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Schmetterlingsgeschichten - Chronik I - Genug geschlafen (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik I - Genug geschlafen (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik I - Genug geschlafen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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von
Ostar.’
    Niedergeschrieben
auf dem Planeten Erde, durch Stephanus den Chronisten zu Florenz im Jahre 476.
     
    ******

13.
     
     » J udith, Oskar, könnt ihr kommen?«
Garth stellte diese Frage sehr leise, hatten die beiden ihn doch in diese
unglückliche Lage versetzt. Er durfte jetzt nicht nur die Stethoskope putzen,
nein, sondern alle Gegenstände, die sich in dem Lagerraum befanden. Auch durfte
der Bander die Brücke nicht mehr betreten – das tat ihm am meisten weh. Vorher
hatte er, zwar still, aber immerhin, in einem Sessel bei den ganzen Offizieren
sitzen und ins Universum schauen dürfen. Es war wunderschön. Die ganzen Sterne
und Planeten, die an ihnen vorbeizogen, als wären sie nur wenige Meter
voneinander entfernt. Er hatte das Gefühl gehabt, er könnte die Stille des Alls
hören. Eingetaucht in diese herrliche Atmosphäre konnte Garth alles vergessen.
      Gelegentlich
hatten sie diese riesigen Langstreckentransporter gesehen, auf denen Tausende
Personen Platz fanden, und er hatte ihnen heimlich gewunken, wusste er doch,
dass sie ihn nicht sehen konnten. Einmal waren sie an einem militärischen Sperrgebiet
vorbeigeflogen. Garth hatte die dort stationierten Schiffe erblicken können – es
hatte ihm den Atem verschlagen. Es war eher Zufall, wurde ihm später erklärt,
doch war dort ein richtiger Sternenzerstörer gewesen.   
      Mit
ihm seine ganze Begleitflotte. Es mussten fast 30 Schlachtschiffe gewesen sein,
die zum Schutz des Zerstörers mit an dieser Versorgungsstation angelegt hatten.
Hunderte von Jägern patrouillierten um die Station herum oder absolvierten ihre
Übungsflüge. Ihr Transporter war gerade vier Mal so groß wie ein Jäger. Allein
auf einem Schlachtschiff waren 500 Jäger stationiert. Es war eine Dimension,
die ihn vor Aufregung schwindelig werden ließ.
    Garth
konnte den Zerstörer nur anstarren, und der Crew auf der Brücke ging es genau
so.
      Er
sehnte sich nach seinen Freunden und einem guten Fußballspiel.
    In
seinem Alter war hier niemand an Bord. Einmal war er ganz leise in eine Ecke
des Lagerraums gegangen und hatte geweint, bis eine sanfte Stimme ihm ins Ohr
geflüstert hatte: »Aber, aber. Jungs weinen doch nicht.« Der Adept hatte sich
umgeschaut, aber da war niemand. »Hier bin ich.« Da hatte er zum ersten Mal
Judith gesehen, die nun schwebend vor seinem Gesicht verharrte, sich dann auf
seine Schulter setzte und der genauso riesige Kullertränchen die Backe
herunterliefen wie ihm. »Ich muss immer mitweinen, wenn du so traurig bist«,
hatte sie gesagt.
      Judith
und Oskar kamen wie immer aus dem Nichts. Wenigstens wusste er jetzt, wie man
die beiden rief, und wichtiger, wie man sie wieder wegschickte – so dass sie
einen nicht störten, wenn sie wieder Unsinn im Kopf hatten.
      »Also,
irgendwas stimmt auf der Brücke nicht. Einer von euch beiden muss dahin und mal
nachschauen, was da los ist«, sagte Garth zu den beiden. In der letzten
Viertelstunde war die Monotonie des Flugs jäh gestört worden. Es kam Bewegung
in die Besatzung, die ihm selbst in dem Lagerraum nicht entgangen war. Alle,
die auf die Brücke durften, waren dorthin geeilt, und die anderen warteten angespannt
auf den Fluren. »Ich mach das«, sagte Oskar und war sofort wieder verschwunden.
Mit ihren besonderen Fähigkeiten konnten die Schmetterlinge untereinander auch
auf Entfernung miteinander sprechen. Judith setzte sich auf seine Schulter,
direkt neben sein Ohr, und schaute ihn an. Jedes Mal wenn er sich zu ihr
umdrehte, blickte sie schnell weg und tat so, als ob sie irgendwas beobachte.
      Man
spürte, dass der Transporter langsamer wurde.
    »Oskar
sagt, Pharso und der Kapitän stehen nebeneinander. Sie schauen auf eine Karte.
Der Kapitän meint, dass dieser Planet laut Karte eigentlich gar nicht
existiert.
      Dann
sind wir richtig, die Signale kommen eindeutig von da unten, sagt Pharso. Er
will die Besatzung informieren. Ach, und Oskar sagt, der Planet ist
wunderhübsch blau – mit schönen weißen Flecken.«
    Als
Oskar zurück war, setzten die drei sich auf den Boden und nahmen einen Teller
mit Keksen in die Mitte. Die Kekse waren genauso groß wie die beiden
Schmetterlinge.
      »Ich
schätze, wir sind endlich angekommen. Na toll, die werden jetzt alle da runter
gehen und ich darf hier oben bleiben.«
    Garth
saß im Schneidersitz und stemmte seinen Kopf in die Hände.   
      Oskar
nahm sich einen Keks, verschlang ihn schmatzend und ließ sich nach hinten
fallen. »Öööh. Ist

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