Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
Vom Netzwerk:
schaffen. Sie würde die Entstehung des Sturm stören und ihn regelrecht auseinanderreißen.«
    »O Gott!«, rief Hali plötzlich. Er betätigte einen Schalter auf seiner Konsole, und eine aufgeregte Stimme erfüllte sofort den Kontrollraum.
    »Ich wiederhole, hier spricht Adonis Cassedine, Kapitän der VLCC
Gulf of Sidra.
Ein Sturm hat unseren Rumpf beschädigt. Wir fahren unter Ballast, daher ist keine Ölpest zu befürchten, aber wir müssen das Schiff aufgeben, wenn das Leck sich vergrößert.« Er nannte seine Koordinaten. »Ich melde einen Notfall. Hört irgendjemand mein Signal? Mayday, Mayday, Mayday.«
    »Unter Ballast, wie nett«, knurrte Max. »Was willst du tun?«
    Cabrillo saß regungslos da, das Kinn in eine Hand gestützt. »Lass sie schmoren. Er wird weitere Meldungen absetzen, auch wenn niemand antwortet. Eric, wann sind wir schätzungsweise dort?«
    »Es dürfte immer noch an die drei Stunden dauern.«
    »So lange wird die
Sidra
mit geborstenem Rumpf bei diesem Seegang nicht durchhalten«, sagte Max. »Vor allem dann nicht, wenn ihr Kiel beschädigt ist. Verdammt, sie könnte schon in drei Minuten zerbrechen.«
    Dem konnte Juan nicht widersprechen. Sie mussten irgendetwas tun, aber seine Möglichkeiten waren begrenzt. Zuzulassen, dass der Tanker zerbrach, war die schlechteste Lösung, und es schien, als wäre Erics Idee, den Tanker zu benutzen, um den Sturm zu entschärfen, gar nicht durchführbar. Das Beste, was ihm dazu einfiel, war, das Schiff zu versenken und zu hoffen, dass sich der Gelaustritt in engen Grenzen hielt. Die Test-71-Torpedos würden das schon schaffen, aber es könnte Stunden dauern, ehe der Rumpf endgültig absoff, was zur Folge hätte, dass der Tanker bis dahin einen Großteil seiner Ladung ins Meer abgeben würde.
    Auf der Suche nach einer Lösung des Problems fiel ihm ein, was er mit Sloane auf der
Or Death
erlebt hatte. Als das Boot von einer Rakete getroffen wurde, die von der Jacht abgefeuert worden war, die die Wellenkraftwerke beschützt hatte, war es in kürzester Zeit gesunken, weil ihm bei voller Fahrt der Bug weggesprengt worden war. Cabrillo hielt sich nicht damit auf, darüber nachzudenken, was möglicherweise gegen die Durchführbarkeit seiner verrückten Idee sprechen mochte, sondern unternahm sofort alle erforderlichen Schritte zu ihrer Umsetzung.
    »Linc, Eddie, geht runter ins Materiallager, und holt mir siebzig Meter Hypertherm, und zwar das Zeug mit den Elektromagneten auf der Ummantelung.« Bei diesem plastischen sprengstoffähnlichen Material handelte es sich um eine Verbindung auf Magnesiumbasis, die mit fast zweitausend Grad Celsius verbrannte und von Abwrackunternehmen zum Schneiden von Stahl unter Wasser benutzt wurde. »Wir treffen uns im Hangar, Eddie, und sieh zu, dass du dich unterwegs ausreichend bewaffnest. Ich habe keine Ahnung, welche Art von Empfang sie uns auf der
Sidra
bereiten werden.«
    »Was ist mit mir?«, wollte Linc wissen.
    »Tut mir leid, aber wir müssen Gewicht einsparen.«
    Max tippte Juan auf die Schulter. »Offenbar hast du etwas Gemeines und Hinterhältiges ausgebrütet. Würdest du uns vielleicht aufklären?« Nachdem Cabrillo seinen Plan dargelegt hatte, nickte Hanley. »Wie ich schon sagte, absolut gemein und hinterhältig.«
    »Fällt dir vielleicht was Besseres ein?«

31
    George Adams’ Gesicht spiegelte höchste Konzentration wider, während sich seine Finger um den Steuerknüppel des Robinson legten. Wind und die rasenden Propellerflügel des Hauptrotors ließen den kleinen Hubschrauber auf dem erhöhten Heli-Pad erzittern, aber er wollte erst den richtigen Zeitpunkt abwarten.
    Die
Oregon
sackte nach einer hohen Welle in die Tiefe, und eine Wasserwand stieg vor dem Bug in die Höhe. Ihr Kamm krümmte sich und drohte, den Helikopter mit seinen drei Insassen unter sich zu begraben.
    »Sag was, Eric«, verlangte er, während das Schiff von der nächsten Welle in die Höhe gehoben wurde.
    »Warte ab, die Kamera hat fast den höchsten Punkt erreicht. Okay, ja, auf der anderen Seite ist ein tiefes Tal. Du hast noch reichlich Zeit.«
    In dem Augenblick, da das Schiff den Gipfel seines Aufstiegs erreicht hatte, schob Adams den Gashebel einen Deut nach vorn. Er wusste, wenn sie starteten, würde die
Oregon
unter ihnen wegsacken und nicht von einer weiteren Welle gegen den Helikopter gedrückt werden. Während sie sich in die Luft erhoben, begann der Trampfrachter seine Talfahrt. George senkte die Nase ein wenig ab, um

Weitere Kostenlose Bücher