda auf die Füße. »Sind Sie okay, Schätzchen?«
    »Gerettet von einem echten Cowboy. Wie kann es mir da anders als gut gehen?«
    Gibson, der jede Niete, Schraube und Schweißnaht auf der Insel kannte, führte sie mit traumwandlerischer Sicherheit durch das Labyrinth. Als sie sich der Stelle näherten, wo Linda die Insel zuerst betreten hatte, stellte sie fest, dass sie überhaupt keine Schüsse mehr hören konnte.
    Sie schaute vorsichtig hinaus. Fünf der Terroristen standen aufgereiht da, die Arme so hoch gestreckt, dass es aussah, als stünden sie auf Zehenspitzen. Zwei weitere kletterten soeben aus dem Sicherheitsfangnetz, wo sie sich bis jetzt versteckt hatten.
    »Juan, ich glaube, es ist vorbei«, sagte sie in ihr Kehlkopfmikrofon.
    Juan kam hinter dem Fass hervor und stand auf. Dabei blieb der Lauf seiner Waffe ständig auf die Terroristen gerichtet. Er rannte auf sie zu und brüllte: »Runter mit euch! Alle runter! Los, alle auf den Bauch!«
    Linda beeilte sich, ihm dabei zu helfen, sie in Schach zu halten, während sie sich auf dem Boden ausstreckten. Die Simbabwer begannen, die Verwundeten und die Toten zu untersuchen, während Juan die Überlebenden fesselte. Nachdem er das erledigt hatte, rief er sein Schiff.
    »Nomad an
Oregon,
das Ziel ist gesichert. Wiederhole, Ziel ist gesichert.«
    »Hab dich schon beim ersten Mal verstanden«, antwortete Max träge. »Ich bin zwar älter als du, aber nicht taub.« Dann fügte er hinzu: »Gute Arbeit. Ich hatte auch nichts anderes erwartet.«
    »Danke. Wie ist die Lage?«
    »Mike hat das Kraftwerk lahmgelegt. Zwar fließt noch immer Öl aus den Ladeköpfen, aber ohne Pumpen bei Weitem nicht mehr in solchen Mengen. Es ist nur das eigene Gewicht, das das Öl vom Tanklager durch die Leitungen drückt.«
    »Ist Linc bereit?«
    »Wir hatten vereinbart, dass das SEAL-Boot genau fünf Minuten, nachdem Mike die Generatoren ausgeschaltet hat, in See sticht. Und das geschieht in diesem Augenblick.«
    Wie ein Düsenjäger, der von einem Flugzeugträger in die Luft katapultiert wird, beförderte eine Schleudervorrichtung das halbstarre schwarze Boot über eine Teflonrampe von der Bootsgarage hinunter in den Ozean. In der militärischen Abteilung von Zodiac in Vancouver, Kanada, erbaut, verfügte es über einen V-förmigen Rumpf für höhere Stabilität und einen aufblasbaren Randwulst zur Aufnahme einer größeren Ladung. Das Boot konnte nahezu jede Welle so glatt und lässig wie ein Otter durchschneiden und erreichte dank zweier 300 PS starker Außenbordmotoren Geschwindigkeiten von über vierzig Knoten.
    Linc bediente das Ruderrad, während Jerry Pulaski neben ihm stand. Beide trugen über ihren Kampfanzügen Schutzwesten. Zusätzliche Panzerplatten waren montiert worden, sodass der Rumpf mittschiffs praktisch unverwundbar war. Zwischen ihren Füßen lagen zwei lange schwarze Kästen, die Barrett-M107-Kaliber-.50-Gewehre enthielten. Die

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