Schmerzfrei durch Fingerdruck - die 200 wichtigsten Akupressurpunkte
typisch für chronische Beschwerden ist und sich u. a. in Schwächegefühlen äußert, gilt es, den Punkt anzuregen. Dies geschieht durch das Tonisieren, das Akupressieren in rechtsdrehenden Kreisbewegungen. Bei akuten Erkrankungen und wenn Sie den Druck als etwas unangenehm empfinden, ist meist ein lokaler Überschuss an Energie vorhanden. Hier ist das Sedieren, das Dämpfen, angezeigt. Dazu massieren Sie in linksdrehenden Kreisbewegungen.
Die Faustregel lautet:
Zum Anregen (Tonisieren) immer rechtsherum massieren.
Zum Dämpfen (Sedieren) immer linksherum massieren.
Drücken
Auch »Drücken in kreisender Bewegung« genannt, wird diese Grifftechnik am häufigsten angewendet, um einen Punkt zu stimulieren. Sie eignet sich besonders gut für den ungeübten Laien zur Selbstakupressur.
Dabei setzen Sie die Kuppe des Daumens, Zeige- und Mittelfingers ins Zentrum des Punktes und massieren dann kreisend im Uhrzeigersinn. Bei akuten Schmerzen akupressieren Sie mit leichtem Druck; bei chronischen Beschwerden können Sie mittelstarken Druck ausüben. Der Druck sollte aber in jedem Fall so stark sein, dass sich das Gewebe unter den Fingern beim Kreisen mitbewegt.
Schieben
Dazu führen Sie mit dem Zeige- und mit dem Mittelfinger Schiebebewegungen entlang einer Linie oder einer Zone aus. Die Finger sollten dabei gestreckt sein.
Ziehen
Diese Grifftechnik ist dem Schieben sehr ähnlich. Der wesentliche Unterschied besteht allerdings darin, dass hierbei mit dem Zeige- und mit dem Mittelfinger Zugbewegungen ausgeführt werden.
Punktieren
Dabei klopfen Sie mit der Kuppe des Zeige- oder Mittelfingers auf den zu behandelnden Meridianpunkt.
Bei der Anwendung der unterschiedlichen Grifftechniken sollten Sie auch berücksichtigen, dass jeder Meridianpunkt – je nach Art und Lage – unterschiedliche Reaktionen auslösenkann. Abhängig vom Energiezustand Ihres Körpers und Ihren augenblicklichen Bedürfnissen können Sie unter den folgenden Punkten auswählen:
Dämpfungspunkte: Sie empfehlen sich bei Energieüberschuss, denn durch ihre Behandlung wird Energie aus dem Körper geleitet.
Anregungspunkte: Über sie können Sie Ihre Energie wieder anregen und verborgene Kraftreserven aktivieren.
Harmonisierungspunkte: Über diese Punkte, jeweils am Anfang und am Ende jedes Meridians gelegen, lassen sich die Energien in den zugeordneten Organen ausgleichen.
Spezialpunkte: Diese Punkte liegen in der Regel außerhalb der Meridiane und entfalten bei bestimmten Beschwerden eine besonders gute Heilwirkung.
Die Moxibustion
Außer der Akupressur und der Akupunktur kennt die Traditionelle Chinesische Medizin noch eine weitere Möglichkeit, die Meridianpunkte zu stimulieren – nicht nur Fingerdruck und Nadelspitzen, sondern mittels Wärme. Die Rede ist von der Moxibustion, kurz »Moxa« genannt.
Dabei werden Druckpunkte durch das Abbrennen von getrockneten und gestampften Beifußblättern erwärmt – ein Verfahren, das bereits im »Huangtineiching«, dem Klassiker der chinesischen Medizin aus dem 3. Jahrhundert v. Chr., lobende Erwähnung findet. Beifußkraut erzeugt beim Verbrennen eine tiefgehende und energetisierende Wärme; deshalb verwendet man nur dieses Heilkraut für die Moxibustion.
In früheren Zeiten wurden die Moxa-Kegel, kleine spitze Hütchen aus Beifußblättern, direkt auf der Haut angezündet und abgeglüht. Diese Methode ist jedoch recht schmerzhaft und gefährlich, falls der Beifußkegel zu weit herunterglüht. Deshalb kam man auf die Idee, zur »Isolation« eine Scheibe frischen Ingwer oder Knoblauch zwischen Moxa-Kegel und Haut zu legen, um das Verbrennungsrisiko zu verringern.
Am sichersten, absolut schmerzfrei und deshalb am beliebtesten ist die sanfte Moxibustion durch die sogenannte Moxa-Zigarre, eine in dünnes Papier eingerollte Stange aus getrockneten Beifußblättern. Sie erlaubt eine ganz präzise Stimulierung des Meridianpunktes: Die Zigarre wird an einem Ende zum Glühen gebracht, am zu behandelnden Punkt an die Haut angenähert und wieder weggeführt. Das wiederholt man so lange, bis sich die Haut rötet – das Zeichen, dass der Punkt reagiert und die Moxa-Behandlung gewirkt hat.
Beifuß – ein universelles Heilmittel
Beifuß kann sowohl in Europa wie in Asien auf eine lange Tradition als universelles Heilmittel bei vielen Beschwerden zurückblicken. Der heute mehr als Küchenkraut geschätzte Korbblütler gilt seit dem Altertum als gutes Mittel gegen Erschöpfung: Die römischen Legionäre sollen sich
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