SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)
er es, wenn ich nicht nur Geschichten erzählte, sondern die damit verbundenen neuen Anregungen in unsere spezielle Beziehung miteinfließen ließ.
Zu dieser Zeit erlebte ich in meinem SM-Studio zum ersten Mal den Besuch des Asiaten mit. Er war wirklich einer und wurde von allen nur so genannt, da er selbst nicht die leisesten Anstalten machte, sich einen wie auch immer gearteten Tarnnamen zu geben. Namen, auch die der Frauen, waren ihm völlig egal. Er kam seit Jahren regelmäßig ins Studio und interessierte sich nur für eines: Wasserspiele der besonderen Art. Je mehr, desto besser. Als ich an diesem Freitagnachmittag im November den Aufenthaltsraum der Frauen betrat, erzählte mir zunächst niemand von der Anwesenheit des Asiaten. Ich bekam ihn auch erst einmal nicht zu Gesicht. Was mir jedoch sofort auffiel, war die Tatsache, dass ziemlich viele Frauen anwesend waren, mehr als sonst, und dass sie alle großen Durst zu haben schienen. Nur so konnte ich es mir erklären, dass sie alle Unmengen an Flüssigkeiten konsumierten und wenig sprachen: Die eine setzte die 1,5-Liter-Wasserflasche kaum ab, während die andere zwei Becher mit Kaffee vor sich auf dem Tisch stehen hatte und eine dritte sich in der angrenzenden Küche eine riesige Apfelsaftschorle mixte.
»Na, gab’s heute Mittag extrascharfe Pizza, oder was ist hier los?«, fragte ich grinsend.
»Nein«, antwortete eine der passiven Frauen lapidar. »Der Asiate ist da.«
Das sagte mir nichts. Ich war ja erst seit vier Monaten dabei und musste den Mann bisher wohl jedes Mal verpasst haben, also fragte ich neugierig nach.
»Warum gehst du nicht in die Klinik und schaust ihn dir an?«, bekam ich zur Antwort, während weiterhin fleißig getrunken wurde. Sie waren doch sonst nicht so einsilbig …
Ich wollte es aber genau wissen und ging schließlich drei Türen weiter in die Klinik. Mein Blick wanderte durch den Raum – einen Asiaten konnte ich nirgends entdecken. Ich drehte mich bereits wieder zur Tür um, als ich von irgendwoher eine Stimme vernahm, die mich freundlich ansprach:
»Aaah, neue Dame bringen lecker Pipi, ne?«
Ich stutzte aus zwei Gründen – wo war er und was genau meinte er? –, dann beugte ich mich über das kleine Treppengeländer am Anfang der Klinik und erspähte ihn unter dem Arzttisch. Scheinbar hatte er das Öffnen der Tür gehört. Er lag nackt auf dem Rücken, auf einem Lack-Laken, mit dem Kopf in den Raum hinein und den Beinen unter dem Tisch. Sein Penis lag schlapp in einem Nest pechschwarzer Haare, richtete sich aber zeitgleich mit seinem Besitzer auf, als ich auf der Bildfläche erschien. Ich sah, dass er weder angekettet noch gefesselt, noch sonst irgendwie erkennbar SM-mäßig versorgt war. Was also machte er da? Mit derselben Freundlichkeit wie zuvor stellte er seine Frage noch einmal:
»Neue Dame bringen lecker Pipi für chinesische Mann?«
Wohl kaum, dachte ich und verließ wortlos wieder den Raum. Das mussten mir meine Mitstreiterinnen jetzt aber erklären! Die kamen mir bereits in dem kleinen Flur entgegen. Eine grinste mich fröhlich an, ihre Sprache schien sie auch wiedergefunden zu haben, denn sie sagte:
»Das musst du dir angucken, sonst glaubst du es nicht! Am besten machst du auch gleich mit. Ist leicht verdientes Geld.«
Also wieder zurück in die Klinik. Selbstverständlich wollte ich mir anschauen, was da so getrieben wurde, aber ob ich teilnehmen würde, ließ ich noch offen. Urin oder Natursekt (kurz NS), wie es in unserem Fachjargon heißt, war für mich natürlich längst zum Begriff, wenn auch noch nicht zur Routine geworden. Viele devote Gäste stehen darauf, ihn auf ihrem Körper zu spüren, und einige trinken ihn auch gerne. Wahlweise »ab Quelle« oder stilecht aus einem Sektglas verabreicht. Was »ab Quelle« bedeutete, kann sich bestimmt jeder vorstellen. Nein? Okay. Es bedeutet, dass die Domina ihrem Sklaven die heiß begehrte Flüssigkeit direkt aus ihrem Körper heraus in den Mund spendet. Das läuft meist so ab, dass sie auf einem speziellen Toilettenstuhl sitzt und der zu Tränkende darunterliegt. So kann er der Domina zwar nicht ins Allerheiligste schauen, bekommt das Gewünschte jedoch trotzdem live und ohne Verzögerungen. Und muss es selbstverständlich auch aufnehmen, sprich: schlucken. Die Domina entscheidet selbst, ob sie den Gast direkt an dem sehr intimen Vorgang teilhaben lässt – natürlich ohne, dass er wirklich etwas sieht, weil sie dazu den Rock einfach nicht hoch
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