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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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die Pumpe sie aus dem Schiff herausschleudern konnte.
    »Sie vermehrt sich von selbst«, sagte Eddie vom Rücksitz. Neben ihm lagen die dicken Schläuche Hypertherm. »Die organischen Bestandteile des Gels kontaminieren das umgebende Wasser und verwandeln es in Pudding.«
    Sie umkreisten den Supertanker, um sich ein Bild von den Schäden auf der Backbordseite zu machen. Im Rumpf klaffte ein Riss, der sich von der Wasserlinie bis hoch zur Reling erstreckte. Während sich der Rumpf unter dem Wellengang bog, öffnete und schloss sich der Riss wie ein vertikales Maul. Das Wasser in der Umgebung des Lecks war mit einer ständig wachsenden Schicht gelatineartigen Flockungsmittels bedeckt.
    »Wo soll ich euch absetzen?«, fragte George.
    »So nah am Bug wie möglich«, sagte Juan.
    »Ich habe keine Lust, etwas von dem Zeug abzukriegen, deshalb muss es mindestens dreißig Meter weiter hinten sein.«
    »Wir werden keine Zeit haben, Singer zu suchen, also sieh zu, dass du dich beeilst, wenn du uns wieder abholst.«
    »Du kannst dich auf mich verlassen, Juan, ich werde in diesem Wind keine Sekunde länger bleiben als nötig.«
    Adams flog eine enge Kurve, drehte in den Wind und näherte sich in dreißig Meter Höhe dem Tanker. Das aufgewühlte Meer unter ihnen schien unter den Landekufen wie ein lebendiges Wesen zu pulsieren. Sie überquerten die Schiffsreling, und George bremste den kleinen Helikopter ab und hielt ihn in einer Demonstration seines überragenden fliegerischen Könnens in den heftigen Böen völlig ruhig, während er an Höhe verlor. Er achtete darauf, wie hoch das Schiff von den höchsten Wellen gehoben wurde, und sorgte dafür, dass am höchsten Punkt der Abstand zwischen Hubschrauber und Schiffsdeck gut fünf Meter betrug.
    »Eddie, los.«
    Eddie Seng stieß die gegenüberliegende Tür auf, hielt sie mühsam mit einem Fuß offen und schob mit dem anderen die Hyperthermschläuche aus der Maschine. Der Sprengstoff landete auf dem Deck und blieb dort liegen wie ein Schlangennest. Als der letzte Schlauch über die Kante gerutscht war, setzte er sich wieder gerade hin, und der Wind schlug die Tür zu.
    »Und jetzt kommt der schwierige Teil«, murmelte George, richtete den Blick auf den Horizont und berechnete den Wellengang und die Frequenz der Windböen. Erste Regentropfen zerplatzten auf der Windschutzscheibe. Er ließ sich durch diese unangenehme Entwicklung aber nicht in seiner Konzentration stören.
    Juan und Eddie warteten mit den Händen an den Türgriffen. Die Maschinenpistolen hatten sie sich auf den Rücken geschnallt.
    Eine riesige Gischtwolke stieg auf der gesamten Breite des Tankerbugs in die Luft, als das Schiff durch eine weitere Monsterwelle pflügte. Als es hochzusteigen begann, ließ George den Robinson sinken. Er hatte den Augenblick genau abgepasst. Das Deck war kaum anderthalb Meter von den Kufen entfernt, als das Schiff ins nächste Wellental hinabtauchte.
    »Dann bis bald, Jungs.«
    Cabrillo und Seng öffneten ihre Türen und sprangen ohne zu zögern hinaus. Dadurch konnte Adams den Helikopter vom Schiff hochziehen, ehe es in die nächste Welle krachte.
    Juan landete auf dem Deck und rollte sich über die Schulter ab. Dabei stellte er überrascht fest, wie heiß der Stahl war. Er konnte die Hitze trotz des dichten Stoffs seiner Tarnkleidung kaum ertragen und sah zu, dass er so schnell wie möglich wieder auf die Füße kam. Er wusste, dass die Hitze innerhalb weniger Minuten durch die Gummisohlen seiner Schuhe dringen würde. Wegen seiner Prothese machte er sich keine Sorgen, dort würde er nichts spüren, aber seinem anderen Fuß und Eddie blühten Verbrennungen ersten und zweiten Grades, wenn dieser Einsatz zu lange dauerte.
    »Das wird eine Strapaze«, sagte Eddie, als könnte er Juans Gedanken lesen.
    »Die Gischt vorne sorgt sicher dafür, dass es dort um einiges kühler ist«, sagte Juan, während sie zu ihrem Vorrat Hypertherm gingen. Er winkte zu George im Robinson hinauf, der mittlerweile hundertfünfzig Meter über ihnen stand. Adams fungierte als ihr Ausguck für den Fall, dass sich Singer an Deck zeigte.
    Wegen der Schwerfälligkeit der
Gulf of Sidra
hatte Juan entschieden, dass eine Änderung des Kurses oder ein Umschalten der Maschinen auf Rückwärtslauf kaum etwas bewirken würde. Die beste Chance, Singer zu stoppen, bestand darin, das Hypertherm so schnell wie möglich anzubringen und zu zünden.
    Der Sprengstoff, der eigentlich entwickelt worden war, um damit Stahl zu

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