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Schmetterlingsgeschichten - Chronik I - Genug geschlafen (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik I - Genug geschlafen (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik I - Genug geschlafen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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»Aha, du willst mir also
erzählen, dass nicht diese duselige Blume schuld an dem Schatten ist, sondern,
dass das Wäldchen vor die Sonne gelaufen ist? Jüngling?«, war die Antwort.
      «Nein,
nein, nein! So hab ich das nicht gemeint!« Oskar wurde von dem alten Schmetterling
unterbrochen. »Papperlapapp! Du junges Gemüse kannst mir nichts mehr
beibringen. Seit Jahren treiben diese Blumen ihr gemeines Spiel mit mir, und
daran werden die auch nichts ändern. Und ich gehöre noch zu den schlauen
Schmetterlingen, die anderen können noch nicht mal sprechen.«
      Ui,
ui, dachte Garth und flüsterte: «Lasst uns schnell weitergehen! Das ist mir zu
stressig.« Ohne großes Bedauern folgten Judith und Oskar dem Vorschlag.
      Als
sie in dem Wäldchen ankamen, zog Garth den Scanner aus der Tasche und schaltete
ihn ein. Nicht überraschend, zeigte er genau auf die Mitte. Der Bander machte
ihn aus, steckte das Instrument wieder ein und ging etwas abseits vom Weg in
das Wäldchen rein. Dort setzte er sich erst mal auf den Boden und packte ein
Proviant-Paket aus. Hunger.
      Judith
und Oskar schauten sich derweilen die Pflanzen an, die in Bodenhöhe wuchsen und
fachsimpelten, als plötzlich aus dem Nichts ein Pfeil neben Garth auf den Boden
fiel.
      »Boa,
bist du eine Niete! Voll daneben!«, kam es zwischen dem Gebüsch hindurch.  
        
     
     S ein Name
war Toran. Er war Anführer des Unternehmens »Morgendämmerung«. Ihr Ziel war es,
das Universum endgültig von den Rittern zu befreien und somit den Machtanspruch
der Union zu sichern.
      Er
musste sich ihre Aufgabe nicht oft in den Kopf rufen, wusste er doch genau, was
ein Scheitern für sie bedeuten würde. Er wusste aber auch genau, was ein Erfolg
ihnen alles bringen könnte.
      So
stand er nun mit Triet auf einem matschig braunen Untergrund und wartete auf
Informationen von seinem Schiff. Toran hatte jetzt schon seit Tagen so ein
merkwürdiges Ziehen, das sich von seinen Füßen bis zu seinen Armen erstreckte,
mit jedem Tag länger andauerte und immer häufiger auftrat.
      Da
sie ihrem Ziel aber so nahe waren, schob er es auf die Anspannung.
      Mit
einem Surren trafen die gewünschten Informationen auf seinem Lokalizer, der ihnen
die genaue Position der Verfolgten anzeigte, ein. Das Team, zu dem Pharso
gehörte, hatte sich allem Anschein nach aufgeteilt. Das Banderkind war von
vornherein auszuschließen – und bei den anderen beiden konnte er sich nicht
vorstellen, dass sie wirklich wichtige Entdeckungen machten. Sein Gefühl sagte
ihm, er sollte sich am besten an Pharso halten.
      Triet
goss gerade eine Tasse Tee ein und reichte sie ihm. Wenigstens dafür war er zu
gebrauchen. Toran wusste noch nicht ganz, was er später mit ihm anstellen
sollte. Die Wärme des Tees tat seinem Magen gut, linderte das Ziehen und
lockerte die Verkrampfung, die damit einherging. Er schlug die Richtung, die
Pharso genommen hatte, ein.    
      Triet
packte schnell die Kanne weg und rannte hinterher. 
     
     
     Z uhause
angekommen, fiel Jens erst auf, dass die Heimreise reibungsloser abgelaufen war
als die Hinfahrt nach Köln. Ihm schossen Hunderte Fragen durch den Kopf, die
sich alle um diese Frau und den Banküberfall drehten.
      Wer
war sie? Was war passiert? Wo war sie hin? Hatte er was falsch gemacht?
      Über
den genauen Ablauf des Überfalls konnte er wieder nur vage spekulieren.
Allerdings war er sich mittlerweile sicher, dass er nicht krank war, sondern
dass irgendetwas Anderes mit ihm geschehen sein musste.
      Jens
griff nach einer Flasche Wasser, um einen kühlen Schluck zu nehmen, damit er
wieder klar denken konnte. In diesem Augenblick hupte jemand auf der Straße und
Jens schaute durch das Fenster. Dabei packte er die Flasche nicht richtig,
sondern stieß sie mit dem Handrücken an, und sie fiel vom Tisch.
      Nein,
keine Scherben, die krieg ich noch, dachte er sich…und die Zeit stand still.
Der Sekundenzeiger seiner Wanduhr bewegte sich keinen Zentimeter mehr. Jens
nahm die in der Luft stehende Flasche und stellte sie zurück.
      Uff.
    Er
schaute wieder zur Uhr, und der Zeiger fing wieder an, sich zu bewegen.
      Das
war real! Das war gerade wirklich geschehen! Dann wahrscheinlich auch die Sache
mit den Schienen. Das wollte er testen! Er kramte in einer Schublade und holte
einen Tennisball hervor. Dann warf er ihn in die Luft, konzentrierte sich und
fing ihn wieder auf.   
      Nichts
war passiert. Noch mal. Hochwerfen, konzentrieren – und auf

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