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Schloss meiner Sehnsucht

Schloss meiner Sehnsucht

Titel: Schloss meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Darius
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dass er davonkam, ehe sein höchst seltsamer Fahrgast es sich anders überlegte und Geld zurück verlangte. „Soll ich Sie net noch bis zum Haus bringen?“, bot er dann an, als er sah, dass Oliver beim Aussteigen taumelte.
    „Ich komme klar!“ Oliver wartete, bis der Wagen verschwunden war. Dann ging er am Zaun entlang bis zu einer kleinen, westlich gelegenen Pforte, die in den Park führte. Von hier aus gelangte er ungesehen zu den Ställen.
    + + +
    „Guten Morgen, du Schlafmütze. Hast du was Schönes geträumt? Von mir?“
    „Ich sollte doch was Schönes träumen, lachte Kerstin, schmiegte sich aber gleich an Tim. „Du, ich hab wirklich geträumt – von Melanie. Sie ritt auf einem Schimmel den See entlang. Im Brautkleid und mit wehendem Schleier.“
    Tim winkte ab. „Das ist eine Szene aus „Die Braut die sich nicht traut“. Hast wohl mal wieder in alten DVDs gestöbert?“
    „Nein. Hab ich nicht. Dazu war gar keine Zeit. Ich hab Melanie wirklich so gesehen. Richtig romantisch waren die Bilder.“
    Tim lachte. „Himmel, als nächstes werd ich mir noch eine Schnulze ausdenken müssen statt eines Krimis mit versteckter Lovestory.“
    „Gegen gute Schnulzen ist absolut nichts zu sagen. Die Leute sind viel romantischer, als man denkt. Sieh doch nur uns beide an... ist es nicht richtig kitschig, wie wir hier liegen? Umgeben von Rosen. Eng umschlungen. Mit Verlobungsring am Finger und so.“
    „Und so. Was heißt denn das?“
    „Zum Beispiel – das...“ Schon lag sie auf ihm, küsste ihn so leidenschaftlich, dass erst mal keine Frage mehr aufkam.
    „Das ist keine romantische Liebe“, keuchte Tim und lachte leise. „Das ist Vergewaltigung.“
    „Und – stehst du nicht drauf?“
    „Bei dir schon. Komm her, du süßes Monster.“ Und schon war eine Kabbelei im Gang. Erst nach einer Weile, sie lagen atemlos nebeneinander, meinte Kerstin: „Ob Melanie jetzt auch so glücklich ist wie wir?“
    „Ich hoff’s doch sehr.“ Tim grinste. „Volker zumindest konnte es kaum erwarten, endlich mit ihr ungestört zusammen zu sein.“
    „Aber sie sind im Schloss seiner Eltern! Da kann man von ungestörter Zweisamkeit ja wohl nicht reden.“
    „Kerstin! Wir leben im 21. Jahrhundert, wenn du dich erinnerst! Volker hat seine eigene Suite im Ostflügel. Und ich bin mir sehr sicher, dass Gräfin Nora und Graf Joachim die Privatsphäre ihres Sohnes respektieren.“
    „Werden sie auch Melanie mögen?“
    „Da bin ich sicher.“
    „Sie ist nicht adelig.“
    Tim winkte ab. „Ach Unsinn, das war den Sternburgs noch nie wichtig. Standesdünkel kennen die nicht. Sie hatten ja auch nie was dagegen, dass Volker und ich befreundet sind.“
    Kerstin blieb skeptisch. „Es ist schon was anderes, ob man befreundet oder miteinander verheiratet ist.“
    Tim grinste. „Du solltest mal wieder zum Frisör gehen“, meinte er.
    „Was? Wie kommst du denn jetzt darauf?“ Sie griff sich in die blauschwarze Haarfülle, die perfekt geschnitten war. Die Frisörbesuche waren der einzige Luxus, den sich Kerstin leistete – ein guter Haarschnitt war ihr viel wert.
    „Na ja, in der Yellow Press steht doch viel über die Adelshäuser von heute. Und wenn ich mich nicht irre, haben sogar Königssöhne inzwischen bürgerliche Ehefrauen. Und was einem Prinzen recht ist, darf doch einem kleinen Landadeligen billig sein.“
    „Von mir aus sowieso. Ich will nur, dass Melanie glücklich wird.“
    „Volker und sie sind ein Traumpaar – so wie wir zwei.“
    „Doppelhochzeit?“
    Tim hob beide Hände abwehrend hoch. „Nur nicht!“
    Kerstin grinste. „Wovor hast du Angst? Vielleicht jetzt doch vorm Heiraten? Torschlusspanik ist das.“
    „Quatsch. Mir graut nur bei der Vorstellung, dass wir zusammen in der Schlosskapelle von Sternburg stehen... Nee, nee, das ist nichts für mich.“
    „Dann krieg ich keine Traumhochzeit? Mit weißem Kleid, langem Schleier, Brautjungfern und so?“ Es machte diebisches Vergnügen, ihn mal wieder so richtig auf den Arm zu nehmen. Sein Blick sprach Bände – und drückte blankes Entsetzen aus!
    „Himmel, nur nicht! Da lauf ich dir doch noch im letzten Moment davon.“
    „Und ich hatte es mir so romantisch vorgestellt... mit der Kutsche vor der Kirche vorfahren, kleine Mädchen streuen Blumen... ein Chor singt...“
    „Du spinnst!“ Tim lachte. „Du siehst heimlich zu viele Schnulzen, sag ich ja!“ Er zog sie an sich. „Was hältst du von einer kleinen Feier in Las Vegas und einer Hochzeitsreise

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