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Schmetterlinge im Gepaeck

Schmetterlinge im Gepaeck

Titel: Schmetterlinge im Gepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Perkins
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Spaß.«
    Ich weiß nicht genau, welcher Schmerz am größten ist: dass sie es mir bis jetzt verschwiegen hat, dass sie ohne mich mit Cricket zusammen war, dass sie mit Calliope zusammen war oder dass Cricket dieselbe geniale Idee hatte wie ich und den Ruhm dafür eingeheimst hat.
    Okay, meine Idee bestand eigentlich darin, dass zwei Pärchen miteinander ausgehen, und Cricket und seine Schwester sind kein Pärchen. ABER TROTZDEM . Es scheint funktioniert zu haben. Und ich war nicht dabei. Dabei bin ich angeblich ihre beste Freundin. »Oh. Das … Das ist toll, Lindsey.«
    Â»Tut mir leid. Ich hätte es dir schon eher sagen sollen. Aber ich war mir nicht sicher, was du davon hältst, wenn ich etwas mit den Zwillingen unternehme, und ich wollte unbedingt mitgehen. Außerdem hattest du keine Zeit. Du hattest selten Zeit in den letzten paar Monaten.«
    Seit du Max kennengelernt hast . Sie hätte es ruhig aussprechen können. Ich blicke auf meine Arbeit. »Ich bin froh, dass du es gemacht hast. Ich bin froh, dass du viel Spaß mit Charlie hattest.« Das stimmt nur zur Hälfte.
    Â»Ich hatte auch viel Spaß mit den Zwillingen«, sagt sie vorsichtig. »Wenn sich Calliope erst mal entspannt, ist sie ganz witzig. Sie steht einfach unter enormem Druck.«
    Â»Mhm. Das hab ich schon mal gehört.«
    Â»Ehrlich, Lo, ich glaube nicht, dass sie noch so gemein ist wie früher. Sie hat einfach einen Beschützerinstinkt.«
    Ich funkle sie an. »Ihr Bruder studiert. Ich glaube, er kommt ganz gut alleine klar.«
    Â»Er sagt ja jetzt auch seine Meinung. So seltsam sie auch manchmal herauskommen mag«, fügt sie hinzu. »Du weißt, dass er dir niemals mit Absicht wehtun würde. Und wenn du nicht da bist, stellt er hundert Fragen über dich. Und über Max. Er mag dich. Er hat dich immer schon gemocht , schon vergessen?«
    Ich höre auf, Locken zu dämpfen.
    Â»Und ich hoffe, du reißt mir nicht den Kopf ab, wenn ich das jetzt sage«, spricht sie schnell weiter, »aber es ist ziemlich offensichtlich, dass du ihn auch magst.«
    Ich habe einen Kloß im Hals. Ich schlucke. »Und wie kommst du darauf?«
    Sie nimmt mir den Dampfglätter aus der Hand. »Jeder, der Augen im Kopf hat, kann sehen, dass du immer noch in ihn verschossen bist.«
    Ich decke gerade den Tisch fürs Abendessen, als ich einen Zeitungsausschnitt unter meinem Platzdeckchen finde. Andy schlägt wieder zu. Es ist ein Artikel über die Zunahme von Geschlechtskrankheiten bei Jugendlichen. Ich schmeiße ihn in den Müll. Wissen meine Eltern, dass ich Sex habe?
    Ich weiß, dass Max vor mir mit vielen Mädchen – Frauen – geschlafen hat. Aber er hat sich testen lassen und er hat nichts. Trotzdem verfolgen mich diese geheimnisvollen Frauen. Ich stelle mir Max in dunklen Ecken schummriger Bars vor, in seiner Wohnung und in Betten überall in der Stadt mit verführerischen weiblichen Dämonen, berauscht und betört. Max versichert mir, dass die Wahrheit weit weniger aufregend ist. Ich glaube ihm das nur fast.
    Dass Amphetamine heute Abend, wo ich nicht arbeiten muss, einen Auftritt in einem Burlesque-Club haben, für den ich nicht alt genug bin, macht es nicht gerade besser. Ich gebe mir alle Mühe, mir nichts daraus zu machen. Ich weiß, dass die Burlesque eine Kunstform ist, aber sie behagt mir einfach nicht. Ich komme mir dadurch immer so jung vor. Und ich hasse es, mir jung vorzukommen.
    Aber das ist nicht das Einzige, worüber ich mir heute Abend Gedanken mache.
    Es ist Freitag. Ob Cricket wohl dieses Wochenende nach Hause kommt?
    Lindeys Worte sind mir die ganze Woche nicht aus dem Kopf gegangen. Wie kann es sein, dass ich so fühle? Dass ich an Cricket interessiert bin und mir trotzdem Sorgen um meine Beziehung zu Max mache? Ich will wirklich, dass mit meinem Freund alles in Ordnung ist. Ich will keine weiteren Komplikationen. Ich will nicht an Cricket interessiert sein.
    Beim Abendessen – Gemüsepastete – tauschen Andy und Nathan besorgte Blicke. »Ist irgendwas nicht in Ordnung, Lo?«, erkundigt sich Andy schließlich.
    Â»Du wirkst so abgelenkt.«
    Ich reiße den Blick von unserem Küchenfenster los, durch das man gerade so die Veranda der Bells sehen kann. »Häh? Ja. Alles okay.«
    Meine Eltern mustern mich skeptisch, als Norah hereinkommt und sich an den Tisch setzt. »Das war Chrysantheme

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