Schluss mit dem ewigen Aufschieben
über die erforderlichen Fertigkeiten, um Ihre Projekte ohne Verzögerungen durchzuziehen. In diesem Kapitel können Sie das
Arsenal Ihrer Antiaufschiebestrategien um langfristig wirksame Instrumente ergänzen. Planung und Selbstorganisation machen
Ihnen auf Dauer die Erledigung von Aufgaben leichter und senken das Risiko, dass Sie überhaupt in Verzug geraten. Sie helfen
Ihnen ebenso wie ein besseres Zeitmanagement.
Ziel aller Planung, Selbstorganisation und des Managements Ihrer Zeit ist eine Verbesserung Ihrer Effizienz. Effizient handeln
Sie dann, wenn Sie mit einem sparsamen Einsatz von Mitteln Ihre Leistungsziele erreichen, das heißt einen hohen Nutzen erzielen.
Gemeint ist damit:
dass Sie relativ mühelos in Schwung kommen, um Ihre Vorhaben zu erledigen;
dass Sie ohne übermäßige Anstrengung Ideen für neue Projekte entwickeln und kreative Einfälle haben zur Bewältigung des gegenwärtigen
Vorhabens;
dass Sie bei der Aufgabenerledigung auf Klarheit, Wohlbefinden und sparsamen Einsatz der Mittel und ein Maximum an Erfolg
bedacht sind;
|242| dass Sie über Bewältigungsfertigkeiten verfügen, falls Sie Rückschläge und Enttäuschungen überwinden müssen;
dass Sie soziale Fertigkeiten haben, die es Ihnen ermöglichen, Unterstützung zu finden und sich in den Standpunkt des anderen
einzufühlen.
Bitte denken Sie noch einmal daran, dass Sie sich dann motiviert fühlen werden, Planungs- und Organisationsfertigkeiten zu
erlernen, wenn es bei den Vorhaben, die Sie erledigen wollen, um Dinge geht, die Ihren persönlichen Werthaltungen entsprechen.
Wenn Sie einer Mode hinterherhecheln oder sich an einer Sache abarbeiten, die nicht auf einem Weg mit Herz zu erreichen ist,
dann können Ihnen Techniken zwar kurzfristig über Klippen helfen, Sie werden aber keine
skills
verinnerlichen.
Von Planung, Selbstorganisation und optimierter Verwendung Ihrer Zeit können Sie vor allem dann erheblich profitieren, wenn
Sie kein allzu intensives Aufschiebeproblem mehr haben. Solange Sie noch ein hartgesottener Aufschiebeprofi sind, werden Sie
wahrscheinlich alles daransetzen, auch die besten Vorschläge als wirkungslose Tipps erscheinen zu lassen, denn schließlich
zielen alle Ratschläge darauf ab, Sie mit Ihren aufgeschobenen Vorhaben wieder in Kontakt zu bringen. Dadurch aber rücken
auch die vermeintlichen Gefahren wieder näher, denen Sie sich früher nicht zu stellen wagten. Erst nachdem Sie diese Drohungen
für Ihr Selbstwertgefühl als übertrieben erkannt, Ihre Einstellungen verändert und Ihr Ich gestärkt haben, können Sie es sich
leisten, die aufgeschobenen Projekte erneut in Angriff zu nehmen und Ihre Herangehensweisen zu verbessern. Arbeiten Sie daher
unbedingt die entsprechenden Kapitel in diesem Buch durch, bevor Sie die hier beschriebenen Techniken ausprobieren. Wenn Sie
Ihr Aufschieben ernsthaft loswerden wollen, dann müssen Sie zuerst eingefahrene Verhaltensweisen in Ihrem Leben ändern.
Motiviertes Handeln wartet nicht auf die 100-prozentig gute Laune. Es stellt durchaus Unlust und Trägheit in Rechnung, ohne
diese zu dramatisieren. Sie werden diese Hindernisse in Ihrer Planung berücksichtigen und ihnen mithilfe einer guten Selbstorganisation
den Wind aus den Segeln nehmen. Auch ein anderes Verhältnis zur Zeit kann Ihnen helfen. Früher trösteten Sie sich mit der
faulen Ausrede, Sie hätten für Ihr Vorhaben keine Zeit, da etwas anderes wichtiger |243| sei. Später wurde dann die Zeit immer knapper und parallel dazu hatten Sie den Eindruck, immer mehr davon zu benötigen. Ein
gutes Management Ihrer Zeit unterstützt Sie bei Ihren Vorhaben und ermöglicht es Ihnen, diese Ressource optimal zu nutzen.
Planung
Über Planung ist häufig und gelungen gespottet worden, so zum Beispiel bei Bertolt Brecht in der
Dreigroschenoper
:
»Ja, mach nur einen Plan,
Sei nur ein großes Licht
Und mach dann noch ’nen zweiten Plan
Gehn tun sie beide nicht.«
Andererseits geben Unternehmen und Verwaltungen viel Geld für Organisation und Planung aus. Umstrukturierungen, Produktivitätssteigerungen
und langfristiges, zielorientiertes Handeln sind ohne sie nicht möglich. Zu viel Planung führt zur Erstarrung, wie der Zusammenbruch
der planwirtschaftlichen Systeme im Osten gezeigt hat. Zu wenig Planung bewirkt kopflosen Aktionismus. Ein Optimum an Planung
schafft Verbindlichkeit, ordnet Vorhaben Terminen zu und gibt Ihnen Klarheit, was Sie wann tun wollen.
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