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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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brutaleren Sachen zu liefern. Ihr wisst schon, ein Bursche kommt und will ’nen Arschfick mit ’nem Jungen, aber er will ihn dabei auch noch ’n bisschen schlagen. Auf die Art kommt der Wichser zum Schuss und kommt sich dabei auch noch wie ’n harter Bursche vor. Ihr wärt überrascht, wie viel von dieser Scheiße abläuft.«
    »Das Traurige ist«, sagte Leonard, »mich kann kaum noch was überraschen.«
    »Bleibt noch eins«, sagte Jim Bob. »Ich bin einem der Biker gefolgt, der mit ’nem Päckchen aus diesem Friseurladen gekommen ist. Er hat ’nen kleinen Ausflug nach Dallas gemacht. Ich bin ihm nachgefahren. Er hat das Päckchen in einem Videoladen in Dallas abgeliefert. Und hat ’n anderes Päckchen dafür gekriegt. Ich tippe auf ein Video für den Ladenbesitzer, Geld für Pierre und einen hübschen Anteil für den Biker. Pierre lässt diese Biker in ganz East Texas rumdüsen. Es ist eine einfache und billige Methode, den Scheiß abzuliefern. Und was noch hinzukommt, sie können bis in alle Ewigkeit Kopien von diesem Mist ziehen.«
    »Und es gibt immer neue Filme«, sagte Leonard.
    »Stimmt genau. Schließlich brauchen sie keinen Francis Ford Coppola hinter der Kamera.« »Könnten King und Pierre in dieser Sache zusammenarbeiten?«, fragte ich.
    »Daran hab ich auch gedacht«, sagte Jim Bob. »Es wäre möglich. Aber ich glaub’s nicht. Ich glaube, Pierre hat uns Kings Namen freiwillig genannt. Wären sie Partner, hätte er ihn verschwiegen.«
    »Was mich dabei echt umhaut, ist, dass Schwule das Schwulen antun«, sagte ich.
    »Willkommen in der wirklichen Welt. Wieder mal«, sagte Leonard.
    »Ich schlage vor, wir unterhalten uns mal mit Pierre«, sagte Jim Bob. »Wir können so tun, als hätten wir Rauls und Pferds Geschäft als Erpresser übernommen, um ihn zum Handeln zu zwingen. Dann überreichen wir ihn den Cops auf ’nem Silbertablett.«
    Wir fuhren in Jim Bobs Wagen zum Antone’s. Pierre war nicht da.
    »Und wo ist er?«, fragte ich die verantwortliche Dame.
    Sie war eine stark gebaute Blondine, deren Haare so aussahen, als seien sie schon Gegenstand vieler Experimente gewesen, deren letztes ein Rattenschnitt war, der stellenweise rosa Kopfhaut enthüllte. Sie war schlecht geschminkt: Puder und Lippenstift waren zu dick aufgetragen, und die falschen Wimpern waren so lang und dicht, dass ein Transportflugzeug daraufhätte landen können. Sie war mitteilsam und gesprächig wie nur was und quatschte wie ein Wasserfall. Am Telefon hatte sie wahrscheinlich schon viele Anrufer zu Tode gequasselt.
    Sie sagte: »Tja, ich weiß eigentlich nicht, wo der kleine Franzmann steckt. Er kommt und geht, wissen Sie. Meistens schmeiße ich hier den Laden. Ich heiße übrigens Delores. Pierre hat andere Sachen laufen, über die ich nicht viel weiß. Ganz der kleine Unternehmer. Manchmal ist er die ganze Woche hier, manchmal sieht man ihn ’ne ganze Woche nicht. Ich hab ihn jetzt seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen. Ich mach den Laden auf, frisiere Kunden, zeige ein paar Schülern, wie man frisiert, und geh dann nach Hause. Wenn man den ganzen Tag die Färbemittel gerochen hat, kann man’s gar nicht erwarten, hier rauszukommen. Ich gehe nach Hause und trinke reichlich Ziegenmilch. Das soll einem dabei helfen, die ganzen Gifte aus dem Körper zu ziehen, jedenfalls sagt das mein Medizinmann. Das ist dieser Mex, der auf der anderen Seite der Bahnschienen wohnt. Ich hab ihn sagen hören, es gäbe nicht eine gottverdammte Sache auf der ganzen Welt, die Ziegenmilch nicht heilen kann. Für vier Dollar die Gallone müsste einen das Zeug jünger machen, den Hintern straffen und einem die Jungfräulichkeit wiedergeben. Wollt ihr Jungens ’ne Nachricht hinterlassen?«
    »Wenn er kommt«, sagte Jim Bob, »sagen Sie Pierre einfach, drei Burschen wären vorbeigekommen, die Geld aus ihm rauspressen wollen, aber keine Sorge, wir kommen wieder.«
    »Das ist mal ’ne interessante Nachricht«, sagte sie.
    »Nicht wahr?«, sagte Leonard.
    »Hat er auch ’ne Privatadresse?«, fragte Jim Bob.
    »Ich kann nachschauen«, sagte Delores. »Wissen Sie, ich arbeite jetzt schon ein ganzes Jahr für diesen kleinen Franzmann, und er hat bisher weder mich noch sonst jemanden aus dem Geschäft zu sich nach Hause eingeladen.«
    »Vielleicht hängt er seine Unterwäsche über die Türen«, sagte Leonard.
    »Der Gedanke ist mir noch gar nicht gekommen«, sagte Delores. »Wenn ich auf eins verzichten kann, dann, mir Bremsspuren in Unterhosen

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