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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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durchtrennen, wurde in sieben Meter langen Schläuchen mit Stromanschlussklemmen an beiden Enden geliefert, sodass mehrere Teilstücke zu einer einzigen großen Ladung zusammengehängt werden konnten. Der Zünder und die Batterieeinheit konnten zwischen zwei Segmenten installiert werden, aber um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen, mussten sie die Ladungen so nahe wie möglich an der Mitte platzieren.
    Juan lud sich die Hypertherm-Schläuche auf die Schulter, bis er das Gefühl hatte, dass seine Knie nachgaben. Als er seinen Anteil an Schläuchen zusammengerafft hatte, war seine rechte Socke schweißnass.
    »Fertig?«, knurrte er.
    »Gehen wir.«
    Unter ihren Hundertfünfzigpfundlasten schwankend, marschierten die beiden Männer in Richtung Bug und zogen Dreadlocks aus grauem Sprengstoff hinter sich her. Der Wind und die Bewegungen des Schiffs ließen sie gelegentlich taumeln wie Betrunkene, aber sie kämpften sich weiter. Als sie schließlich in einen Bereich gelangten, der von der Gischt beregnet wurde, sahen sie kleine Dampfwölkchen vom Deck aufsteigen. Der Anblick erinnerte Juan an einen Besuch des Yellowstone-Parks, als er noch ein Kind war. Er ließ seine Last zehn Meter vom Bug entfernt einfach fallen. Es war so nah, wie sie sich an den Bug überhaupt heranwagen konnten, ohne zu riskieren, von den Gischtwolken über Bord gespült zu werden.
    »Wie sieht es aus, George?«, keuchte Juan.
    »Ich habe gerade die Brücke überflogen, konnte jedoch niemanden sehen. Auf den Decks herrscht ein Durcheinander von Röhren und Sammelleitungen. Von Singer keine Spur.«
    »Und was ist mit dir, Max?«
    »Wir befinden uns in Torpedoreichweite und warten auf dein Zeichen.«
    »Okay.«
    Was Juan für eine weitere Gischtwolke hielt, die über das gesamte Vorschiff wehte, entpuppte sich als ein Miniwolkenbruch. Er ließ schon nach wenigen Sekunden nach, versiegte jedoch nicht vollständig. Sie agierten unter doppeltem Zeitdruck. Zum einen mussten sie verhindern, dass der Tanker seine Kreisfahrt vollendete, und zum anderen mussten sie die Schweißladungen verteilen und auf die
Oregon
zurückkehren, ehe der Regen jeglichen Flugverkehr unmöglich machte. Er konnte nur hoffen, dass ihnen wenigstens das Erste gelänge.
    Eddie begann damit, den Sprengstoff über die Breite des Schiffs entlang einer Naht zu verlegen, wo zwei Rumpfabschnitte zusammengeschweißt worden waren. Juan beschäftigte sich eingehend mit dem Zünder und testete ihn zweimal mit der Fernbedienung, die er stets bei sich trug, ehe er sie an das erste Stück Hypertherm anschloss. Sechs sieben Meter lange Teilstücke waren nötig, um die Breite des Tankers zu überspannen. In jedem Schlauch befand sich eine Batterie, die, wenn sie aktiviert war, ein Magnetfeld erzeugte, das den Sprengstoff auf den Stahlplatten des Decks fixierte und ihn vor dem Verrutschen bewahrte.
    Eddie und Juan ließen je ein Teilstück über den Seitenrand des Tankers hängen, sodass das jeweilige Ende des Hypertherm-Schlauchs ins Wasser eintauchte. Auch dort fixierten die Elektromagneten die Sprengladungen entlang der Schweißnähte am Schiffsrumpf. Am Ende erhielten sie eine Schweißladung, die jeden Zentimeter des Schiffs oberhalb der Wasserlinie abdeckte. Die überzähligen Schlauchstücke ließen sie einfach an Deck liegen.
    Sobald Eddie die letzte Verbindung geschlossen hatte, meldete sich Juan per Funk bei George, damit er sie wieder abholte. Der Regen nahm zu und fiel in dichten, vom Wind gepeitschten Wänden, die die Sicht derart beeinträchtigten, dass der Deckaufbau am Heck nur noch vage zu erkennen war. Während sich Adams auf die heikelste Abholaktion seiner ohnehin bemerkenswerten Karriere vorbereitete, nahm Cabrillo Verbindung mit Hanley auf.
    »Max, die Ladungen liegen an Ort und Stelle. Ihr könnt jetzt die Torpedos abfeuern. Bis sie hier einschlagen, dürften wir das Feld geräumt haben.«
    »Verstanden«, antwortete Max.
    Im Operationszentrum öffnete Mark Murphy die Außenschotts der Torpedorohre und rief auf seinem Computer das Steuerprogramm der Torpedos auf. Mit den Daten der Radar- und Sonarsysteme versorgt, erschien das dreidimensionale taktische Gitternetzbild auf seinem Monitor. Er konnte die
Gulf of Sidra
deutlich sehen, die knapp zweieinhalbtausend Meter von der
Oregon
entfernt durch die bewegte See stampfte. Im Jargon der U-Bootfahrer des Zweiten Weltkriegs konnten sie mit einem Blattschuss rechnen.
    »Mark, auf ›Jetzt‹ Rohr eins abfeuern«, befahl Max.

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