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Schloss der Engel: Roman (German Edition)

Schloss der Engel: Roman (German Edition)

Titel: Schloss der Engel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Itterheim , Jessica Itterheim
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Sanctifers Rücken.
    Sanctifer drehte sich langsam zu ihm um. Er genoss den Kampf – und seinen Triumph.
    »Welch amüsantes Spiel, mitzuerleben, wie du versucht hast, ihre Unzulänglichkeiten zu übersehen. Meine Mühe hat sich wirklich gelohnt. Obwohl es nicht einfach war, das passende Band aufzutreiben und es ihr unterzujubeln. Ihren Schutzengel abzuziehen und den Aufenthalt im Schloss zu arrangieren war dagegen leicht – wenn man über die entsprechenden Beziehungen zum Dogenpalast verfügt.« Sanctifers Züge nahmen einen selbstherrlichen Ausdruck an, der mir Übelkeit verursachte.
    »Doch dass du sie vor der Totenwächterin beschützt hast, nachdem du sie zurückgeschickt hattest, überraschte mich schon ein wenig. Und ich muss tatsächlich zugeben, dass du ein besserer Schutzengel bist, als ich erwartet hätte«, sagte Sanctifer boshaft.
    Christopher schwieg. Doch seine verhärtete Miene verriet, wie wenig ihm Sanctifers Worte gefielen.
    »Ursprünglich hatte ich ihre Seele ja der Wächterin versprochen. Dass ich mich nach ihrem Aufenthalt im Totenreich jetzt anders entschieden habe, verstehst du sicher – lebend gefällt sie mir so viel besser!«
    Sanctifers anzügliches Lachen widerte mich an. Am liebsten wäre ich vor Scham im Erdreich versunken. Gab es irgendjemanden auf dieser Welt, der naiver war als ich?
    »Was glaubst du, erreichen zu können, wenn du sie beschützt? Hast du vergessen, dass sie nur ein Mensch ist?! Oder ist es ihre befleckte Seele, deren Möglichkeiten dich reizen?«
    Christopher zuckte zusammen. Anstatt Sanctifer zu antworten, umkreiste er ihn mit drohend erhobener Waffe und wandte sich an mich.
    »Lynn, geh zurück zum Schloss. Bitte!«
    Sein Flehen berührte mich, aber ich konnte nicht einfach wegrennen und Christopher allein zurücklassen. Sanctifer würdeihn nicht verschonen, und wenn Sanctifer den Kampf gewann, dann wäre auch mein Leben besiegelt. Warum also davonlaufen?
    Auch wenn es noch nicht so weit war, dass die Schwerter tödliche Wunden hinterließen, entsetzte mich die Wildheit ihres Kampfes. Schließlich gewann Sanctifer die Oberhand und drängte Christopher in meine Richtung.
    »Dein Plan, sie alles vergessen zu lassen, um die Ansprüche der Totenwächterin auf ihre Seele zunichtezumachen, wäre beinahe aufgegangen. Doch sie hat sich an dich erinnert. Du hast sie wohl unterschätzt – ein weiterer Grund, warum ich an dem Mädchen interessiert bin. Du weißt ja, wie gerne ich widerspenstige Seelen zähme.«
    Nicht nur ich wurde wütend. Christophers Zorn war beispiellos. Mit gnadenlosen Hieben kämpfte er Sanctifer zurück. Christophers Anblick erschreckte mich zutiefst – bis ich in seine jadegrünen Augen schaute. Auch wenn seine Bewegungen geschmeidig und kraftvoll waren, konnte ich in ihrem Glanz unsäglichen Schmerz erkennen. Er würde unterliegen. Das sah ich. Es musste mir etwas einfallen, wie ich ihm helfen konnte.
    Meine Aufmerksamkeit wanderte zu Sanctifer. Er war schwer zu durchschauen. Immer öfter verlor sein Körper an Kontur, während er mühelos Christophers Angriff parierte. Er schien noch nicht all seine Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben.
    Ich starrte auf Sanctifers Umriss, in der Hoffnung, eine Schwachstelle zu entdecken, aber es gelang mir nicht, seine verschwimmende Gestalt zu fixieren. Als würde er sein Wesen verschleiern, um den Kampf zu verlängern. Doch erst als er sprach, erkannte ich den Grund seines Zögerns – Sanctifer genoss Christophers Leiden.
    »Besonders unterhaltsam fand ich dein Bemühen, die Totenwächterin in Schach zu halten, nachdem du sie in ihre Welt zurückgeschickt hast. Du hast nicht einmal bemerkt, dass ich einen Flüsterer eingeschleust habe.«
    Christopher verlor die Kontrolle und hieb ungestüm auf Sanctifer ein. Sanctifers Klinge erreichte ihr Ziel. Rotgraue Dunstschleier stiegen von Christophers Schulter auf. Beißender Gestank erreichte mich. Ich presste meine Hände auf den Mund, um mich nicht zu übergeben.
    Schnell gewann Christopher seine Fassung zurück, doch Sanctifer wusste, wie er ihn treffen konnte.
    »Deine kleine Verfehlung« – mit einem Kopfnicken deutete er auf mich – »war nach anfänglichen Schwierigkeiten ziemlich begeistert von ihm. Bestimmt hast du bemerkt, wie leidenschaftlich sie mit ihm tanzt.«
    Nein! Das durfte nicht wahr sein! Raffael. Wie konnte ich nur auf ihn hereinfallen?!
    In sicherem Abstand vollführte Sanctifer ein paar Tanzschritte und schnelle Drehungen, während er

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