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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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Stunden.
    Tony rechnete mit dem Piloten dessen Dienste für den Tag ab und behielt nach der Bezahlung nur noch zwei seiner Travellerschecks übrig, die im Spielkasino ihres Hotels zu verlieren, er bereits gelobt hatte. Die Pilot schüttelte beiden die Hand, bedankte sich dafür, dass sie sich für seinen Charterservice entschieden hatten und gab ihnen noch einen Rat mit auf den Weg: »Bestimmt haben Sie längst bemerkt, dass Luka ein Gauner und ein Dieb ist, aber was Papa Heinrick betrifft, da hat er Recht. Der alte Mann ist nicht ganz richtig im Kopf. Sie hatten beide Ihren Spaß dabei, nach einem gesunkenen Schiff zu suchen. Genießen Sie nun auch die letzten Tage Ihres Urlaubs. Machen Sie einen Ausflug in die Wüste, oder entspannen Sie sich am Swimmingpool, wie Tony es vorgeschlagen hat.«
    Als Luka sich außer Sichtweite befand, erwiderte Sloane: »Piet, wir sind um die halbe Welt gereist. Was bedeutet da ein weiterer vergeudeter Tag?«
    Der Pilot lachte verhalten. »Genau das ist es, was ich bei euch Amerikanern so liebe. Ihr gebt niemals auf.«
    Sie tauschten einen weiteren Händedruck, und Luka schwang sich auf die Ladefläche des vierradgetriebenen Pick-up. Vor einer Bar in dem Arbeiterviertel in Walvis Bay, wo er wohnte, setzten sie ihn ab. Sie zahlten ihm sein tägliches Honorar aus, und trotz ihrer Beteuerungen, dass sie ihn wahrscheinlich nicht mehr brauchen würden, versprach er, dass er ihnen am nächsten Morgen ab neun Uhr im Hotel wieder zur Verfügung stünde.
    »Mein Gott, er ist unausstehlich«, stöhnte Sloane.
    »Ich verstehe Ihr Problem mit ihm gar nicht. Sicher, er hätte eine Dusche und gelegentlich auch ein Pfefferminzbonbon nötig, aber sonst hat er uns doch sehr geholfen.«
    »Wenn Sie eine Frau wären und er dauernd um Sie herumscharwenzeln würde, hätten Sie sicherlich Verständnis für mich.«
    Swakopmund ähnelte keiner anderen Stadt in Afrika. Weil Namibia einst eine deutsche Kolonie gewesen war, wartete die Stadt mit einer rein bayerischen Architektur auf, die vorwiegend aus regelrechten Lebkuchenhäusern und soliden evangelischen Kirchen bestand. Die mit Palmen gesäumten Straßen waren breit und bestens gepflegt, auch wenn der Wind dafür sorgte, dass alles mit einer Schicht Sand aus der Wüste bedeckt war. Dank eines direkten Zugangs zu einem Seehafen in Walvis Bay entwickelte sich der Ort zu einem beliebten Ausgangspunkt für Unternehmungen der Outdoor- und Abenteuerfreaks.
    Sloane lehnte Tonys Einladung zu einem gemeinsamen Dinner am Hotelbüfett und einem Abend im Spielkasino höflich, aber bestimmt ab. »Ich glaube, ich setze mich ins Restaurant am Leuchtturm und genieße den Sonnenuntergang.«
    »Wie Sie wollen«, sagte Tony und suchte sein Zimmer auf.
    Nach dem Duschen schlüpfte Sloane in ein leichtes Sommerkleid, das mit Blumen bedruckt war, und dann in flache Sandalen hinein und drapierte einen Pulli über ihre Schultern. Sie ließ ihr kupferrotes Haar ungebändigt auf ihre Schultern herab wallen und verwendete ein wenig Make-up, um die roten Flecken auf ihren Wangen, wo die Sonne sie leicht verbrannt hatte, zu überdecken. Obgleich sich Tony während der gesamten Reise als perfekter Gentleman erwiesen hatte, sagte ihr eine innere Stimme, dass er an diesem Abend, nachdem er zwei Stunden lang im Spielkasino James Bond gespielt hätte, bestimmt einen Annäherungsversuch unternehmen würde. Da wollte sie lieber nicht in der Nähe sein.
    Sie schlenderte die Bahnhof Street hinunter und betrachtete die Auslagen in den Schaufenstern, die vorwiegend aus Schnitzereien der Eingeborenen und bemalten Straußeneiern als Souvenirs für Touristen bestanden. Der Wind, der vom Atlantik kam, erfrischte die Stadt und reinigte die Luft vom Staub. Als sie das Ende der Straße erreichte, lag Palm Beach rechts von ihr, und vor ihr erstreckte sich die Mole. Diese Mole war ein natürlicher Streifen Land, der Palm Beach abschirmte, und an seiner Spitze erhob sich ein schlanker Leuchtturm. Sie erreichte ihr Ziel wenige Minuten später. Ein Stück über die tobende Brandung hinausragend, bot das Restaurant spektakuläre Ausblicke. Einige Touristen hatten sich bereits mit der gleichen Absicht wie Sloane dort eingefunden.
    An der Bar bestellte sie sich ein deutsches Bier und trug es zu einem freien Platz mit Blick aufs Meer.
    Sloane Macintyre war nicht an Niederlagen gewöhnt, daher war sie besonders verärgert, dass diese Reise wohl ein Schlag ins Wasser war. Sicher, es mochte von Anfang ein

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