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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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beunruhigt mich. Ich hoffe, es geht ihm gut.«
    Leonards Stimme hätte für jeden, der ihn nicht kannte, ruhig geklungen, aber ich hörte das Zittern darin. Er war nicht nur beunruhigt, er hatte Angst. Vielleicht nicht um sich, aber mit Sicherheit um Raul.
    »Wahrscheinlich geht es ihm gut«, sagte ich.
    »Vielleicht könntest du dich mal umhören. Nur so. Schließlich kann ich nicht loslaufen und ihn suchen.«
    »Ich wüsste nicht, wo ich damit anfangen sollte, Leonard. Er könnte wieder nach Houston gefahren sein. Das hat er doch schon mal gemacht?« Leonard nickte.
    »Ich nehme an, er und Pferdepimmel hatten Streit«, sagte ich, »und er ist abgehauen. Dann bist du ahnungslos ins Bild gestolpert und hast dich mit dieser Geschichte richtig in die Nesseln gesetzt. So, wie ich das sehe, und das solltest du mir glauben, ist Raul im Augenblick deine geringste Sorge.«
    »Ich schätze, du hast recht«, sagte Leonard. »Vergiss es einfach.«

7
    Aber das war nicht das Ende vom Lied. Leonard bearbeitete mich noch eine Stunde, und da nichts anderes anlag und unsere Zeit ablief, kam ich zu dem Schluss, dass ich vielleicht eine bessere Vorstellung bekam, wenn ich Raul ausfindig machen konnte. Raul hatte vielleicht eine Idee, wer seinem neuen Freund ans Leder gegangen war. Falls er etwas wusste, mochte das Leonard helfen.
    Wenn ich schon anfing zu suchen, tat ich es am besten, bevor die Cops ihr Netz nach Leonard auswarfen. Möglich, dass bereits ein anderer Cop als Charlie zwei und zwei zusammengezählt hatte und längst nach meinem Kumpel gefahndet wurde. Und es konnte sogar sein, dass Charlie dazu gezwungen würde, sein mir gegebenes Versprechen zu brechen und selbst das Netz auszuwerfen.
    Ich ließ Leonard mit einem Glas Milch, einer Tüte Vanilleplätzchen und einer traurigen Miene zurück und fuhr in die Stadt und zu seinem Haus. Ich an Rauls Stelle würde vielleicht zu Leonard gehen, um mich dort zu verstecken. Es wäre nicht sonderlich schlau, da die Cops garantiert dort suchen würden, aber wäre ich an Rauls Stelle und hätte die Intelligenz einer Ken-Puppe, würde ich möglicherweise genau das tun.
    Auf dem Weg dorthin versuchte ich, mir Raul als Pferdepimmels Mörder vorzustellen, aber das klappte nicht. Raul hatte nicht das Temperament, auf eine Schnecke zu treten, geschweige denn eine Schrotflinte auf jemanden zu richten und ihm den Kopf wegzuschießen. Ich konnte mir nicht einmal vorstellen, wie Raul so etwas in akuter Notwehr tat.
    Aber wo, zum Teufel, steckte er?
    Als ich bei Leonard ankam, war es mittlerweile draußen ein wenig warm geworden, aber nicht unangenehm. Ein leichter Wind wehte, und der blaue Himmel war so klar wie das Gewissen der Jungfrau Maria. Die lilienweißen Wolken hatten sich aufgelöst oder waren im Himmel versunken, und es schien ein Tag zu sein, an dem man keine Sorgen haben sollte.
    Ich zückte meinen Hausschlüssel und ging hinein. Raul war nirgendwo zu sehen. Aber das Haus sah nicht so aus, wie Charlie es mir beschrieben hatte. Jemand hatte das Unterste zuoberst gekehrt.
    Die Wohnzimmercouch war zum Bett ausgezogen, und die dünne Matratze lag auf dem Boden. Die Stereoanlage war umgeworfen, und vom Fernseher war die Rückseite abgerissen. Im Schlafzimmer war der Kommodenspiegel zerbrochen, die Matratze zerfetzt und die Baumwollfüllung verstreut worden wie die Eingeweide einer Wolke. Die Kleiderschranktür war weit aufgerissen. Leonards Schrotflinten und Gewehre lagen auf dem Boden, und alles andere aus dem Schrank, von Kleidung über Munition bis hin zu Einkommensteuerformularen, war auf einer Seite gestapelt.
    In allen Räumen waren die Schubladen ausgeleert und Bücher auf den Boden geworfen worden, und in der Küche lag Mehl, Zucker, Backpulver verstreut oder im Spülbecken. Im Badezimmer war der Porzellandeckel vom Toilettenkasten abgenommen worden und lag in Scherben auf dem Boden. Jemand hatte sich im Toilettenkasten zu schaffen gemacht.
    Ich überprüfte die Hintertür. Sie war aufgebrochen und das Schloss mit einem Stemmeisen oder Ähnlichem herausgebrochen worden. Ich stieß die Tür auf, trat auf die umrandete, von Leonard restaurierte Veranda und untersuchte die Fliegentür mit Aluminiumrahmen. Zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass sie abgeschlossen war.
    Ich ging die Treppe hinunter und sah mich um. Der Regen der vergangenen Nacht hatte den Boden aufgeweicht, und in der matschigen Erde waren Fußabdrücke zu erkennen. Verdammt große Fußabdrücke. Der Kerl

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