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Schloss meiner Sehnsucht

Schloss meiner Sehnsucht

Titel: Schloss meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Darius
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hatte er vor zwei Jahren eine ziemlich heiße Affäre gehabt. Oder doch besser Jeff? Oder Ben Jessner? Mit Ben hatte er einige Monate lang studiert, dann war Benjamin ausgewandert, hatte als Computerspezialist drüben ein Millionenvermögen gemacht.
    Ja, Ben war wohl der richtige Mann!
    Oliver beschloss, in den nächsten zwei Tagen noch ein paar von den exzellent wirkenden Tabletten zu sammeln, die ihm die Kopfschmerzen erträglich machten, dann wollte er hinausfahren zum Schlossgut. Von dort konnte er bei Ben anrufen und ungestört mit dem Freund reden. Zuvor aber musste er das ganze Kokain, das hoffentlich noch in der Sattelkammer versteckt lag, in Sicherheit bringen. Wenn er daran dachte... Himmel, dieser Brand hätte fast alles zerstört. Und das nur wegen eines Quickies.
    Während er versuchte, einen Plan zu konstruieren, wie und was er tun musste, um an das Koks zu gelangen und dann das Land zu verlassen, schlief er ein.
    Geweckt wurde er durch ein unsanftes Rütteln an der Schulter und eine wütende Stimme. Gleich schoss wieder eine Schmerzflamme in ihm hoch.
    „Lasst mich doch in Ruhe“, murmelte er.
    „Das könnte dir so passen!“ Die Frauenstimme wurde womöglich noch ein wenig lauter. „Dreh dich gefälligst um, wenn ich mit dir rede. Und verschanz dich nicht hinter irgendeiner Krankheit. Das glaub ich dir sowieso nicht. Oder – hast du vielleicht auch zu viel von diesem verdammten Zeug genommen? Was ist da nur reingemischt worden?“
    Mit einem Ruck drehte er sich jetzt um. „Karina...“
    „Genau die. Nun sieh mich nicht so an, als wäre ich ein Marsmensch.“
    „Wie kommst du hierher? Wer hat dich reingelassen?“
    „Ich mich selbst. Was dagegen?“ Kühl sah sie auf ihn herunter. Elend sah er aus, stellte sie fest. Die Augen lagen tief in den Höhlen, die Gesichtshaut war fahl. Das Wort Charme und Esprit in Verbindung mit ihm zu bringen – unmöglich!
    „Ich will niemanden sehen. Das hab ich auch gesagt.“
    „Nicht zu mir. Außerdem würde es mich auch nicht interessieren. Ich hab deinetwegen eine ganze Zeit hier herumliegen müssen. Dieses Zeug, das du noch bei mir hattest... so ein Mist! Ich bin dran fast krepiert.“
    Stirnrunzelnd sah er sie an. Wovon sprach sie? Erst nach einer Weile begriff er, dass sie wohl die paar Gramm Kokain und die neue Designerdroge meinte, die er noch in ihrer Villa deponiert hatte. „Brauchtest dich ja nicht dran zu vergreifen. Dazu hat dich niemand aufgefordert. Im Gegenteil – du hast mich bestohlen!“ Mühsam richtete er sich auf. „Hast du eine Ahnung, wie teuer das Zeug ist?“
    „Zu teuer, wenn man damit fast hops geht.“
    „Ach was. Red nicht so einen Müll. Wer weiß, was du dir alles reingekippt hast.“ Er drehte sich wieder um. „Und jetzt verschwinde. Lass mich allein.“
    Karina Ambross aber ließ sich nicht so leicht abschütteln. „Das könnte dir so passen“, zischte sie und beugte sich über ihn. „Du schuldest mir noch was!“
    „Gar nichts schulde ich dir. Und wenn du die Miete meinen solltest... die hab ich abgearbeitet. Und das nicht zu knapp.“ Ein bösartiges Grinsen huschte über sein blasses Gesicht. „Eigentlich müsstest du mir noch was geben – so viel Vergnügen war es auch nicht, dich alte Fregatte zu befriedigen.“
    Karina biss die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. „Das büßt du mir“, zischte sie schließlich. „Ich werde dich anzeigen. Ich werde dich in der Stadt... ach, was sag ich... ich werde dich im ganzen Land unmöglich machen. Von Oliver von Sternburg, dem großartigen Playboy und Partylöwen, wird dann niemand mehr auch nur ein Stück Brot nehmen!“ Sie krallte die Hände um seinen Arm. „Warte nur, bis ich mit dir fertig bin – du wirst dir wünschen, mir niemals begegnet zu sein.“
    „Das tu ich jetzt schon. – Und jetzt verschwinde endlich. Deine Tiraden langweilen.“
    „Ich gehe zur Polizei und zeig dich an!“, drohte Karina.
    „Von mir aus. Vergiss aber nicht, dich auch selbst anzuzeigen – wenn es nicht von der Klinik aus schon geschehen ist. Eventuell wartet sogar schon eine Entziehungsklinik auf dich.“
    „Dann sehen wir uns ja wieder!“ Mit einem Ruck stand sie auf. „Bis dahin wünsche ich dir alles Schlechte.“
    Als sie das Zimmer verlassen hatte, atmete Oliver von Sternburg tief auf. So eine hysterische Zicke! Ein Glück, dass er sie los war. Angst, dass sie ihre Drohung wahrmachen und ihn anzeigen würde, hatte er nicht. Karina fürchtete mit Sicherheit um

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