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Schmetterlingsgeschichten - Chronik I - Genug geschlafen (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik I - Genug geschlafen (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik I - Genug geschlafen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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jegliche
Kontrolle verloren. Es war so ungestüm, so unbändig, so wild, so furchtlos. Es
wollte Freiheit… es wollte raus! Sebastian schrie dabei: »WIR SIND WIEDER DAAA!!!«
      Blaue
Lichtblitze kamen feurig vom Himmel, und Sebastian saugte sie in seinem Körper
auf. Er glühte förmlich. Dann hatte es den Anschein, als würde er diese Energie
direkt auf Triet lenken.
      Triet
hatte überhaupt keine Zeit mehr, zu schreien: Er war nicht mehr existent –
Triet war einfach verschwunden, vom Energiestrahl verschluckt.
      In
dem Augenblick kehrte Sebastian irgendwie wieder in seinen Körper zurück und er
erschrak.
      Erst
jetzt nahm er das Ganze körperlich wahr. Er hatte mal einen Wasserschlauch, der
voll aufgedreht war, unter Kontrolle zu bringen versucht. Der Wasserdruck hatte
den Schlauch wie eine Schlange vor ihm tanzen lassen – doch dabei hatte er
alles um sich herum nass gemacht.
      So
ähnlich fühlte er sich jetzt.
    Er
konnte die funkelnden Energiestrahlen nicht abschalten, geschweige denn, bekam
er sie unter Kontrolle. Die Strahlen schossen immer weiter aus seinem Körper. »Hilfe!
Hilfe!«, schrie er.
      Sebastian
versuchte, das Energiemonster irgendwie in den Himmel zu richten, damit er
nicht so wild in die Häuser schoss. Doch dabei bekamen einige Dachkuppen
Treffer ab.
      Er
durchbohrte gerade Köln wie einen Käse.
    Mit
aller Kraft stemmte er seine Arme nach oben und schaffte es auch. Doch dabei
traf er den Turm des Doms, der ohnehin schon einen Treffer im Fundament
abbekommen hatte. Sebastian wusste nicht, was er machen sollte. Lukas war auch
nicht da. Der Turm fing an, zu krächzen, und Sebastian lief die Arme
ausgestreckt zum nahegelegenen Rheinufer hinunter. Er hatte das Gefühl, er
brenne. Krächzen wurde zu einem lauten Donnern. Sebastian kam nicht wirklich
weit, als die ersten Steine auf ihn herunterfielen. Der ganze Turm sackte zur
Seite ab und fiel in der Länge nur so weit, als wolle er kurz einen Schritt
austreten.
      Dann
brach er einfach in sich zusammen und begrub Sebastian mit einer riesigen
Staubwolke unter sich.
     
     
     » D u musst schon klopfen. Sonst hören
dich deine Eltern nicht«, sagte Sonja zu Julia, als sie vor der Zimmertür
standen.
      »Wirst
du gehen und mich alleine lassen?« »Nein, mein Schatz«, versprach Sonja
mütterlich, obwohl sie eigentlich noch gar nicht so alt war. »Ich werde
wiederkommen! Aber jetzt muss ich erst mal gehen.   
      Deine
Eltern würden das nicht verstehen.« »Warum denn nicht?« »Weißt du, es gibt
Dinge, die kann man auch mal ruhig für sich behalten. Die müssen die
Erwachsenen nicht erfahren. Deine Eltern haben garantiert auch kleine
Geheimnisse. Die gehören nur ihnen beiden. Das verbindet sie. So, wie wir
beiden verbunden sind.«
    Julia
kullerte eine Träne herunter. »Tss.Tss. Du wirst mal eine genau so starke Frau
wie Sarah. Frauen von der Sorte weinen nicht. Oder nur dann, wenn sie ganz,
ganz, aber auch wirklich ganz alleine sind. Aber dann auch nicht wirklich! Also,
komm schon! Geh zu deinen Eltern rein. Die freuen sich auf dich.« »Wann werden
wir uns wieder sehen?« »Bald! Versprochen!«, schwor Sonja.
      Als
ihr Vater die Türe öffnete, umarmte er seine kleine Tochter so sehr, dass ihre
Mutter sie mit tränenverschmiertem Gesicht, aus dem Griff befreite. Der
Fernseher lief mit einer ungeheuren Lautstärke. Papa und Mama Feuerstiel nahmen
ihre kleine Tochter in die Mitte an die Hand und stellten sich mit ihr vor den
Fernseher. Eine Wiederholung lief.
      Julia
schaute ihre Eltern an. Da stimmte irgendwas gar nicht!
    Da
war ein Junge, der direkt vor dem Kölner Dom ausharrte. Vor ihm standen zwei
Männer mit Gewehren. Was machte denn der Erste von ihnen? Und den Jungen kannte
sie doch? Das war ja… das war Sebastian!! Und der Mann ging vor ihm auf die
Knie!!!
      Hinter
ihm der Dom – und der Mann ging vor ihm auf die Knie!!!
    Wie
vor einem König!
      Jetzt
hörte sie dem Reporter zum ersten Mal zu, der die ganze Zeit über wirr
brabbelte: »Es ist unfassbar, was hier gerade geschieht!!   
      Meine
Damen und Herren, liebe Zuschauer!! Ich erfahre so eben, dass sich seit den
letzten 15 Minuten über drei Milliarden Menschen eingeschaltet haben!! Es ist
unfassbar, was hier passiert!! Glauben sie mir, meine Damen und Herren, hier
erleben sie gerade ein Stück Menschheitsgeschichte. Und das nur bei mir!!!« 
     
    ******

40.
     
     D ie Männer
waren die anderen Trupps von den Kontinenten. Dass sie ihre Ritter

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