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Schlangenküsse

Schlangenküsse

Titel: Schlangenküsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich drehte mich vom Bett ab, um auf den wartenden Professor zuzugehen, weil ich auch seine Meinung hören wollte. Schließlich hatte er die Aussagen des Mannes mitbekommen.
    Professor Finley schaute mich mit einem Blick an, der Bände sprach. Er konnte noch nicht sprechen, schüttelte den Kopf und flüsterte dann, als mein zwingender Blick ihn nicht losließ: »Ist das alles wahr, was ich gehört habe?«
    »Ja. Jedes Wort. Ein Mann in seiner Situation lügt nicht. Ich weiß, dass Sie einiges gehört haben, das nicht in Ihr wissenschaftliches Weltbild hineinpasst. Aber auch damit müssen wir uns auseinander setzen. Die Veränderung beruht also nicht auf einer Genmanipulation, sondern hat andere Ursachen.«
    Mit einem Finger strich der Professor an seiner linken Wange entlang. »Darf ich fragen, welche Veränderungen das sind? Toxische – ja, aber das ist mir zu wenig.«
    »Mir auch, Professor. Deshalb tippe ich mehr auf magische Veränderungen.«
    Finley schwieg. Magie war ein Wort, das einen Menschen wie ihn einfach stören musste. Ich sah auch, wie es in ihm arbeitete, wie sein Mund sich bewegte und die Wangen zuckten.
    »Sie sind etwas Besonderes, nicht wahr? Sie und Ihr Kollege?«
    »Nein, Professor, das sind wir nicht. Wir beschäftigen uns nur mit ungewöhnlichen Fällen und haben uns dabei abgewöhnt, an das Wort ›unmöglich‹ zu glauben.«
    »Ja, das kann ich mir denken. Wer so etwas akzeptiert, was mit diesem Menschen geschehen ist, muss diese Haltung einnehmen. Ich verstehe, aber ich begreife nicht. Sie wissen, was ich meine, Mr. Sinclair.«
    »Natürlich. Dennoch möchte ich Sie etwas fragen. Wenn wir Carter’s Aussagen trauen dürfen, dann muss ihm etwas eingespritzt worden sein. Ein Gift, behaupte ich mal.
    »Das sehe ich ebenso.«
    »Gut. Und jetzt meine Frage. Kennen Sie ein Gift – es braucht nicht ein Schlangengift zu sein –, durch das ein Mensch so verändert werden kann? So radikal?«
    »Nein, Mr. Sinclair!« Die Antwort erreichte mich wie aus der Pistole geschossen. »Da gibt es nichts. Ich sage Ihnen das, obwohl ich kein Toxikologe bin.« Er räusperte sich kurz. »Es muss sich um ein anderes Teufelszeug handeln. Ich habe gehört, dass Mr. Carter so etwas wie ein Detektiv ist. Es kann möglich sein, dass er irgendwelchen Giftmischern auf die Spur gekommen ist.«
    »Durchaus, obwohl ich daran nicht glaube. Ebenso wenig wie an das neue Gift.«
    »Nicht?« Der Professor staunte. »Was, bitte sehr, kann es dann sein?«
    »Ein altes.«
    Finley räusperte sich wieder. Das tat er wohl öfter, wenn er verlegen war. »Alte Gifte...«, er hob die Schultern. »Gut, ich könnte einen Kollegen fragen, was der dazu meint. Außerdem müssen wir noch das Ergebnis der Blutanalyse abwarten. Das dauert alles seine Zeit. Ich habe schon Druck gemacht und...«
    Ein Pieper meldete sich in Finley’s Kitteltasche. »Entschuldigung«, sagte er und meldete sich. Mit diesen Dingern konnte man nur innerhalb des Krankenhauses kommunizieren.
    Nachdem er einige Sekunden zugehört hatte, wandte er sich mit einer geflüsterten Bemerkung an mich. »Es geht um die Blutanalyse, Mr. Sinclair.«
    »Sehr gut.«
    Was man ihm mitteilte, hörte ich nicht, aber sein ratloses Gesicht machte mich nach dem Gespräch auch nicht schlauer. Er steckte das schmale Gerät wieder weg und schüttelte den Kopf. »Sie müssen von uns Medizinern eine schlechte Meinung bekommen, denn auch die Blutanalyse hat nichts gebracht. Zumindest kein Ergebnis, das Sie weiterbringt. Die Kollegen haben schon etwas herausgefunden, aber es gibt da wohl einen Stoff, den sie nicht kennen. Eine unbekannte Zusammensetzung. Sie stehen vor einem Rätsel. Natürlich werden sie weiter an dem Problem arbeiten, nur wird das einige Zeit in Anspruch nehmen.«
    »Die wir nicht haben.«
    »Ja, so denken Polizisten immer. Uns geht es in diesem Fall um den Menschen. Haben Sie einen Vorschlag, was mit Mason Carter geschehen soll?«
    »Im Moment nicht, Professor. Ich meine allerdings, dass er bei Ihnen in der Klinik am besten aufgehoben ist. Deshalb möchte ich Sie bitten, ihn für einige Tage noch unter Aufsicht zu behalten. Natürlich von den anderen Patienten abgetrennt.«
    »Passt mir nicht, Mr. Sinclair.« Er runzelte die Stirn. »Hier haben die Wände auch Ohren. Wie wäre es denn, wenn Sie den Patienten zum Yard schaffen lassen? Sie haben doch sicherlich Räume, in denen er medizinisch versorgt werden könnte.«
    »Ich denke darüber nach.« Die Bedenken des Professors

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