SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)
Dann häng jetzt Handtücher auf, die Waschmaschine dürfte längst fertig sein.«
»Ja, Herrin.«
Ich staunte.
»Läuft das hier immer so glatt?«
»Solange die Herrin des Hauses da ist, ja. Wenn nicht, kommen die Sklaven zur Abschreckung in den Sarg. Bei geschlossenem Deckel.«
Claudia zwinkerte mir zu, aber ich glaubte nicht an einen Scherz. Sie führte mich quer durchs Foyer und hinter einen roten Vorhang, hinter dem sich die Küche befand. Erschreckt zuckte Sklave Klaus zusammen und knallte die Kühlschranktür zu.
»Na, hat der gierige Sklave etwa Durst? Du weißt doch, wo der Wasserhahn ist, oder?«
Klaus nickte wortlos.
»Wo ich dich gerade sehe: Wie sieht’s im Zofenstudio aus? Ist das restlos aufgeräumt oder willst du noch mal nachbessern, bevor ich es kontrolliere?«
Klaus sauste aus der Küche.
»Das war ziemlich nett von mir, nicht? Leider werde ich trotzdem etwas finden, da bin ich wie die Herrin des Hauses .«
Ein Telefon klingelte, und die Hausdame verließ die Küche durch einen weiteren Eingang. Ich folgte ihr langsam und stand in einem Mini-Durchgangsbüro.
»… Sie sprechen mit Hausdame Claudia, guten Abend«, hörte ich sie in den Hörer sagen.
Das kleine Büro befand sich zwischen zwei weiteren Zimmern: Eins war das Büro der Herrin, das andere war der Aufenthaltsraum der Frauen, in dem sich zu diesem Zeitpunkt vier von ihnen befanden. Das Haus surrte vor geschäftigem Treiben. Ich fühlte mich ganz plötzlich wie das fünfte Rad am Wagen, verabschiedete mich rasch und verließ mit Bedauern das Studio. Claudia hatte mir zum Abschied versprochen, der Herrin den Vorschlag einer Demonstration meines Könnens zu unterbreiten und zu fragen, wann ich das nächste Mal ins Haus kommen sollte. Ich freute mich schon jetzt auf ihren Anruf.
DAS ERSTE DOMINANT
VERDIENTE GELD
Wieder zu Hause, erzählte ich sofort Alexander, was ich erlebt hatte, und schilderte ihm mit leuchtenden Augen das Haus und seine Räume. Ich konnte ihm ansehen, dass er genauso begeistert war wie ich, denn nun waren wir zusätzlichen Kicks plötzlich viel nähergekommen – vorausgesetzt, ich bestand meine Feuertaufe mit dem Haussklaven und es gelang mir im Anschluss, meine potenziellen Gäste in mehrfacher Hinsicht zu fesseln. Montag und Dienstag schlich ich fast ausschließlich um das Telefon herum und ich stürzte mich darauf, wann immer es klingelte. Leider war kein Anruf aus bewusstem Düsseldorfer Wohngebiet dabei. Stattdessen rief meine Freundin Marie an und erzählte mir von ihrem Ärger mit dem Chef des Sonnenstudios, in dem sie arbeitete. Ich versuchte mich auf ihre Nöte zu konzentrieren und verabredete mich mit ihr für das kommende Wochenende. Die nächste Anruferin war meine Mutter, die sich besorgt erkundigte, wie meine weiteren beruflichen Pläne aussahen und ob sich schon etwas ergeben hätte. Ich machte mir weniger Gedanken um mich selbst, aber ich konnte es nicht gut haben, dass meine Mutter sich sorgte, und so hörte ich mich plötzlich sagen:
»Nein, ich habe noch nichts Festes, aber wenn alle Stricke reißen, kann ich in einem Düsseldorfer Sonnenstudio arbeiten.«
Meine Mutter war hörbar erleichtert, und nach kurzer Zeit legten wir wieder auf.
Sonnenstudio? Hallo?! Was war das denn gewesen? Ich musste laut lachen. Da war ich ja wohl nur dank Maries Anruf draufgekommen … Aber je länger ich darüber nachdachte, umso besser gefiel mir die Notlüge: Wenn das mit dem SM-Studio klappte, würde ich unter Umständen, sagen wir mal: ungewöhnliche Arbeitszeiten haben – und die konnte es im Schichtbetrieb eines Sonnenstudios ja auch geben. Und der Ort entsprach sogar zu hundert Prozent der Wahrheit. Wohl war mir bei dem Gedanken, meine Mutter zu belügen, nicht wirklich, aber noch war ja nichts entschieden, und manchmal ist eine kleine Lüge besser zu verkraften als die Wahrheit. Ich hielt es mit Scarlett O’Hara und verschob dieses Problem mindestens auf morgen, wenn nicht auf nächstes Jahr.
Mittwochvormittag um elf Uhr war Claudia am Telefon:
»Hallo, Ariana! Können Sie Samstagnachmittag um sechzehn Uhr hier sein?«
Ich sollte bald lernen, dass es besser war, zu allen vorgeschlagenen Terminen ohne Diskussion zu erscheinen – egal, wie locker und freundlich der Ton auch immer war. Bei diesem Telefonat hätte ich allerdings auch einem Treffen auf dem Friedhof, nachts um zwölf, mit Freuden zugestimmt. Davon war Claudia von vorneherein ausgegangen und sagte auf meine
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