SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)
aus, mein Freund. Steig ein.«
Alex ließ sich auf den Sitz fallen und zupfte an seinen knappen Klamotten herum. Ich war noch nicht fertig mit ihm und griff wieder in die magische Tüte.
»Schau mich an!«
Zuerst verschandelte ich seine Wangen mit einem breiten Streifen Rouge, dann trug ich blauen Glitzerlidschatten und Wimperntusche auf. Zum Abschluss hielt ich einen Lippenstift in der Hand, in knalligem Knallrot. Großzügig und alles andere als zaghaft zog ich damit seine Lippen nach, die in dem Moment leicht verkniffen wirkten. Die Gefährtin versuchte sofort, das Übermalte mit dem Finger wegzuwischen, aber die Domina malte extra noch einmal herzhaft über die Konturen hinaus. Es sah zum Weglaufen aus. Er sah zum Weglaufen aus! Ich zog noch eine pinkfarbene Haarspange hervor und schob sie ihm willkürlich in seine Mähne. Ein paar riesige goldfarbene Kreolen komplettierten das absurde Outfit. Ich war zufrieden. Sehr zufrieden.
Mein attraktiver Sklavenmann sah aus wie eine unglückliche Transe aus einem schlechten Film.
»Bist du so weit?«
»Wenn Sie mit mir fertig sind, Gebieterin.«
Oh, nun war er wirklich devot, denn die »Gebieterin« entschlüpfte ihm höchst selten. Lag es vielleicht daran, dass er keine Ahnung hatte, was ihn als Nächstes erwartete? Zumindest würde das, was nun kam, eine neue Variante in unserem bunten Session-Allerlei werden. Ich wollte es allerdings langsam angehen lassen, damit es ihn nicht völlig überforderte. Und mich auch nicht. Aber ich wollte es unbedingt austesten.
Ich startete den Wagen und fuhr mit dem aufgedonnerten Alexander neben mir in die Dunkelheit. Als wir wenig später an unserem Zuhause vorbeikamen, schaute er sehnsüchtig nach draußen. Ich aber gab Gas und schlug den Weg in Richtung Autobahn ein. Wir fuhren ungefähr eine Viertelstunde lang schweigend ins Nichts, bis vereinzelt wieder ein paar Straßenlaternen auftauchten. Dort befand sich auch ein Parkplatz, den man in Form eines Rechtecks befahren konnte. Als ich die rechte Gerade entlangfuhr, wurden links vom Auto drei Wohnwagen sichtbar. Alle drei von schummrigem Rotlicht erleuchtet. Zwei Frauen in Berufskleidung – üppige Dekolletés, kurze Röcke, Overknee-Stiefel mit hohen Absätzen – standen dort im Lichtschein und vertrieben sich die Zeit mit Warten. Eine hatte sich einen Fellmantel um die Schultern gehängt. Wir schauten neugierig hinaus und sie erwartungsvoll herein. Ich wendete am oberen Ende des Parkplatzes und fuhr langsam auf Frauen und Wohnwagen zu. Circa zwanzig Meter vor ihnen stoppte ich. Bestimmt hatten die Damen erkannt, dass eine Frau am Steuer saß, und wappneten sich für alles Mögliche. Ob sie jedoch auch für das gewappnet waren, was ich mir ausgedacht hatte, werde ich wohl nie erfahren.
»Ich will, dass du jetzt aussteigst.«
»Hier?!«
Vor Schreck vergaß Alexander, die Form zu wahren. Ich schwieg. Er schluckte.
»Und was soll ich hier, Herrin?«
Ich antwortete wahrheitsgemäß:
»Ich habe vor, dich demnächst auf einem Parkplatz meistbietend zu verkaufen.«
»Was? Ich verstehe nicht …?«
»Du hast vor ein paar Wochen den Wunsch geäußert, dass wir auch mal mit anderen spielen und Sex haben.«
»Ja, aber damit meinte ich doch keine Parkplätze!«
Wir waren dabei, das Spiel kaputt zu machen, und das wollte ich nicht. Noch nicht.
»Schluss jetzt. Diskussion zu Ende. Du tust, was ich dir sage. Sind wir uns da einig?«
»… ja … Herrin …«
Mir drohte schon wieder der Kragen zu platzen, aber mir war heute nicht nach körperlichen Erziehungsmaßnahmen zumute. Ich wollte Alex eine mentale Nuss zu knacken geben, um ihn zu disziplinieren, und stattdessen konnte ich seine Vorbehalte und Zweifel förmlich spüren. Die anschmiegsame Gefährtin legte mir begütigend die Hand auf den Arm.
»Du wirst jetzt zu der Dame mit dem Fellmantel gehen.«
»Ja. Und dann?«
»Dann wirst du ihr Folgendes sagen: ›Meine Herrin schickt mich‹ …«
Alexander hielt die Luft an.
»›Ich soll fragen, was Analverkehr kostet.‹«
»Und dann, Herrin?«
»Alex, du hörst dich an wie ein Papagei! Deshalb steigst du jetzt aus und machst, was ich dir aufgetragen habe!«
Er stieg wortlos aus und ging im Lichtkegel des Scheinwerfers zur Fellmantelfrau. Ich war gespannt, wie sie ihn behandeln würde. Ich hörte einen Pfiff und musste grinsen. Im Licht von Laterne und Scheinwerfer konnte ich erkennen, wie er auf seine gewohnte Art und Weise mit den Händen in der Luft
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