SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)
Alex als alter SM-Hase natürlich erst recht, aber er hatte wohl gehofft, es würde mir noch eine Weile verborgen bleiben. Ich zog ihm diesen Zahn, indem ich ihm etwas zeigte, das ich mir aus dem Internet ausgedruckt hatte.
»Was ist das, Anna?«
»Das ist ein Sklavenvertrag, den eine Domina mit ihrem Sub geschlossen hat. Einer von Hunderten, die ich im Netz gefunden habe.«
»Und?«, fragte Alex.
»Wir beide wollen das doch ernsthaft angehen und nicht wie ein Spiel, das man mal macht und dann wieder lässt. Wie es einem gerade in den Kram passt.«
Er sah mich abwartend an.
»Ich will einen Sklavenvertrag mit dir abschließen. Bist du dazu bereit?«
Alex nickte.
SKLAVENVERTRAG
UND TAGEBUCH
Es war bald klar, dass Alexander bedingt durch seinen Ortswechsel nicht so schnell einen neuen Job in der IT-Branche finden würde, wie wir anfangs gehofft hatten. Er arbeitete ab und zu mal als freier Mitarbeiter und überlegte deshalb, sich selbstständig zu machen, wenn es mit der Festanstellung auch weiterhin nicht klappen sollte. Mir gefiel dieser Status genauso wenig wie Alex, aber ich betrachtete es als »Zeichen« und beschloss, das Beste daraus zu machen. Das Beste war nach wie vor Femdom für mich, und ich wollte Alexanders umfangreiche Freizeit diesem Gedanken zugutekommen lassen. Mit anderen Worten: Ich wollte ihn wirklich versklaven und mir untertan machen, wie wir es uns so oft vorgestellt hatten. Außerdem wurde ich mir seiner eloquenten Aufsässigkeit und seiner oft unglaublichen Trödelei immer bewusster. Und um all dem Herrin zu werden, war ein entsprechender Vertrag unerlässlich.
Wann immer ich die Zeit dazu hatte, widmete ich mich dem Studium unterschiedlichster Sklavenverträge, die ich massenweise im Internet fand. Ich speicherte die interessantesten in meinem Computer und begann, mir daraus den idealen Vertrag für Alexander zu stricken. Natürlich brachte ich auch eigene Ideen mit ein, die mir für meinen künftigen Leibeigenen maßgeschneidert erschienen, und arbeitete die Regeln ein, die mein Freund sowieso schon zu befolgen hatte.
Das Ergebnis legte ich ihm an einem Samstagmorgen vor:
Sklavenvertrag
zwischen
Herrin Anna,
nachfolgend »Herrin« genannt,
und
Alexander B.,
nachstehend »Sklave« genannt.
§ 1
Der Sklave verzichtet auf die ihm kraft des Grundgesetzes gegebenen Grund- und Bürgerrechte und unterwirft sich vom Datum der Unterzeichnung an der alleinigen Macht seiner Herrin.
§ 2
Der ab sofort rechtlose Sklave erkennt die Herrschaft der Herrin als rechtsverbindlich und rechtsgültig an.
§ 3
Die Herrin kann den Vertrag jederzeit und ohne Angabe von Gründen kündigen.
Sie kann ihn auch jederzeit verändern oder erweitern.
§ 4
Der Sklave kann den zugrunde liegenden Sklavenvertrag niemals von sich aus kündigen. Wenn die Herrin es so will, gilt er, solange der Sklave lebt.
§ 5
Die Herrin hat das Recht, ihren Sklaven jederzeit für die Übertretung oder Nichtbefolgung von Regeln des Vertrages in ihrem Ermessen zu bestrafen. Sie kann ihn auch außerhalb davon bestrafen, wenn sie der Meinung ist, dass ihn die jeweilige Strafe in seiner Sklavenerziehung weiterbringt.
§ 6
Dem Sklaven ist es bei Strafe verboten, Widerworte oder schnippische Antworten zu geben oder die ihm aufgetragenen Arbeiten zu verweigern.
§ 7
Dem Sklaven ist es weiterhin verboten, die Herrin unaufgefordert und unangemessen zu berühren.
§ 8
Der Sklave darf nicht ohne Erlaubnis onanieren oder sich anderweitig sexuell berühren.
§ 9
Dem Sklaven ist es nicht gestattet, im Internet zu chatten oder irgendwelche eigenständigen SM-Kontakte zu knüpfen.
§ 10
Der Sklave hat grundsätzlich wie eine Frau im Sitzen zu urinieren und sich nach jedem Toilettengang die Genitalien zu waschen, um stets frisch für die Herrin zu sein.
§ 11
Der Sklave wird sich ab sofort jeden zweiten Tag komplett rasieren (bis auf Kopf, Arme und Beine).
§ 12
Der Sklave wird die Herrin niemals dadurch kompromittieren, dass er mit anderen Frauen flirtet.
§ 13
Dem Sklaven ist es verboten, seine Zeit mit unnützen Dingen zu vertun, die er besser zum Wohlergehen der Herrin nutzen kann.
§ 14
Der Sklave hat die gemeinsame Wohnung in Ordnung zu halten – und zwar mit allem, was dazugehört: Aufräumen, putzen, staubsaugen, waschen, bügeln, spülen, einkaufen, kochen …
§ 15
Die Herrin kann zu den hier im Vertrag fixierten Paragraphen jederzeit zusätzliche
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