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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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vielleicht zehn Zentimeter Wasser. Er stemmte sich gegen den Gashebel, um mehr Kraft aus dem Motor herauszukitzeln und das Boot noch ein paar zusätzliche Zentimeter aus dem Wasser steigen zu lassen. Falls sie bei dieser Geschwindigkeit auf Grund liefen, würden er und Sloane wie Spielpuppen aus dem Boot herausgeschleudert werden. Der Aufprall auf das Wasser gliche dann einem Sturz aus zwanzig Metern Höhe auf nackten Beton.
    Der Kanal zwischen den Inseln verengte sich. Juan blickte zurück. Das normalerweise weiße Kielwasser, das von den Flügeln und der Schiffsschraube erzeugt wurde, war fast schokoladenbraun, da ihre schnelle Fahrt den Schlick auf dem Meeresboden aufwirbelte. Das Boot schien einen Moment lang regelrecht zu taumeln, als ein Flügel Grundberührung hatte. Er konnte nicht abbremsen, weil das Tragflügelboot dann den Gleitvorgang abbrechen und sich in den Morast wühlen würde und der Motor gleichzeitig im roten Bereich lief.
    Und der Kanal schien tatsächlich noch schmaler zu werden.
    »Halten Sie sich bereit«, rief er über den Motorenlärm, denn er wusste, dass er einen hohen Einsatz riskiert und verloren hatte.
    Sie rasten durch die engste Stelle des Kanals und verloren ein wenig Tempo, als der vordere Flügel ein zweites Mal über den Meeresgrund scharrte, ehe sich der Kanal verbreiterte und die Wassertiefe gleichzeitig zunahm.
    Juan atmete zischend aus.
    »War das so knapp, wie es sich angefühlt hat?«, fragte Sloane.
    »Knapper.«
    Doch das Manöver hatte den Abstand zum Sportboot halbiert, weil es gezwungen war, sich durch ein Mangrovenwäldchen zu schlängeln. Der Schütze ging am Heck des Wasserskibootes erneut in Position. Juan verringerte die Geschwindigkeit und glitt ein Stück zur Seite, um das Tragflügelboot wieder genau hinter dem anderen Boot in Position zu bringen. Abermals nutzte er die größeren Dimensionen seines Bootes als Schutzschild, denn eine neue Salve wurde von dem kleinen Boot vor ihnen abgefeuert. Die Kugeln prasselten ins Meer und zertrümmerten zwei Sicherheitsglasscheiben, die zur Kabine des Rettungsbootes gehörten.
    Ein freies Stück Sumpfgelände erlaubte es Cabrillo, den Motor wieder hoch zujubeln. Nach wenigen Sekunden überragte das Tragflügelboot das Sportboot. Im aufgewühlten Wasser der Kiellinie begann das Tragflügelboot zu ventilieren. Es sog Luft unter die Wasserflügel und verlor an Höhe. Der Bug stieg auf und nieder: Dies genau hatte Juan beabsichtigt. Der Lenker des Wasserskiboots versuchte, dem zerstörerischen Bug zu entgehen, aber Juan folgte jedem seiner Manöver. Der Bug krachte aufs Heck des Sportbootes, doch der Aufprall war nicht heftig genug, um es zu bremsen, und Cabrillo musste ein wenig abfallen, um wieder an Höhe zu gewinnen.
    Er warf einen Blick aufs Armaturenbrett, um die Umdrehungszahl zu überprüfen, und hörte im gleichen Moment, wie Sloane einen Warnschrei ausstieß.
    Er sah hoch. Als der Bug des Tragflügelboots das Heck des Wasserskibootes erwischt hatte, war der Schütze abgesprungen und hatte sich an der Reling festgehalten. Er stand jetzt am Bug des Tragflügelbootes, umklammerte die Reling mit einer Hand, während die andere das AK-47 festhielt, deren Mündung genau zwischen Juans Augen zielte. Ihm blieb keine Zeit mehr, seine eigene Waffe zu zücken, daher wählte Juan die einzige Möglichkeit, die ihm noch blieb.
    Seine Hand zuckte vor und riss den Gashebel einen winzigen Augenblick vor der Salve aus dem AK-47 zurück. Er und Sloane wurden gegen das Armaturenbrett geschleudert, während das Tragflügelboot von sechzig Stundenkilometern praktisch auf null abgebremst wurde. Dabei stanzte eine ungezielte Salve aus dem Sturmgewehr eine gelöcherte Linie in die Oberseite der Kabine. Das Boot sackte hart ins Wasser, und während der Schütze es schaffte, sich eisern an der Reling festzuhalten, wurde seine Brust an den Aluminiumverstrebungen von der mächtigen Wasserwand zerquetscht, die sich mit brutaler Wucht über den Bug wälzte und Juan und Sloane zum Heck des Schiffs spülte. Die Vorwärtsbewegung des Tragflügelbootes reichte aus, sodass der Mann unter den Rumpf rutschte. Als Cabrillo den Gashebel wieder nach vorne schob, trug das Kielwasser rosafarbene Schaumkronen.
    »Sind Sie okay?«, fragte Juan schnell.
    Sloane massierte ihren oberen Brustkorb, wo sie mit dem Armaturenbrett kollidiert war. »Ich glaube schon«, antwortete sie und strich sich nasse Haare aus der Stirn. Sie deutete auf seinen Arm. »Sie

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