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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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konnte.
    »Auch das muss nicht unbedingt unser Pech sein, sondern könnte ebenfalls auf sorgfältige Planung zurückgeführt werden«, sagte Linda. »Das Zentrum eines Kriegsgebietes wäre wirklich der letzte Ort, wo ich nach einem entführten Industriellen suchen würde. Sie hätten die Regierung problemlos bestechen können, sodass sie in die andere Richtung blickt, während sie ihren Gefangenen über die Grenze bringen.«
    »Okay, konzentriert eure Suche nach
Devil’s Oasis
auf Simbabwe, aber schließt nicht von vornherein alle anderen Möglichkeiten aus. Wir dampfen weiter nach Süden und hoffen, dass ihr mehr wisst, wenn wir den Wendekreis des Krebses erreichen. Unterdessen setze ich mich mal mit Langston in Verbindung, um mich zu erkundigen, ob die CIA irgendwelche Erkenntnisse über diese Geschichte hat. Vielleicht bitte ich ihn auch, mal seine Fühler zur Schweizer Regierung oder zur Geschäftsleitung von Merrick/Singer auszustrecken. Und ihnen anzudeuten, dass ihnen verschiedene Optionen zur Verfügung stehen.«
    »Das ist aber nicht unsere übliche Vorgehensweise, großer Meister.«
    »Ich weiß, Linda, aber vielleicht sind wir ja zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um wirkungsvoll eingreifen zu können.«
    »Oder die Entführer schicken heute ihre Forderungen, Merrick/Singer zahlen das Lösegeld, und der gute alte Geoffrey isst schon heute Abend im Kreise seiner Lieben wieder zu Abend.«
    »Du vergisst einen kritischen Punkt.« Juans Stimme klang bei Weitem nicht so locker wie ihre. »Ihn mit einem Flugzeug außer Landes zu bringen, birgt ein hohes Risiko, das sie nicht hätten eingehen müssen, wenn es nur um ein Lösegeld ginge. Wenn das alles wäre, was sie wollen, so hätten sie ihn irgendwo innerhalb der Schweiz verstecken, ihre Forderung nennen und die ganze Angelegenheit schnell zum Abschluss bringen können. Wenn ihre Planung so präzise und sorgfältig ist, wie ich vermute, dann steckt hinter dieser Sache weitaus mehr, als auf den ersten Blick zu erkennen ist.«
    Linda Ross nickte, als ihr der Ernst der Situation bewusst wurde. »Und zum Beispiel … was?«
    »Findet
Devil’s Oasis,
und vielleicht wissen wir dann Bescheid.«

7
    Die Kopfhörer, die auf Sloanes Ohren drückten, brachten sie derart zum Schwitzen, dass sich ihr Haar anfühlte, als klebte es auf der Haut. Sie abzunehmen hätte jedoch zur Folge gehabt, dass sie das Dröhnen des Hubschraubermotors und des Rotors hätte ertragen müssen. Es war dieses Zusammenwirken von Unannehmlichkeiten, das sie seit zwei fruchtlosen Tagen hatte ertragen müssen.
    Die Rückseite ihrer Bluse fühlte sich ebenfalls klebrig an. Jedes Mal, wenn sie ihre Haltung veränderte, blieb der Stoff an der Lehne ihres Kunstledersitzes haften. Mittlerweile hatte sie gelernt, die Bluse vorne so festzuhalten, wenn sie sich bewegte, dass sie sich nicht vor ihrer Brust straffte, was Luka, der neben ihr auf der Rückbank saß, immer wieder mit einem lüsternen Grinsen quittierte. Lieber hätte sie vorne neben dem Piloten gesessen, doch er meinte, er brauche Tonys Gewicht im Cockpit, um den kleinen Helikopter im Gleichgewicht zu halten.
    Sie kehrten zum letzten Mal nach Swakopmund zurück, wofür sie einerseits dankbar war, was sie andererseits aber auch zutiefst frustrierte. Sieben Mal waren sie schon auf den Ozean hinausgeflogen, um die Stellen abzusuchen, die sie auf ihrer Landkarte eingezeichnet hatte, und sieben Mal waren sie zum Auftanken zurückgekehrt, nachdem sie nichts anderes gefunden hatten als natürliche Felsformationen. Der tragbare Metalldetektor, den sie an einer langen Leine ins Wasser hinablassen konnten, hatte bisher kein metallisches Objekt – größer als einen Anker geschweige denn ein ganzes Schiff – angezeigt.
    Ihr ganzer Körper schmerzte nach so vielen heißen Stunden im engen Helikopter, und sie glaubte, Lukas penetranten Körpergeruch niemals mehr aus ihrer Nase vertreiben zu können. Sie hatte derart fest auf ihren Plan vertraut, sich der Kenntnisse der einheimischen Fischer von den Gewässern vor der Küste zu bedienen, dass sie einen Fehlschlag nicht einmal entfernt in Erwägung gezogen hatte. Aber nun, da sie wieder einmal unverrichteter Dinge zu dem kleinen Hubschrauberlandeplatz in den Dünen außerhalb von Swakopmund zurückkehrten, zog das Gefühl der Niederlage ihre Kehle schmerzhaft zusammen, während der vom Ozean unter ihr reflektierte grelle Sonnenschein durch die dunklen Gläser ihrer Sonnenbrille drang und ein dumpfes

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