SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)
du?«
»Lupo.«
Nicht fragen, einfach hinnehmen.
Nicht hinnehmen konnte ich natürlich seine Respektlosigkeit, die pure Absicht war.
Ich nahm sein schmales Gesicht fest in meine Hand, quetschte es ein bisschen und zwang ihn, mich anzusehen, was er ja nicht durfte.
»Wie heißt das, Lupo?!«
»Ich heiße Lupo, Herrin.«
»Aha, geht doch. Und jetzt wirst du mich begrüßen, wie man eine Herrin begrüßt – oder hat man dir das nicht beigebracht?«
Das mochte im Report an seine Herrin grenzwertig sein, aber das war mir gleichgültig.
»Doch, natürlich, Herrin.«
Er kniete sich vor meine Füße.
»Nicht so dicht. Halte Abstand, wie es sich gebührt.«
Eine Armlänge war das Äußerste an Nähe. Lupo rückte einen halben Meter von mir weg und legte die Hände mit den Handtellern nach oben auf seine Oberschenkel. So war es brav. Etwas fehlte aber noch.
»Ich rate dir, mich jetzt ordentlich zu begrüßen.«
Lupo beugte sich vor und streifte meine in Leder verpackten Fußspitzen mit seinen Lippen.
»Leck mir die Stiefel!«
»Entschuldigung, Herrin, das würde ich gerne machen, es wurde mir jedoch von meiner Gebieterin untersagt, dieses bei anderen Herrinnen zu tun«, antwortete er formvollendet.
Dagegen konnte ich nichts tun, das gehörte zur Etikette. Ich konnte nur hoffen, dass die nächsten Dinge, die ich mit ihm vorhatte, nicht auch zu seinen no go’s gehörten. Ich war immer noch supernervös, ließ mir aber nichts anmerken.
»Steh auf. Ich werde dich jetzt am Flaschenzug festmachen. Da kannst du eine Weile überlegen, ob du mir ein weiteres Mal den Gehorsam verweigern möchtest oder lieber nicht.«
Das mit dem Flaschenzug hatte mir eine befreundete Gleichgesinnte beigebracht, die ich gemeinsam mit Alexander bei einem SM-Stammtisch kennengelernt hatte. Auch sie lebte mit einem Sklaven zusammen, der gleichzeitig ihr Geliebter war. Sie hieß Christina, ihr Sklave Sam. Wir waren sogar einmal mit ihnen und einem anderen Pärchen in einem neigungsbetonten Urlaub in Dänemark, aber dazu später. Zunächst einmal war ich Christina dankbar für ihr gut ausgestattetes Zuhause, das auch über eine Streckbank und einen Flaschenzug verfügte, an denen ich mit Alex und Sam gern gespielt hatte. Das kam mir jetzt zugute, und so hatte ich Lupo rasch am Flaschenzug fixiert, wo er hilflos einen halben Meter über dem Boden hing und vorsichtshalber keinen Mucks mehr von sich gab. Darauf war er bestimmt nicht vorbereitet gewesen, da die Herrin des Hauses ihn sicher nur auf eine blutige Anfängerin vorbereitet hatte. Danke, Christina!
»Na, hat es dir die Sprache verschlagen oder möchtest du ab jetzt einfach ein gehorsamer Sklave sein, Lupo?«
»Ich will gehorsam sein, Herrin«, krächzte er aus luftiger Höhe.
Im Anschluss an den Flaschenzug fesselte ich ihn noch an die Streckbank, spielte ein bisschen an seinen winzigen Nippeln herum und band seinen stattlichen Penis mit einem Schnürsenkel ab. Ein diskreter Blick auf die Uhr informierte mich darüber, dass eine Dreiviertelstunde vergangen war, und ich beschloss, es gut sein zu lassen. Man darf zu Anfang nicht gleich übertreiben. Das positive Feedback der Herrin war mir so oder so sicher. Das bestätigte mir auch Lorena mit einem wohlwollenden Nicken, als sie den Raum verließ.
Ich ließ den Sklaven noch das Studio aufräumen und ging zurück nach unten in den Aufenthaltsraum. Ich freute mich auf eine Zigarette, und Claudia zwinkerte mir gut gelaunt zu, als wenig später Lupo im Eiltempo im Büro der Chefin verschwand.
Etwas später wurde die Hausdame ins Büro gerufen, und als sie zurückkam, sagte sie:
»Ich soll mit dir die Tage und Uhrzeiten absprechen, an denen du hier im Haus sein kannst.«
Wir gingen gemeinsam die Optionen durch, Claudia trug sie in den Studioplan ein – und ich hatte meine Feuertaufe offensichtlich bestanden. Strike!!!
Ich erschien immer pünktlich und voll freudiger Aufregung an meinem neuen Arbeits- und Verwirklichungsfeld. Meine Outfits und meine Ausrüstung waren dank Alexander stets top in Ordnung und bestens gepflegt. Allein an interessierten Gästen mangelte es mir zu Anfang. Kein Wunder – der kommerzielle Sadomasochismus wusste ja noch gar nichts von meiner Existenz. Das musste sich schleunigst ändern, beschloss ich.
»Hast du schon schöne Fotos von dir? Für die Homepage?«, fragte Dunya mich eines Tages, die ich zwischenzeitlich endlich persönlich kennengelernt hatte, als wir uns nebeneinander vor dem großen
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