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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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Hangarflügel war durch bewegliche Trennwände in drei Zonen unterteilt, von denen jede zwanzig Stockwerke umfasste. Zone drei, die dem runden Kernschiff des Frachters am nächsten war, wurde normalerweise zuerst gefüllt, doch diesmal wurden alle Kapseln, die nicht für Coruscant oder andere Kernwelten bestimmt waren, sofort in die Anlegebuchten der Zonen eins und zwei geleitet, ganz gleich, wann sie an Bord kamen.
    Über die Hangars verteilt standen Sicherheitsdroiden Wache, in den Händen modifizierte BlasTech-Blastergewehre mit austauschbarem Lauf. Während es sich bei den Arbeitsdroiden um hohlbäuchige ASPs, langhalsige PKs, kastenförmige GNKs oder plattfüßige binäre Lastenheber handelte, schienen die Körper der Sicherheitsdroiden der Skelettstruktur zahlreicher zweifüßiger Lebensformen in der Galaxis nachempfunden zu sein.
    Im Gegensatz zu ihren nahen Verwandten, den Protokolldroiden, mit ihren runden Köpfen und dem metallenen »Fleisch« auf den Rippen, besaßen die Sicherheitsdroiden einen schmalen, halb zylindrischen Kopf, der sich nach vorn hin zu einem Sprachprozessor verjüngte und sich hinten über einen steifen, geneigten Hals wölbte. Was diese Maschinen zudem auszeichnete, waren die Signalverstärkertornister und die einziehbaren Antennen, die daraus hervorragten.
    Die Mehrheit der Droiden, die die Sicherheitskräfte der Rendite stellten, waren wenig mehr als Anhängsel des zentralen Kontrollcomputers, doch ein paar von ihnen besaßen ein gewisses Maß an Intelligenz. Diese Kommandanten waren an den gelben Streifen an Stirn und Brustplatte zu erkennen. Obgleich diese Markierungen an militärische Rangabzeichen erinnerten, waren sie weniger für die anderen Droiden gedacht, sondern vielmehr für die Wesen aus Fleisch und Blut, denen sie gehorchten.
    OLR-4 war ein solcher Droidenkommandant.
    Das Blastergewehr mit beiden Händen vor die Brust gehoben, stand er in Zone zwei des steuerbordwärtigen Hangarflügelarms, auf halber Strecke zwischen den beiden Trennwänden, die den riesigen Raum teilten. OLR-4 war sich der regen Aktivität um ihn herum – der stete Strom der Frachtkapseln, die in Richtung von Zone eins vorbeischwebten, der Lärm der Vehikel, die auf das Deck hinabsanken, dazu das ununterbrochene Zischen und Klacken arbeitender Maschinen –, nur am Rande bewusst, denn der Kontrollcomputer hatte ihn damit beauftragt, nach außergewöhnlichen Dingen Ausschau zu halten, nach Vorfällen, die außerhalb der vom Computer selbst festgelegten Aktionsparameter lagen.
    Das widerhallende Donnern, das die Landung einer Frachtkapsel ganz in der Nähe begleitete, lag mit Blick auf dessen Größe innerhalb dieser Parameter, ebenso wie das Geräusch, das aus dem Innern der Kapsel ertönte und so klang, als würde die Ladung hin und her rutschen. Doch das folgende Zischen von Druckausgleichsventilen und das metallische Klacken und Klimpern, das dem Aufklappen der außergewöhnlich großen, runden Bugluke voranging, waren alles andere als gewöhnlich.
    OLR-4 drehte seinen langen Kopf, und seine schlitzförmigen optischen Sensoren richteten sich auf die Kapsel. Vergrößert und gestochen scharf leitete er das Bild an den zentralen Kontrollcomputer weiter, der es sofort mit einem Katalog ähnlicher Bilder abglich.
    Es gab einige Diskrepanzen bei dieser Kapsel.
    Noch während OLR-4 mit seinen Fotorezeptoren die hochklappende Luke beäugte, eilten bereits zusätzliche Sicherheitsdroiden herbei, um rund um die verdächtige Kapsel Posten zu beziehen. Der Droidenkommandant schob seine stiefelartigen Füße in eine Kampfstellung und hob das Blastergewehr.
    Die offene Luke hätte eigentlich das Innere der Kapsel enthüllen sollen, doch stattdessen kam dahinter nur etwas in Sicht, das wie eine zweite Luke wirkte, geschlossen und versiegelt. OLR-4 erkannte zwar die einzelnen Bestandteile, doch dem, was er da sah, einen Sinn abzugewinnen, überforderte den winzigen Prozessor des Droiden. Solche komplexen Prozesse überließ er dem zentralen Kontrollcomputer. Der hatte dieses Rätsel in Sekundenschnelle gelöst – aber da war es schon zu spät.
    OLR-4 hatte nicht einmal Zeit zu reagieren, als die innere Luke mit solcher Wucht aus der Kapsel hervorschoss, dass zwei Sicherheitsdroiden und drei Arbeitsdroiden durch den halben Hangar flogen. Sofort eröffneten OLR-4 und die drei anderen das Feuer auf diesen merkwürdigen Rammbock, ebenso wie auf die Kapsel selbst, doch ihre Blasterschüsse wurden abgelenkt und sausten

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