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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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sein konnte, in den Kampf zu ziehen, ohne vorher seine Emotionen vollständig unter Kontrolle gebracht zu haben. Er grinste sie an, während er seinen Platz hinter dem Ruderrad wieder einnahm. »Lassen Sie es lieber nicht darauf ankommen. Wie es der Zufall will, konnte ich gerade feststellen, dass ich meine Paranoia lange genug gepflegt habe.«
    Sekunden später konnten sie das flache Speedboot erkennen, das die Bucht durchquerte. Und sie hatten das Sportboot kaum gesichtet, als die beiden Männer an Bord sie ebenfalls entdeckten. Das Boot veränderte leicht den Kurs und steuerte näher ans sumpfige Ufer.
    Juan drehte am Ruderrad, um hinter dem anderen Boot zu bleiben. Er lehnte sich weit zur Seite, um das Gleichgewicht zu behalten, während sich das Tragflügelboot scharf in die Kurve legte. Nach nur zwei Minuten hatten sie den Abstand auf dreißig Meter verkürzt. Während sich der Lenker des Sportbootes auf den Kurs konzentrierte, legte sich der zweite Mann auf die hintere Sitzbank, um sein Maschinengewehr beim Zielen abzustützen.
    »Kopf runter!«, brüllte Juan.
    Kugeln prallten vom Bug ab und summten am Cockpit vorbei. Das Tragflügelboot lag viel zu hoch im Wasser, sodass der Schütze keine Chance hatte, Juan und Sloane zu erwischen, daher zielte er auf die Verstrebungen der Tragflügel. Er traf sie auch mehrmals, aber da sie aus hochfestem Stahl gefertigt waren, prallten die Kugeln davon ab, ohne irgendwelchen Schaden anzurichten.
    Juan zog die Mini-Uzi aus dem Trinkbecherhalter, machte mit dem Tragflügelboot einen kleinen Schlenker, um am Bug vorbei ein klares Schussfeld zu haben, und drückte ab. Die kleine Waffe bockte in seiner Hand, und ein blinkender Bogen leerer Messingpatronenhülsen stieg in den Fahrtwind des Tragflügelbootes und verschwand über das Heck. Juan durfte nicht riskieren, beide Männer zu töten, daher zielte er ein kurzes Stück neben das flüchtende Boot. Das Wasser explodierte auf seiner Backbordseite, als zwanzig Kugeln durch das Meer pflügten.
    Er hatte gehofft, dass damit die Jagd beendet wäre, weil die Männer erkennen mussten, dass das, was sie für leichte Beute gehalten hatten, größer, schneller und mindestens genauso schwer bewaffnet war. Das Sportboot behielt jedoch seine Geschwindigkeit bei und schob sich sogar noch näher ans Ufer heran.
    Juan hatte also keine andere Wahl, als ihnen auf den Fersen zu bleiben, während sie an dichten Schilfbüscheln und spindeldürren Bäumen vorbeiflitzten. Kurz darauf hatte er alle Hände voll zu tun, das Tragflügelboot an Grasbüscheln und kleinen Inseln dicht vor der Küste vorbeizulenken. Was dem Wasserskiboot an Hochgeschwindigkeit fehlte, machte es mit Manövrierfähigkeit wett, und während sie sich an den Hindernissen im Wasser vorbeischlängelten, vergrößerte sich der Abstand schnell auf fünfzig, dann auf sechzig Meter.
    Cabrillo hätte ins offene Wasser ausweichen und erneut aufholen können, aber er befürchtete, dass seine Jagdbeute, wenn er sie aus den Augen verlor, in die mit hohem Seegras bewachsene Zone ausweichen würde, wo ihr geringerer Tiefgang von ganz entscheidendem Vorteil wäre. Und in das Grasdickicht eindringen zu müssen, um sie zu suchen, barg die Gefahr, in einen Hinterhalt zu geraten. Er wusste, das Beste wäre, ihnen so nahe wie möglich im Nacken zu bleiben.
    Sie rauschten an kleinen Baumgruppen vorbei, scheuchten ganze Vogelschwärme mit lautem Gezwitscher in die Luft, und ihre Bugwellen, die sich durch das Sumpfgebiet wälzten, versetzten die Grasmatten in eine wogende Bewegung, sodass es aussah, als würde die Bucht atmen – wie ein lebendiges Wesen.
    In dem Bewusstsein, dass die Flügel von Unterwasserhindernissen stark in Mitleidenschaft gezogen werden konnten, musste Juan weitere Kurven beschreiben als das Wasserskiboot, wodurch der Abstand zwischen ihnen ständig zunahm. Etwas vor ihnen weckte jedoch Cabrillos Neugier. Er hatte gerade noch eine Sekunde Zeit, um es als teilweise versunkenen Baumstamm zu identifizieren. Eine Kollision damit würde die Flügel vom Bootsrumpf abreißen, daher bugsierte er das Boot mit geschickter Hand sowohl am Gashebel als auch am Ruderrad um den Baumstamm herum. Die schnelle Reaktion vermied den Kontakt mit dem Baumstamm, zwang sie jedoch in eine Lücke zwischen zwei flachen, mit Schlamm bedeckten Inseln.
    Juan warf einen Blick auf den Tiefenmesser und nahm sofort zur Kenntnis, dass er auf null stand. Zwischen den Flügeln und dem Meeresgrund befanden sich

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