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Schlüsselspiele für drei Paare

Schlüsselspiele für drei Paare

Titel: Schlüsselspiele für drei Paare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Mannequin. Auf einer Modenschau in Düsseldorf lernte ich sie kennen. Wir führen eine glückliche Ehe.«
    »Mit solch einer Frau, kein Wunder!«
    Peter Ostra sprang als erster aus dem Wagen und kam Eva Volbert entgegen. Sein Charme, sein Auftreten, sein faszinierendes männliches Gesicht, seine grauen Augen, sein athletischer Körper überrannten Eva wie eine Sturmflut. Stumm, mit großen Augen, empfing sie den Handkuß und hörte Ostras Worte wie durch Watte. Es waren Komplimente, wie sie jede Frau erwartet. Dann sah sie Rita Camargo aussteigen, aus dem Wagen geholfen von Friedrich Volbert, der sich spreizte wie ein Pfau. Die Andeutung eines Lächelns erschien in ihren Mundwinkeln.
    »Ich freue mich, Herr Ostra«, sagte sie mit einer dunklen Stimme, die gar nicht zu ihrem roten Typ paßte. »Willkommen in Deutschland. Ich hoffe, daß Sie sich bei uns bald wie zu Hause fühlen werden.«
    »Das tue ich bereits, gnädige Frau. Die Herzlichkeit, die mir entgegenschlägt, ist so, als ob wir uns schon jahrelang kennen.« Ostra beugte sich vor, behielt Evas Hand in der seinen und sah ihr tief in die grünen Augen. »Darf ich Ihnen sagen, daß Sie wundervoll sind?«
    »Sie dürfen.«
    »Daß ich fasziniert bin seit dem Augenblick, wo ich Sie in der Tür sah?«
    Eva lachte laut. Es war ein hartes Lachen. »Mein Mann scheint in der gleichen Lage zu sein. Ich habe ihn seit Jahren nicht so besorgt gesehen, daß eine Frau stolpern könnte.«
    Ostra drehte sich um. Volbert hatte Rita untergefaßt und geleitete sie wie eine Gehbehinderte zum Haus. Man sah es ihm an, daß ihm die Berührung ihres Körpers äußerst gut tat.
    »Rita ist eine Schlange«, sagte Ostra fröhlich und legte seinerseits den Arm um Evas Schulter, als sei er wirklich schon ein alter Freund. »Nur Kenner bewundern nicht ihre schillernde Haut, sondern denken an ihren Biß. Wie anders sind Sie, Eva: das rote Haar, die grünen Augen, die weiße Haut – ich bin wirklich glücklich, so etwas wiederzusehen nach den langen Jahren unter Indios, in Urwäldern, in Dschungelsümpfen und überwucherten Bergmassiven. Sind die roten Haare echt?«
    »Echt.«
    Ostra lächelte, und wenn er lächelte, gab es keine Frau, die nicht ihr Herz zucken spürte. Eva Volbert erging es nicht anders.
    »Ich habe mir schon immer gewünscht, einen Vulkan zu bezwingen«, sagte er leise.
    Eva schwieg. Aber ihr Schritt wurde tänzelnder, als sie durch die breite Glastür in die große, mit dicken Teppichen bedeckte Diele gingen.
    So kam Peter Ostra in Deutschland an.
    Es war ein Tag wie jeder andere … und doch begann mit diesem Tag ein ungewöhnliches, ein schreckliches Abenteuer.
    Ungefähr vier Stunden vor der Landung des Flugzeugs der ›Air Argentinia‹ in München-Riem lief in der Fernschreiberzentrale der Außenstelle Bonn des Bundesverfassungsschutzes ein Schreiben aus Paris ein. Es hatte einen Umweg über Köln, den Sitz des Verfassungsschutzes, gemacht, war dort übersetzt und dann weitergeleitet worden.
    »Mit einer unbekannten Maschine trifft in diesen Tagen ein Mann in Deutschland ein, der nach Informationen von V-Männern illegale Waffeneinkäufe tätigen will. Die Waffen sind für drei unruhige Staaten in Süd- und Mittelamerika bestimmt. Der CIC bittet um Amtshilfe bei der Fahndung nach diesem Mann. Der Auftrag ist hochpolitisch und Geheimstufe I. Name und Beschreibung des Mannes liegen nicht vor, da die V-Männer auch nur einen Wink und keine genauen Informationen bekommen konnten. Achtung! Betreffender Mann ist gefährlich!«
    »Eine schöne Scheiße!« sagte sehr unfein der Ministerialrat Herbert Bruckmayer, als ihm das Fernschreiben auf den Tisch gelegt wurde zusammen mit der Order, diesen Fall zu bearbeiten. Bearbeiten hieß in diesem Fall, ein Phantom suchen; es war ein Auftrag, in dem mehr Blamage als Ruhm steckte.
    »Was soll ich denn machen?« fragte Bruckmayer, nachdem er das Fernschreiben noch einmal studiert hatte, seinen Vorgesetzten in Köln per Telefon. »Glauben Sie, der Mann stellt sich hin und ruft: ›Ich bin's! Hallo!‹«
    »Nein.«
    »Solch eine Meldung ist doch ein Schmarren! Wo soll man suchen?«
    »Darum haben wir Ihnen den Fall übertragen, Bruckmayer.« Die Stimme aus Köln klang wie Balsam, aber Bruckmayer kannte diesen Ton. So wickelt man einen ein, wenn der einen unangenehm bitteren Salat nicht essen will. Man streut Zucker darüber. »Sie sind der Experte für solche Fälle und für diese prekäre Aufgabe beurlaubt. Sie kümmern sich von

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