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SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)

SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)

Titel: SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lady Ariana , Astrid della Giustina
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Sitzkissen. An der Wand hing ein Haremskostüm. Sogar ein geflochtener Schlangenkorb fehlte nicht. Und auch hier wieder die bereits bekannte Spielzeugleiste – dieses Mal mit Schlaginstrumenten in Gewürz- und Erdfarben.
    »Deshalb heißt das Zimmer auch ›1001 Macht‹.«
    »Macht?«
    »Richtig. Ich habe keinen Sprachfehler«, sagte Claudia und lächelte. »Das hier kann als freundlicher Einstieg in den Sadomasochismus genutzt werden oder einfach nur als Rückzugsoase für wollüstige Momente. Fällt Ihnen was auf?«
    Ich sah mich um und überlegte.
    »Nein. Außer, dass dieser Raum in krassem Gegensatz zum restlichen Haus steht, nichts. Wieso?«
    »Na, weil hier im Grunde das einzig echte Bett des Hauses steht. In den anderen Zimmern gibt es höchstens mal eine schmale Pritsche und sonst nur Streckbänke.«
    »Sie meinen, weil purer Sex gar nicht gewünscht ist?«
    »Genau. Wir sind ja schließlich kein Bordell, sondern ein SM-Studio. Natürlich bieten die Aktiv-Passiven, Bizarr-Ladies und Sklavinnen auch alle Arten von Verkehr an, aber die Ausübung findet nicht zwingend im Liegen statt.«
    Auch dieser Punkt der SM-Philosophie kam mir sehr entgegen. Das würde ein ganz wichtiges Argument in der Überzeugungskette sein, wenn ich meiner Mutter beichtete, womit ich künftig meine Brötchen zu verdienen gedachte. Vorläufig, nahm ich mir vor, würde ich aber gar nichts sagen. Wer weiß, vielleicht war der Job überhaupt nichts für mich oder ich nichts für ihn, und dann hatte ich völlig umsonst die Pferde scheu gemacht. Der Gedanke an Aufschub erleichterte mich – zumal ich nicht die kleinste Ahnung einer Idee hatte, wie ich das jemals meinem im Herzen konservativ gebliebenen Vater beibringen sollte …
    »Erde an Ariana. Sind Sie da?«
    Claudia tippte mir auf den Arm, während ich unentwegt auf das Himmelbett gestarrt hatte. Nein, Bett, du und ich, wir werden uns nicht wiedersehen!
    »Ja, lassen Sie uns weitermachen.«
    »Sie sprachen eben von einem krassen Gegensatz. Sind Sie bereit für einen weiteren?«
    Ich nickte begeistert, und Claudia führte mich dicht an die zweite Tür, eine Tür aus massivem Stahl mit einem kleinen vergitterten Fensterchen im oberen Teil.
    »Dann schauen Sie mal hier rein!«
    Das Haus kam mir immer mehr wie ein riesengroßer Adventskalender vor. Das wenige, was sich hinter dieser Tür verbarg, hatte allerdings mit Weihnachten überhaupt nichts zu tun. Eher mit Karfreitag.
    »Bitte machen Sie doch mal die Tür auf, sonst kann ich nicht glauben, was ich da sehe.«
    Die Hausdame kam meiner Bitte nach und öffnete die Tür so weit wie möglich.
    Ich sah einen engen Raum, mehr eine Box, vielleicht einen Meter breit, zwei Meter tief und einen Meter fünfzig hoch. Kein Fenster. Die Wände waren weiß gekalkt, der Boden mit Stroh ausgelegt. An der schmalen Kopfwand befanden sich zwei Balken, einer quer, der andere diagonal. An Letzterem hingen ein paar Handschellen. Aha, alles klar. An der Wand eine nackte Glühbirne. Darunter stand ein kleiner Eimer aus Metall.
    »Ich nehme mal an, der Eimer ist nicht zum Trinken da, richtig?«, fragte ich amüsiert.
    »Nein. Zum Trinken ist der Eimer weniger gedacht … eher für das Gegenteil. Und dann auch für beides. Das hier ist unser Kerker. Wer hier eingesperrt wird, für den ist Schluss mit lustig. Sie glauben gar nicht, wie schnell man in dieser engen Kammer ohne Licht und Luft, nackt an den Balken gefesselt, die zeitliche Orientierung verliert. Erst versucht der Gast natürlich alles, um den Eimer nicht zu benutzen. Es ist ihm peinlich, und er hofft, jemand kommt und befreit ihn rechtzeitig, aber Fehlanzeige. Irgendwann ist der Drang so stark, dass er ihn benutzt, den Eimer. Und dann teilt er sich den Raum mit dem Geruch.«
    Claudia war richtig in Fahrt gekommen. Versteckte sich hinter ihrem hübschen, freundlichen Gesicht ebenfalls eine Sadistin, trotz Branchenfremdheit?
    »Wie lange bleibt derjenige eingesperrt?«
    »Unterschiedlich. Wir schleichen uns regelmäßig die Treppe hinauf und lauschen, ob es noch geht oder nicht. Letztens war allerdings jemand mal die ganze Nacht dort drin.«
    »Wer macht den Eimer wieder sauber?«
    »Na der, der ihn vollgemacht hat natürlich!«
    Blöde Frage.
    Wir lachten noch, als wir wieder unten im Foyer ankamen, wo Sklave Lukas gerade neue Kerzen in die Halterungen an der Wand steckte.
    »Lukas, was ist jetzt mit dem weißen Paravent?«
    »Er wird neu bespannt, weil ein Riss drin war, Herrin.«
    »Okay.

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