Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schmetterlinge im Gepaeck

Schmetterlinge im Gepaeck

Titel: Schmetterlinge im Gepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Perkins
Vom Netzwerk:
hoffe inständig, dass sich Nathan nicht über das Quietschen der Bettfedern wundert. »Ich bin aus dem Bett gefallen«, sage ich benommen. »Ich war total k. o. Ich hatte einen Albtraum.«
    Â»Einen Albtraum?« Die Tür geht auf und Nathan steckt den Kopf ins Zimmer. »Das ist schon lange nicht mehr vorgekommen. Möchtest du darüber reden?«
    Â»Nein, er war … einfach blöd. Ein Marder hat mich verfolgt. Oder ein Werwolf. Keine Ahnung, du weißt ja, wie Träume sind. Jetzt geht es mir wieder gut.« Biiiitte geh einfach . Je länger mein Dad dort steht, desto wahrscheinlicher wird es, dass er die Brücke bemerkt.
    Â»Bist du sicher, dass alles okay ist? Du warst beim Abendessen so abwesend, und als du dich dann geschnitten hast …«
    Â»Mir geht’s gut, Dad. Gute Nacht.«
    Er zögert, gibt dann nach und beginnt die Tür zu schließen. »Gute Nacht. Ich hab dich lieb.«
    Â»Ich dich auch.«
    Und er ist fast weg, als … »Warum hast du im Bett deine Brille auf?«
    Â»W … Was hab ich?« Ich betaste mein Gesicht. »Oh. Tatsächlich. Anscheinend war ich noch müder, als ich dachte.«
    Nathan runzelt die Stirn. »Ich mache mir Sorgen um dich, Lo. Du warst in letzter Zeit nicht du selbst.«
    Dieses Gespräch möchte ich wirklich nicht vor Cricket führen. »Dad …«
    Â»Liegt es an Norah? Ich weiß, es ist nicht einfach, seit sie hier ist, aber …«
    Â»Mir geht’s gut, Dad. Gute Nacht.«
    Â»Liegt es an Max? Oder Cricket? Du hast heute so seltsam reagiert, als du ihn gesehen hast, und ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen, als ich gesagt habe …«
    Â» Gute Nacht, Dad .«
    BITTE SAG JETZT NICHTS MEHR.
    Er seufzt. »Okay, Lola-Palola. Aber setz die Brille ab. Nicht, dass du sie zerdrückst.« Ich lege sie auf den Nachttisch und Nathan geht. Cricket wartet, bis seine Schritte auf dem unteren Treppenabsatz angekommen sind. Sein Kopf taucht neben meinem auf, und obwohl ich weiß, dass er da ist, zucke ich zusammen.
    Â»Mein Dad hat gemeint …« Ich suche nach einer Antwort, mit der ich mich nicht belaste. »Ich hab dich nach Hause kommen sehen und im selben Moment hat Norah von ihrer furchtbaren Kundin erzählt. Wahrscheinlich habe ich dabei das Gesicht verzogen.«
    Ich hasse mich.
    Er sagt nichts.
    Â»Und … jetzt?«, frage ich.
    Cricket wendet sich von mir ab. Er lehnt sich mit dem Rücken an die Bettkante. »Wenn du willst, dass ich gehe, gehe ich.«
    Traurigkeit. Verlangen. Eine Sehnsucht in mir, die so stark ist, dass ich nicht weiß, wie ich hatte glauben können, dass sie jemals weg war. Ich betrachte seinen Hinterkopf, und es ist, als wäre der Sauerstoff aus meinem Zimmer gewichen. Mein Kopf hat sich in Wasser verwandelt. Ich ertrinke.
    Â»Nein«, flüstere ich schließlich. »Du bist doch gerade erst gekommen.«
    Ich will ihn noch mal berühren. Ich muss ihn noch mal berühren. Wenn ich ihn nicht noch mal anfasse, sterbe ich. Ich strecke die Hand nach seinem Haar aus. Er wird es gar nicht merken. Doch gerade als meine Fingerspitzen kurz vor der Kontaktaufnahme sind, dreht er sich um.
    Sein Kopf schnellt zurück. Fast hätte ich ihm ein Auge ausgestochen.
    Â»Entschuldigung! Tut mir leid«, flüstere ich.
    Â»Was machst du denn da?«, fragt er, doch er grinst dabei und beugt sich vor, um mir in mein Auge zu pieken. Ich greife nach seinem Finger und halte ihn dann weiter fest, einfach so. Meine Hand umklammert seinen Zeigefinger. Sein Blick fällt auf mein Pflaster. »Ist das die Stelle, wo du dich geschnitten hast?«
    Â»Es war nichts.« Ich lasse ihn los und bin wieder unsicher. »Ich hab nur gespült.«
    Er sieht zu, wie ich die Hände ringe. »Coole Nägel«, sagt er schließlich.
    Jeder einzelne ist schwarz und hat einen rosa Streifen längs durch die Mitte. Und dann … komme ich auf eine Idee, wie ich ihn berühren kann. »Hey. Wie wär’s, wenn ich deine lackiere?« Und ich stehe auf, um meinen dunkelblauen Lieblingslack zu holen. Irgendwie weiß ich, dass Cricket nichts dagegen haben wird.
    Ich stelle das Fläschchen neben ihn auf den Boden. Er lehnt noch immer an meinem Bett. Jetzt setzt er sich auf. »Tut es weh?«, fragt er.
    Â»Ganz furchtbar.« Ich schüttle die Flasche. »Aber versuch, nicht so laut zu schreien, ich will nicht, dass

Weitere Kostenlose Bücher