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Schmetterlinge im Gepaeck

Schmetterlinge im Gepaeck

Titel: Schmetterlinge im Gepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Perkins
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ihn vor mir sehe.
    Ich mag Cricket. So .
    Mal wieder .
    Er nimmt die Hand herunter. »Ich hatte keine Steinchen.«
    Mein Herz sitzt in meiner Kehle fest. Ich schlucke. »Was hast du denn geworfen?« Ich spähe angestrengt hinüber, erkenne aber nichts.
    Â»Setz deine Brille auf und guck es dir an.«
    Als ich zurückkomme, hält er es hoch. Er grinst.
    Ich grinse unsicher zurück. »Was machst du denn mit einer Schachtel Zahnstocher?«
    Â»Party-Tabletts mit Käsewürfeln«, antwortet er, ohne eine Miene zu verziehen. »Warum war bei dir das Licht aus?«
    Â»Ich hab geschlafen.«
    Â»Es ist nicht mal halb elf.« Seine Beine hören auf zu schlenkern. »Kein heißes Date heute?«
    Ich habe keine Lust auf das Thema. »Weißt du«, ich deute auf seine Beine, »wenn du die ausstreckst, reichen sie garantiert bis zu unserem Haus.«
    Er versucht es. Sie sind vielleicht einen Meter zu kurz und ich grinse wieder. »Sie sahen lang genug aus.«
    Â»Ah, ja. Cricket und seine unmöglich langen Beine. Cricket und sein unmöglich langer Körper.«
    Ich muss lachen und er zwinkert zurück. »Unsere Häuser müssten nur näher zusammenstehen«, sage ich. »Deine Proportionen sind perfekt.«
    Er nimmt die Beine herunter und sieht mich nachdenklich an. Der Moment dauert so lang, dass ich mich abwenden muss. Cricket hat auch mal zu mir gesagt, dass mein Körper perfekt sei. Ich werde rot, als es mir einfällt und weil ich unabsichtlich etwas preisgegeben habe. Endlich sagt er etwas. »Das geht so nicht.« Er schwingt die Beine in sein Zimmer und verschwindet.
    Ich bin erschrocken. »Cricket?«
    Ich höre ihn herumkramen. »Fünf Minuten. Geh solange ins Bad oder so.«
    Das ist vielleicht gar keine so schlechte Idee. Ich bin nicht sicher, wie viel er im Dunkeln erkennen kann, aber ein bisschen Make-up kann nicht schaden. Ich halte mir gerade die Mascarabürste an die Wimpern, als mir der Gedanke kommt … wie unklug das hier ist. Mich zu schminken. Für jemanden, der nicht mein Freund ist. Ich entscheide mich dafür, nur ein bisschen Lipgloss mit Kirschgeschmack aufzutragen, aber als mir der Duft in die Nase steigt, fang ich an zu zittern.
    Kirsch geschmack. Teeblätter. Erste Liebe.
    Ich kehre in mein Zimmer zurück, wische mir mit der Hand das Zeug von den Lippen und höre ein Scheppern am Fenster. Und dann sehe ich, was er vorhat. »Lieber Himmel! Nein, Cricket, tu’s nicht!«
    Â»Er wird mein Gewicht tragen. Halt du nur das andere Ende fest, ja? Nur für alle Fälle.«
    Ich packe fest zu. Cricket hat einen seiner Schrankböden herausgenommen, einen mit weißem Plastik überzogenen Gitterboden, und benutzt ihn als Brücke zwischen unseren Zimmern.
    Â»Pass auf!«, rufe ich zu laut und die Brücke wackelt.
    Aber Cricket grinst. »Alles gut. Ich hab ihn.«
    Und es funktioniert. Cricket huscht herüber ans Ende, das ich festhalte, und sein Gesicht ist genau vor meinem. »Du kannst jetzt loslassen«, flüstert er.
    Meine Hände pulsieren, so fest habe ich das Ding umklammert. Ich trete zurück, damit Cricket Platz zum Hereinkommen hat. Er lässt sich heruntergleiten und dabei streifen seine Beine der Länge nach meine. Mein Körper ist wie elektrisiert. Wir haben uns schon seit Ewigkeiten nicht mehr berührt. Er ist so groß, dass sein Herz an meiner Wange schlägt.
    Sein Herz .
    Ich taumle nach hinten. »Was hast du dir dabei gedacht?«, zische ich und bin in jeder Beziehung ängstlich. »Du hättest runterfallen und dir den Hals brechen können.«
    Â»Ich dachte, es ist einfacher, sich ohne eine Häuserlücke dazwischen zu unterhalten.« Er spricht ganz leise.
    Â»Wir hätten uns auf dem Bürgersteig treffen und noch mal spazieren gehen können.«
    Er zögert. »Soll ich zurückgehen?«
    Â»Nein! Ich meine … Nein. Jetzt bist du ja schon hier.«
    Ein Klopfen an meiner Tür lässt uns noch weiter auseinanderweichen. »Lola?«, fragt Nathan. »Ich habe ein Krachen gehört. Ist alles in Ordnung?«
    Ich reiße panisch die Augen auf. Meine Eltern bringen mich um, wenn sie einen unvermuteten Jungen in meinem Zimmer finden. Selbst wenn dieser Junge Cricket ist. Ich drücke ihn runter auf den Fußboden hinter meinem Bett, wo man ihn von der Tür aus nicht sehen kann. Ich selbst springe ins Bett und

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