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Schluß mit cool (German Edition)

Schluß mit cool (German Edition)

Titel: Schluß mit cool (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.C Boyle
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Gefühl und Glas die Tür.
    Am nächsten Morgen betrat ich das Wohnzimmer und verspürte gleich wieder eine Stinkwut. Ich fluchte und stampfte und machte mich lächerlich, indem ich den Stein durchs Fenster zurückwarf und auf dem geborstenen Glas herumtrampelte, als wäre es lebendig – ich gebe zu, für das Vergehen war meine Empörung völlig unangemessen. Aber es war eine neue Welt, ein neuer Anfang, und Sarais Gemeinheit und Negativität hatten einfach keinen Platz darin. Verdammt, wir waren nur zu dritt – konnten wir denn nicht einträchtig miteinander leben?
    Felicia hatte seinerzeit Dutzende von Fenstern repariert. Anscheinend hatten ihre jüngeren Brüder (inzwischen tot) und ihr Verlobter (ebenfalls tot) zu Hause ständig mit Bällen herumgeschossen, und sie versicherte mir, eine kaputte Scheibe sei keine große Sache (obwohl sie sich auf die Unterlippe biß und Tränen in die Augen bekam, als sie ihren Verlobten erwähnte, aber wer hätte ihr das verübelt?). Also sahen wir im Branchenbuch nach, fuhren zur nächstgelegenen Glaserei und brachen dort so vorsichtig wie möglich ein. Schon nach einer Stunde war die neue Scheibe eingesetzt, und der Kitt trocknete in der Sonne. Felicia bei der Arbeit zuzusehen hatte mich dermaßen aufgemuntert, daß ich einen kleinen Einkaufsbummel vorschlug, um die Sache zu feiern.
    »Um was zu feiern?« Sie trug ein T-Shirt mit dem Aufdruck No Fear und eine Mütze der Anaheim Angels, und sie hatte einen Klecks beigefarbenen Kitts auf dem Kinn.
    »Dich«, sagte ich. »Einfach das Wunder, das du bist.«
    Und das war in Ordnung. Wir parkten auf den verlassenen Straßen im Zentrum von Santa Barbara und hatten die Geschäfte für uns – Kleidung, die aktuellsten (und letzten) Bestseller, ein paar CD s samt CD -Player für unser seit neuestem elektrifiziertes Haus. Natürlich waren andere vor uns dort gewesen, aber alle hatten sich dabei höflich und anständig verhalten, fast als wäre es ihnen unangenehm, ihre Gegenwart zu verraten, und jeder hatte die Tür wieder hinter sich zugezogen. Wir sahen Rehe in Gärten weiden und einen herrlichen lohbraunen Berglöwen gegen die Fahrtrichtung durch eine Einbahnstraße pirschen. Als wir wieder heimkamen, hatte ich wunderbare Laune. Alles würde gut laufen, da war ich mir sicher.
    Die Hochstimmung hielt nicht lange an. Als ich in die Einfahrt bog, sah ich als erstes das gähnende Loch, wo die neue Fensterscheibe gewesen war, und dahinter einen unüberschaubaren Haufen Schutt, der einmal mein Wohnzimmer dargestellt hatte. Sarai war zurückgekehrt. Und diesmal hatte sie gründliche Arbeit geleistet, hatte Lampen und Geschirr zerschmettert, Löcher in unsere Dosen mit Rinderbraten und Chili con carne gebohrt, Kaffee, Mehl und Zucker im ganzen Zimmer verstreut und Sand in den Dieseltank des Generators gekippt. Am schlimmsten fand ich, daß sie ein halbes Dutzend von Felicias Unterhosen an die Wand des Wohnzimmers genagelt hatte, und jede war im Schritt mit einem primitiven X bekrakelt. Die Tat sprach von purem Haß und Jähzorn – menschliche, allzu menschliche Emotionen –, und sie erstickte all die Freude, die wir am Nachmittag erlebt hatten, die Erinnerung an die Tiere und an die unendlichen, mannigfaltigen Reichtümer der Einkaufspassagen. Sarai hatte alles in Dreck verwandelt.
    »Wir ziehen einfach in meine Villa um«, sagte Felicia. »Oder irgendwo anders hin, wenn du magst. Wie wär’s mit einem Haus direkt am Strand – hast du nicht gesagt, du hättest schon immer gern am Wasser gelebt?«
    Hatte ich. Aber ich wollte es nicht zugeben. Ich stand in der geschändeten Küche und ballte die Fäuste. »Ich will nirgendwo anders hin. Das hier ist mein Zuhause. Ich wohne seit zehn Jahren hier, und ich werde mich verdammt noch mal nicht von ihr vertreiben lassen.«
    Es war eine irrationale Haltung – wiederum kindisch –, und Felicia konnte mich überzeugen, ein paar persönliche Dinge einzupacken (mein Jahrbuch aus der Highschool, meine Reggaeplatten, eine signierte Erstausgabe von Wem die Stunde schlägt , ein Hirschgeweih, das ich im Wald gefunden hatte, als ich acht war) und wenigstens für ein paar Tage in ein Haus am Meer zu übersiedeln. Wir fuhren in gemächlichem Tempo die Küstenstraße entlang und besichtigten das eine oder andere Haus, bis wir uns schließlich für einen weitläufigen modernen Bau entschieden, der aus lauter Ecken und Kanten von Glas und großzügigen Terrassenflächen bestand. Ich hatte Glück und fing in

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