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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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ist.« »Pferd?«
    »Das war sein Spitzname. Weil er ’n Gehänge wie ’n Pferd hat.«
    »Wer hat dir das erzählt?«
    »’n anderer Schwuler, den ich durch Raul kenne. Keift rum wie ’n altes Weib. Aber wenn du irgendwelchen Dreck erfahren willst, bist du bei dem Burschen an der richtigen Adresse. Er ist schon seit Jahren in der Szene, ’ne alte Tunte. Er wird Königin Mary genannt. Er hat einen jüngeren Freund, den alle Prinzessin Mary nennen. Prinzessin treibt sich gern an Busbahnhöfen rum und reißt sich Vaseline-Jobs auf. Ich kann ihn nicht ausstehen. Aber das tut nichts zur Sache. Königin Mary hackt jedenfalls immer auf mir und allen anderen rum. Ich würde ihn nicht mal dann bumsen, wenn wir beide ’ne Tüte überm Kopf hätten und ich deinen Schwanz benutzen könnte. Ach was, ich würde ihn nicht mal mit zwei Tüten überm Kopf und ’nem Gummi über deinem Schwanz bumsen. Aber ich muss zugeben, dass ich ihm ein wenig Hoffnungen gemacht hab …«
    »Du hast ihn aufgegeilt?«
    »Nur ein bisschen. Jedenfalls habe ich erfahren, was ich wissen wollte, und beschlossen, zu dieser Bar zu fahren.«
    »Mit einer Schrotflinte, einem Revolver und einem Besenstiel?«
    »Du hast davon gehört?«
    »Ja. Und das sieht dir gar nicht ähnlich. Hab zwar schon gesehen, wie du hochgegangen bist, aber die Nummer kommt mir selbst für deine charmante Person ziemlich radikal vor.«
    »Ich weiß. Schwärmerei. Geilheit. Was auch immer, es macht dich fertig. Ich hab also gedacht, ich kann zu dieser Bar fahren, Raul wird da sein und ich kann ihn überreden zurückzukommen. Und, um ganz offen zu sein, ich wollte dem Kerl in den Arsch treten, der mir meinen Freund gestohlen hat.« »Es war nicht die Schuld des Typen, mit dem Raul rumgespielt hat.«
    »Ja. Aber das war mir egal. Ich wollte ihm trotzdem ordentlich in den Arsch treten. Vielleicht hab ich gedacht, wenn ich Pferdearsch…«
    »Pferdepimmel.«
    »Wie auch immer. Ich dachte, wenn ich ihn ordentlich vermöble, findet Raul ihn vielleicht nicht mehr so toll. Ich meine, er will keinen Macho-Schwulen, also haut er mit ’nem schmierigen Macho-Schwulen ab? Da muss man doch annehmen, dass Raul es mit seinen Protesten vielleicht gar nicht so meint. Also hab ich mir meine Kameraden geschnappt, die Schrotflinte Kaliber zwölf und die Achtunddreißiger mit dem Stummellauf, und bin hingefahren. Was den Besenstiel betrifft, den hab ich immer unter dem Sitz als so ’ne Art Friedensstifter. Ich dachte mir, ich müsste mich richtig gut vorbereiten. Wie du dich vielleicht noch erinnerst, haben wir zwei letztes Jahr unsere Lektion gelernt.«
    »Ja. Ganz egal, wie hart man ist, man kann keine ganze Bande von Leuten verprügeln, wenn diese Leute echt scharf darauf sind, einen fertigzumachen. Und wenn sie einen richtig ordentlich fertigmachen, tut das verdammt weh.«
    »Das ist die Lektion. Das Blazing Wheel ist nicht nur ’ne Biker-Bar, es ist auch ’ne richtige Rassisten-Bar. Mit Dixie-Fahne. Das ganze Programm. In dem Laden findet man nicht mal James Brown in der Jukebox. Charlie Pride wäre nicht willkommen. Und da laufe ich auf, ein Nigger mit ’ner Stinklaune und ’nem Prügel, ’nem ziemlich soliden Prügel, könnte ich hinzufügen. Und ich sehe diesen Burschen, den ich mit Raul gesehen hab, und ich geh zu ihm mit diesem verdammten Weißen-Prügel in der Hand …« »Weißen-Prügel?«
    »Sorry. ’n Ausrutscher. Nichts für ungut … Und ich sage: ›Ich bin Leonard Pine, und du bumst mit meinem Freund.‹«
    »Das ist originell.«
    »Ich wünschte, ich hätte mir ’nen besseren Spruch überlegt, aber das hab ich jedenfalls gesagt. Pferdepimmel hat’s mit ’ner rechten Geraden zum Kopf versucht, und ich hab ihm meinen Prügel in die Achselhöhle gerammt und ihm dann ’n bisschen den Kopf massiert. Diese erste Kopfnuss, die ich ihm verpasst hab, war schön hart. Das ging alles blitzschnell, und dann meinten die anderen Kerle in der Bar, sie müssten mir die Haut abziehen, weil ich ihren Kumpel umgehauen hatte. Also hab ich meine Pistole gezogen, ’n Loch in den Boden geschossen und sie damit auf Distanz gehalten. Dann bin ich raus zum Wagen, und sie hinterher.«
    »Und dann hast du die Kaliber zwölf rausgeholt, das Neonschild ausgeschossen und ’n paar Motorräder durchlöchert.«
    »Du hast davon gehört?«
    »Von derselben Quelle, die mir auch von der Schrotflinte, dem Besenstiel und dem Revolver erzählt hat. Charlie.«
    »Dieser gottverdammte Charlie ist wirklich

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