Schluss mit Reizdarm
verfolgen heute zumeist einen ganzheitlichen Ansatz, der Körper, Geist und Seele in Einklang bringen soll – meditative Formen von Yoga legen ihren Schwerpunkt auf die geistige Konzentration, andere mehr auf körperliche Übungen und Positionen (die Asanas) und Atemübungen (Pranayama). Asanas kombiniert Phasen der Tiefenentspannung, Atemübungen sowie Meditationsübungen. Angestrebt wird eine verbesserte Vitalität und gleichzeitig eine Haltung der inneren Gelassenheit. Von einer Yogalehrerin hörte ich einmal den für Reizdarm-Patienten interessanten Satz, der wie folgt lautet: »Der Bauch ist das Zentrum (Seele) des Menschen (Sonnengeflecht).«
Yogaübungen für zu Hause
Beim Yoga relaxen wir und nehmen dabei Abstand vom Alltag. Diese vier Übungen unterstützen Sie dabei, in ein emotionales Gleichgewicht zu kommen und Ihre Mitte besser zu finden. Da der Darm sich im Zentrum unseres Körpers befindet, werden diese Übungen auch Ihnen gut tun, da Sie gleichzeitig Ihren Darm unterstützen.
Ich fühle mich frei!
Begeben Sie sich in den Vierfüßlerstand.
Atmen Sie nun kräftig ein und wölben Sie den Rücken nach oben. Machen Sie einen Katzenbuckel. Der Bewegungsimpuls startet aus dem Rücken heraus, der Kopf wird mit nach unten Richtung Brustbein gerollt.
Atmen Sie dann kräftig aus und lassen Sie dabei langsam den Rücken nach unten gleiten. Schieben Sie gleichzeitig das Gesäß nach hinten oben und legen Sie den Kopf in den Nacken. Der Rücken hängt nun durch, der Bauch »zieht« nach unten. Sie machen also ein Hohlkreuz.
Bei der nächsten Einatmung formen Sie wieder den Katzenbuckel.
Fühlen Sie sich frei und unabhängig wie eine Katze, die sich nichts vorschreiben lässt.
Ich bin gelassen!
Setzen Sie sich im Schneidersitz mit aufrechtem Rücken auf den Boden. Legen Sie die Hände auf die Knie.
Atmen Sie aus und runden Sie den Rücken dabei. Der Kopf sinkt zum Brustbein.
Atmen Sie ein und machen Sie den Rücken gerade, bis die Wirbelsäule wieder ganz aufgerichtet ist.
Führen Sie die Übung im fließenden Wechsel im Rhythmus Ihres Atems mindestens eine Minute lang aus.
Ich empfinde Lebensfreude!
Sie sitzen mit aufgerichteter Wirbelsäule auf dem Boden, winkeln die Beine vor dem Körper an, sodass beide Fußsohlen aneinanderliegen.
Schieben Sie die Beine so weit nach vorne, dass Sie angenehm sitzen können. Wenn Sie die Fußsohlen sehr nahe an den Körper heranziehen, dann ist die Dehnung in den Oberschenkelinnenseiten sehr stark. Probieren Sie aus, was Ihnen gut tut.
Beginnen Sie nun, leicht mit den Oberschenkeln zu wippen. Dazu können Sie auch die Hände auf die Knie innenseiten legen und nachhelfen.
Stellen Sie sich vor, ein Schmetterling zu sein, der fröhlich über eine Wiese im Sommerwind flattert.
Führen Sie die Übung mindestens eine Minute lang aus.
Ich habe Geduld!
Sie sitzen auf dem Boden und stellen die Beine auf. Grätschen Sie die angewinkelten Beine, so weit wie es Ihnen möglich ist.
Schieben Sie Ihre Hände unter den Kniekehlen hindurch, und rutschen Sie so weit mit den Händen nach vorne wie möglich, also die rechte Hand unter derrechten Kniekehle, die linke Hand unter der linken Kniekehle. Die Handflächen liegen dabei auf dem Boden und bleiben dort auch. Runden Sie den Rücken und lassen Sie den Kopf in Richtung Brustbein locker hängen.
Sie sehen nun aus wie eine Schildkröte, die sich mit Ihrem Panzer – dem runden Rücken – schützt. Alles prallt an diesem Panzer ab, vor allem alles, was Sie ungeduldig werden lässt. Sie können sich vorstellen, dass Sie langsam und gemütlich sind wie eine Schildkröte und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen.
Halten Sie diese Position mindestens eine Minute lang. Dann ziehen Sie die Hände wieder zurück und lösen die Position auf.
Wiederholen Sie die Übung noch zwei Mal.
Die Übungen stammen aus dem Buch »Stark mit Yoga« (Haug Verlag) von Zora Gienger.
Seelische Belastungen aufdecken
Haben Sie festgestellt, dass Ihre psychische Verfassung eng mit Ihren Beschwerden zusammenhängt?
Wenn die Seele zu den Auslösern des Reizdarm-Syndroms zählt, kommt der Behandlung der Psyche eine besondere Bedeutung zu. Für Sie ist es zuerst einmal wichtig, für sich und Ihre Krankheit Klarheit zu schaffen. Hier soll niemand in die Psychoecke gesteckt werden, doch muss jedem das Recht eingeräumt werden, herauszubekommen, ob seelische Belastungen seinen Reizdarm auslösen. Für den Betroffenen selbst ist es entscheidend, die Ursachen für seine
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