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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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schwarz geworden und voller Fliegen, die durch die aufgebrochene Hintertür gekommen waren. Auf dem Tisch standen zwei verschmierte Teller, zwei Weingläser und eine halbe Flasche Rotwein. Fliegen huschten über die fettigen Teller und ließen sich auf dem Rand des Flaschenhalses nieder, wo sie vermutlich Konversation machten.
    Jim Bob öffnete die Schlafzimmertür und lugte hinein. »Das ist hübsch.«
    Leonard und ich warfen einen Blick hinein. Die Einrichtung hatte von Schöner Wohnen zu Elvis auf Drogen gewechselt. Es war ein großes Schlafzimmer mit einem runden Bett und einer verspiegelten Decke. Die Laken, roter Knautschsamt, waren verknäult. Es gab einen großen Fernseher und einen Videorekorder. Einen gläsernen Nachttisch mit Büchern darauf. Die Bücher waren Bildbände mit Fotos nackter Männer. An den Wänden hingen Bilder nackter Männer in eindeutigen Stellungen und Posen.
    Wir schlüpften in das Zimmer, und Jim Bob ging um das Bett, blieb plötzlich stehen und sagte: »Das hingegen ist nicht mehr so hübsch.«
    Irgendein Bursche, den ich noch nie zuvor gesehen hatte, lag da, die tigergestreifte Unterwäsche bis zu den Knien herabgezogen. Seine Arme waren angewinkelt, und die Hände zeigten mit der Innenseite nach oben, als sei er bei dem Versuch gestorben, jemanden abzuwehren.
    Er war groß und hager und vermutlich Mitte Dreißig. Er roch schlecht, und sein Bauch war geschwollen. Die Klimaanlage hatte ihn in einigermaßen gutem Zustand erhalten, und der Gestank war überraschend dezent. In seiner Stirn war ein kleines, aber sehr ausgeprägtes Loch. Keine Designer-Aktion, dieses Loch. Es passte weder zu seinem goldenen Ohrring noch zu dem Toupet, das ihm von der Birne an die Wand geflogen war wie ein Katzenjunges, das man aus einem fahrenden Wagen geworfen hatte. Unter seinem Kopf hatte sich eine Blutlache gesammelt. Wenn man ihn umdrehte, würde man wahrscheinlich ein Austrittsloch ungefähr von der Größe der Staatsverschuldung finden.
    »Ich glaube, wir können diesen Burschen, wer er auch sein mag, guten Gewissens für tot erklären«, sagte Jim Bob.
    »Irgendeine Ahnung, wer er ist?«, fragte ich.
    »Einer von Pierres Freunden«, sagte Leonard.
    Die Badezimmertür stand halb offen. Ich ging hin und versetzte ihr einen Stoß. »Ach du Scheiße«, sagte ich.
    Fliegen erhoben sich wütend, summten umher und ließen sich dann wieder nieder. Anders als bei der Leiche im Schlafzimmer hatte dieser Job eine Weile gedauert. Pierre – wegen der allgemeinen Statur und der fettigen Haare ging ich davon aus, dass es Pierre sein musste – war nackt, die Knie auf dem Boden in einem Pudding aus getrocknetem Blut. Er kauerte vornübergebeugt über dem Badewannenrand. Die Hände waren mit blutverschmierter zebragestreifter Unterwäsche auf den Rücken gefesselt.
    Etwas Langes, Dünnes und Dunkles steckte in seinem Arsch, und was einmal sein Gesicht gewesen war, war jetzt eine dunkle Ruine mit einem Schwarm glücklicher Fliegen darauf. Sein Kopf hing herunter, als verneige er sich ehrerbietig vor der Wanne. An der Wand, in der Wanne und rings um die Leiche war überall Blut. In dem Blut waren Fußspuren zu erkennen, und auf dem Boden lag ein Handtuch, wo der Mann, von dem die Fußabdrücke stammten, sich das Blut von den Schuhen gewischt hatte.
    Wer immer ihm was immer in den Arsch geschoben hatte, mochte auf der Waschkommode gesessen haben, um sein Werk zu vollbringen. Nett und gemütlich, mit bequemem Zugang zu Pierres Arschloch. An der Wand hinter der Kommode war eine Schmuck-platte mit der Inschrift LESEZIMMER befestigt.
    Auf dem Boden neben der Kommode lagen ein Fleischklopfer, ein goldenes Feuerzeug, ein Teppichmesser und eine Blechschere.
    Ich tastete mich ein wenig näher heran. Jim Bob und Leonard sahen mir über die Schulter. Der Gestank war hier durchdringender als im Schlafzimmer. Ich hielt mir eine Hand vor den Mund und atmete ganz flach. Ich warfeinen Blick in die Wanne. Darin lagen ziemlich eklige Sachen. Ich glaubte, einen Schwanz und ein Paar Eier zu erkennen, aber wie sollte ich das mit Bestimmtheit sagen, wo sie doch mit verkrustetem Blut verschmiert waren und ein paar Tage Verwesung hinter sich hatten? Nach allem, was ich erkennen konnte, mochte es sich ebensogut auch um eine schwarz gewordene, verschrumpelte Banane mit zwei getrockneten Weintrauben handeln. In der Wanne lagen auch ein paar Zähne, an denen noch Zahnfleisch und Kieferknochen hingen. Außerdem war ein Loch in der Wanne, wo die

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