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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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und schoss. Der Rückschlag der Pistole löste die Sperre, die er seinem Atmen auferlegt hatte, und er begann heftig zu husten. Er hatte keine Ahnung, ob er etwas getroffen hatte oder nicht. Aber er musste einem Treffer ziemlich nahe gekommen sein, denn das leise Blubbern des Motors nahm plötzlich an Lautstärke zu, das Sportboot hielt auf den Kanal zu, der in die Bucht führte und zog dabei eine hohe Wasserfahne hinter sich her.
    Juan krümmte sich, stützte sich mit den Händen auf die Knie und hustete, bis er sich übergab. Er wischte sich den Mund ab und schaute über die Lagune zu dem Rettungsboot. »Sloane«, rief er krächzend. »Sind Sie okay?«
    Ihr Kopf tauchte hinter der Cockpitverkleidung auf. Das flackernde Licht des Feuers konnte nicht verbergen, dass ihre Augen weit aufgerissen waren und ihre Haut gespenstisch bleich schimmerte. »Ja«, sagte sie, und dann festigte sich ihre Stimme. »Ja, ich bin in Ordnung. Sie auch?«
    »Ja«, erwiderte Juan und konzentrierte sich nun auf die brennende Ruine. Er konnte Papa Heinricks Schreie nicht mehr hören, doch er zwang sich, näher an den Unglücksort heranzugehen. Das Dach stand kurz davor einzubrechen, und die Hitze, die die lodernden Flammen abstrahlten, war so intensiv, dass er sein Gesicht mit einem Arm schützen musste, während er sich näher heranwagte. Der Qualm brannte in seinen Augen und löste einen neuerlichen Hustenanfall aus. Seine Lungen fühlten sich an, als seien sie mit Glassplittern gefüllt.
    Mit einem längeren Stück Holz entfernte Cabrillo die brennende Stoffbahn, die Heinrick als Tür benutzt hatte. Wegen des dichten Qualms konnte er nichts sehen und wollte soeben in den brennenden Bau eindringen, als eine Windböe aufkam und den Rauch wie einen Vorhang teilte. Für einen kurzen Augenblick hatte Juan ungehinderte Sicht auf das Bett und wusste im gleichen Moment, dass ihn dieser Anblick für den Rest seines Lebens verfolgen würde.
    Die Reste von Heinricks Armen waren noch immer an einen Bettrahmen gefesselt, und trotz des vernichtenden Werks, das die Flammen mit seinem Körper verrichtet hatten, konnte Juan erkennen, dass der Mann gefoltert worden war, ehe man seine Hütte in Brand gesetzt hatte. Sein Mund, der nur noch wenige Zähne enthielt, war in seinem letzten Schrei nach Leben weit aufgerissen, während das Blut, das sich unter dem Bett zu einer Pfütze gesammelt hatte, in der Hitze Blasen warf und leise zischte.
    Das Dach sackte in einer Wolke aus hochschlagenden Flammen und wirbelnden Funken zusammen, die Cabrillo erreichten, ehe er sich abwenden konnte. Keiner der winzigen glühenden Trümmer konnte sich durch seine nasse Kleidung fressen, aber der plötzliche Adrenalinstoß löste seinen Körper aus der Erstarrung.
    Er spurtete zurück zum Wasser, tauchte ein und beeilte sich, zum Rettungsboot zu kommen. Da er ziemlich weit aus dem Wasser ragte, hielt er Kurs auf den Bug und benutzte die Ankerkette, um sich an Bord zu schwingen. Sloane war dort, um ihm dabei zu helfen, sich unter der Reling hindurchzuschlängeln. Sie äußerte sich nicht zu der Pistole, die in Juans Hosenbund steckte.
    »Kommen Sie.« Er ergriff ihre Hand, und zusammen begaben sie sich zum Cockpit. Juan betätigte den Schalter, der die Ankerwinde startete. Er schob den Gashebel nach vorn, sobald er vom Meeresboden hochstieg, und benutzte die Handfläche, um das Ruderrad herumzukurbeln.
    »Was haben Sie vor?«, rief Sloane über den Lärm des Motors hinweg. »Das war ein Wasserskiboot. Sie haben fünf Minuten Vorsprung und sind mindestens zwanzig Knoten schneller als wir!«
    »Einen Teufel sind sie«, stieß Cabrillo mit zusammengebissen Zähnen hervor, ohne sie anzusehen. Er konnte seine Wut kaum im Zaum halten. Er korrigierte ihren Kurs, als der Bug des Rettungsbootes auf den kleinen Kanal zielte, der aus der Lagune herausführte.
    »Juan, die holen wir niemals ein. Außerdem besaßen sie Maschinengewehre, und Sie haben nur eine Pistole.«
    Schilfhalme trafen sie wie Peitschen, während sie durch den Kanal rauschten. Juan lenkte das Boot mit einem Auge auf dem Tiefenmesser, und sobald sie die Grasbarriere hinter sich hatten, gab er einen zufriedenen Laut von sich.
    »Halten Sie sich fest«, sagte er und betätigte einen Schalter unter dem Armaturenbrett.
    Der vordere Teil des Rettungsbootes begann aus dem Wasser zu steigen, während hydraulische Vorrichtungen im Bootsrumpf eine Reihe Flossen und Unterwasserleitwerke ausfuhren. Sloane reagierte ein wenig zu

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