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Schloss der Engel: Roman (German Edition)

Schloss der Engel: Roman (German Edition)

Titel: Schloss der Engel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Itterheim , Jessica Itterheim
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ließ sie es sich nicht nehmen, mir zu erklären, dass ich am Anfang der Nahrungskette stand.
    »Es ist deine Entscheidung, wem du vertraust. Aber vergiss nicht, dass ich dich gewarnt habe.«
    Ein widerwärtiges Grinsen lag auf ihren Zügen, während sie in ihrer Rocktasche wühlte und mir den Gegenstand, den sie herauszog, vor die Füße warf. Noch bevor ich etwas über Christopher erfahren konnte, löste sie sich im Nebel auf. Das Einzige, was sie zurückließ, war ihr markerschütterndes Gelächter.
    Meine Beine zitterten, als ich mich bückte, um das silberne Armband aufzuheben – mein Armband! Ich schloss die Faust darum und ließ es in meine Hosentasche gleiten – es würde mir Glück bringen. Wenn Christopher etwas passiert wäre, hätte dieWächterin damit geprahlt. Es ging ihm gut. Es musste ihm einfach gutgehen!
    Mit weichen Knien kehrte ich zu Sanctifer zurück, der mich mit hochgezogenen Augenbrauen erwartete.
    »Hast du deinen Beweis erhalten? Hat sie dir das Medaillon zurückgegeben?«
    »Ja, das hat sie.« Und nicht nur das – sie hatte mich freigegeben.
    »Gut. Dann wirst du sicher verstehen, dass auch ich ein Pfand von dir benötige, bevor ich dir weiterhelfe.«
    Das Schlucken fiel mir schwer, aber ich musste es tun, um meine Kehle freizubekommen. Langsam wurde es eng, und ich wusste immer noch nicht, auf was ich mich da gerade einließ.
    »Ja, das verstehe ich«, antwortete ich bedächtig.
    »Schön.« Meine Zustimmung entlockte ihm ein Lächeln.
    Aus seinem langen Mantel zog er einen kleinen schwarzen Samtbeutel, in Form und Größe vergleichbar mit dem Säckchen, das er mir geschickt hatte, und holte einen großen Ring daraus hervor. Ich betrachtete fasziniert seine Form. Er ähnelte dem Medaillon an meinem Armband. Ein ovales mit einem Schwert verziertes Silberstück bildete die Mitte des Rings.
    Ich schnappte nach Luft, als es aufklappte und der darunter verborgene Hohlraum sichtbar wurde. Aber erst nachdem ich den mit Edelsteinen übersäten Dolch in Sanctifers anderer Hand entdeckte, erkannte ich den Ernst der Lage. Entsetzt wich ich zurück, doch Sanctifer packte meinen Arm und hielt mich mit eisernem Griff.
    »Wo willst du hin? Traust du meinen Worten nicht? Hast du plötzlich Angst bekommen?«
    Entweder konnte er meine Gedanken lesen oder das panische Hämmern meines Herzens hören. Ja, ich hatte Angst – Todesangst. Ich war nicht bereit zu sterben – noch nicht.
    Sanctifers Gesicht war nur ein paar Zentimeter von meinem entfernt. Seine blauen Augen funkelten spöttisch.
    »Es wird interessant werden, dich bei mir zu haben. So viel Gefühl, so viel Liebe«, sinnierte er. »Aber im Moment will ich nur ein paar Tropfen deines Blutes. Das genügt mir. Und um meinen guten Willen zu beweisen, werde ich dir noch heute den Weg ins Schloss der Engel verraten – sobald du den Pakt besiegelt hast.«
    »Schon heute? Noch bevor ich das Jahr abgeleistet habe?«
    »Ich sagte bereits, dass Zeit für mich keine allzu große Rolle spielt.«
    Der Rhythmus meines Herzschlags veränderte sich. Ich konnte noch heute ins Schloss der Engel und erfahren, ob Christopher dem Reich der Wächterin entkommen war. Entschlossen streckte ich meine Hand nach dem Dolch aus, bereit, den Blutzoll zu bezahlen.

Kapitel 27
    Alte Rivalen
    E in roter Edelstein des reichverzierten Dolchs – vermutlich ein Rubin – glitzerte auf und machte mir Mut. Nur ein Tropfen meines Blutes trennte mich von Christopher! Die leicht gebogene Klinge war spitz und sah äußerst scharf aus. Sie würde schnell durch meine Haut dringen. Es gab nichts, wovor ich mich fürchten musste. Der Dolch würde mir Liebe und kein Leid bringen. Und dennoch beschlich mich erneut diese Angst, die in mir lauerte, seitdem ich den Brief erhalten und über meinen Tod nachgedacht hatte. Sie schwächte meine Entschlossenheit und weckte Zweifel: ein Jahr an der Seite eines Fremden. Ich sprach meinen Gedanken laut aus.
    »Was wird mich bei Euch ... erwarten?«
    Ich strauchelte über meine eigenen Worte, als ich bemerkte, dass ich ihn unbeabsichtigt mit Euch angesprochen hatte – wie ein Untergebener seinen Herrn. Würde ich das werden? Würde er mich töten und sich meiner Seele bemächtigen, um sie in Besitz zu nehmen? Oder musste ich noch während meines Menschenlebens zu ihm?
    Er sah mein Zittern und schenkte mir ein wissendes Lächeln.
    »Hat dich dein Mut verlassen oder der Glaube an deine Liebe? Aber deine Frage ist durchaus berechtigt. Doch du kannst

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