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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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Mannschaft an Bord zu Ende zu führen. Sie werden ihre Fahrt abbremsen müssen, um das Rettungsboot zu Wasser zu lassen, aber wenn Cassedine ihm zeigt, wie der Tanker wieder Fahrt aufnimmt, dann könnte er es schaffen, das Auge des Sturms auf einen Durchmesser von weniger als zehn Kilometern zu verkleinern.«
    »Würdest du so etwas versuchen?«
    »Wenn ich an seiner Stelle und so weit gekommen wäre, ja. Ich glaube, ich würde die Geschichte bis zum Ende durchziehen.«
    »Daraus ergeben sich zwei Aspekte. Der eine ist, dass Singer völlig verrückt ist, und der andere, dass du und Eddie lieber ein wachsames Augen auf ihn haben solltet, wenn ihr die Schweißladungen anbringt.«
    »Wir passen schon auf.«
    Eine Stunde später funkte George die
Oregon
an und meldete, dass sie die erste Zwischenstation ihres Flugs erreicht hatten. Es wurde Zeit, die Mannschaft von der
Gulf of Sidra
zu holen.
    »Die
Oregon
ruft Captain Cassedine«, meldete sich Max per Funk.
    »Hier ist Cassedine,
Oregon
kommen.«
    »Wir sind zwanzig Kilometer von Ihrer Position entfernt. Sind Sie bereit, das Schiff zu verlassen?«, fragte Max.
    »Ich will Ihnen nicht widersprechen, Captain«, erwiderte Cassedine, »aber mein Radar zeigt, dass Sie fast fünfzig Kilometer von uns entfernt sind.«
    »Sie vertrauen bei sieben Meter hohen Wellen auf Ihr Radar?«, fragte Max spöttisch. »Auf meinem Radar sind Sie noch nicht einmal zu sehen. Ich verlasse mich auf mein GPS, und nach unserer Schätzung liegen Sie zwanzig Kilometer vor uns.« Hanley rasselte die Längen- und Breitenangaben eines Punktes zwanzig Kilometer östlich der
Gulf of Sidra
herunter. »Das ist unsere augenblickliche Position.«
    »Nun ja. Ich sehe schon, Sie haben Recht und sind tatsächlich zwanzig Kilometer entfernt.«
    »Wir können näher kommen, wenn Sie Ihre Ruder repariert haben.«
    »Nein, das haben wir nicht. Aber der außerplanmäßige Passagier hat sich bereit erklärt, an Bord zu bleiben und die Anlage in Ordnung zu bringen.«
    »Alle anderen lassen ihn allein?«, fragte Max und spielte den besorgten Seemann.
    »Er ist der Schiffseigner und kennt das Risiko«, erwiderte Cassedine.
    »Verstanden«, sagte Max mit gespieltem Unbehagen. »Nachdem Sie das Boot zu Wasser gelassen und sich weit genug vom Tanker entfernt haben, gehen Sie auf zweihundertsiebzig Grad und senden Sie ein Signal auf der EPIRB-Notfrequenz, damit wir Sie finden können.«
    »Kurs zweihundertsiebzig Grad und ein Signal auf 121,5 Megahertz. Wir starten in zwei Minuten.«
    »Viel Glück, Captain. Möge Gott mit Ihnen sein«, sagte Max ernst. Selbst wenn Cassedine und seine Mannschaft Singer mit voller Absicht halfen, wusste der Seemann in ihm, in welche Gefahr sie sich begaben, wenn sie sich bei diesem Wellengang einem Rettungsboot anvertrauten.
    Eine Viertelstunde später schaltete Hali Kasim das 121,5-Megahertz-Marine-Notfallband auf die Lautsprecher des Operationszentrums, damit jeder den hohen, schrillen Peilton hören konnte.
    »Hast du das mitgekriegt, Juan?«
    »Ich höre es. Wir gehen in den Anflug.«
    In gut hundertfünfzig Metern Höhe unterwegs, brachen sie erst durch die Wolken, als sie sich dem Tanker bis auf etwa anderthalb Kilometer genähert hatten. Mit neunzigtausend Bruttoregistertonnen schwerer als die
Oregon,
lag er viel ruhiger in der bewegten See, und nur gelegentlich sprühten Gischtwolken über seinen stumpfen Bug. Sie konnten nur mit Mühe einen winzigen gelben Fleck erkennen, der sich von dem Riesen mit dem roten Oberdeck entfernte. Es war das Rettungsboot, und wie befohlen bewegte sich Cassedine nach Westen, also weg von der
Oregon,
sodass nicht die Gefahr bestand, dass er sich einmischen würde. Außerdem konnten sie feststellen, dass der Tanker wieder Fahrt aufnahm, nachdem er langsamer geworden war, um das Rettungsboot abzusetzen.
    »Sieh dir das an.« George deutete nach unten.
    In der Nähe des Hecks der
Gulf of Sidra
schoss Flüssigkeit in hohem Bogen aus einer Öffnung etwa zweieinhalb Meter unterhalb der Reling. Es war die Ablassdüse ihrer Wasseraufnahme, eines Systems von Röhren und Pumpen, das ihr erlaubte, Ballastwasser aufzunehmen oder abzulassen.
    Nur pumpte sie kein Wasser ab. Was aus dem etwa ein Meter großen Loch strömte, war eine zähe und dickflüssige Substanz, in ihrer Beschaffenheit dem Rohöl ähnlich, das die Bucht um den Petromax-Terminal in Angola verseucht hatte. Nur war diese Flüssigkeit glasklar und schien sich auf dem Ozean schneller auszubreiten, als

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