Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)
Sarah. Sonja hatte derweilen angefangen, sich an der Bluse von Ursula Nadel
hochzuarbeiten. Soweit sie das erkennen konnte, hatte sie glücklicherweise heute
eine mit einem großzügigen Ausschnitt gewählt.
»Naja,
eigentlich hatte ich nicht vor, den Brunnen abzureißen. Ich dachte mir, wir
schauen ihn uns erstmal an und treffen dann eine Entscheidung. Vielleicht sehen
wir ja schon direkt am Anfang einen Hinweis, der uns zu dem Buch führt«, sagte
Sarah.
In
dem Augenblick fing Ursula Nadel laut an, zu lachen, und griff nach ihrer
Bluse.
»Hihi.
Huhu. Haha. Das kitzelt!«, kicherte sie und versuchte dabei, so leise zu sein,
wie sie konnte. Jemand anderem war es egal, wie laut er war.
»Boah!!!
Ist der schön!!«, kam es aus der Bluse heraus. Professor Kuhte und Sarah
schauten Ursula an. Da hatte sich eine dicke Beule in Höhe ihrer Brüste
gebildet, die sich bewegte und sprechen konnte. Ursula Nadel zog sofort die
Bluse ein wenig nach vorne und schaute an sich herunter. Da hockte Sonja und
lächelte sie nach oben hin an.
»Hast
du ein Glück. Der Ring ist fantastisch, brillant. Einfach toll!!« Sonja stütze sich
mit ihren Füßchen ab und hielt ihn sich genau vors Gesicht.
»Du
hättest mich auch einfach fragen können. Kommst du da wieder raus, oder bleibst
du jetzt für immer?«, fragte Nadel, die sich im Grunde genommen richtig freute.
Sonja schaute den Ring an und dann wieder nach oben. Also bleiben wollte sie
eigentlich nicht. Sie stöhnte einmal kurz auf, ließ den Ring dann wieder los und
krabbelte aus der Bluse wieder hervor. Stolz schaute sie Sarah an.
»Ich
hab ihn gesehen!«, sagte Sonja freudig.
Sarah
fiel fast um vor Lachen.
»Ach
nee. Haben wir dann auch mitbekommen!«
******
47.
D er kleine Barskie war mit seinem Gesicht mitten im
Matsch gelandet. Aber es machte ihm gar nichts, denn dieses Spiel war eine Art
Kampf. Und dabei passierte es halt, dass man sehr, sehr schmutzig wurde. Seine
Mutter verstand das nicht so sehr, aber irgendwie sah er nach einer
ordentlichen Partie immer so aus. Und nur wer am schmutzigsten war und die
meisten Beulen und blauen Flecken davongetragen hatte, hatte auch wirklich
gespielt.
Da
waren sich die Jungs einig. Und die Mädchen fanden das nämlich auch toll. So
konnten sie sehen, wer der Stärkste und der Mutigste war.
Seine
Aktion hatte nämlich den »Ball« genau zwischen dem Tor, bestehend aus zwei
Rucksäcken, durchgeführt und sie waren in Führung gegangen. Das bedeutete, er
war einer der Besten. Hoffentlich hatten die Mädchen das auch gesehen. Wenn das
nur erst Garth wüsste. Aber leider hatte er ja fortgehen müssen. Er war nämlich
sein bester Freund, redete er sich ein, und die anderen glaubten ihm fast.
»Was
glaubt ihr denn, warum er mich immer geschlagen hat?«, hatte er die anderen
gefragt. »Weil er wusste, dass ich ihm nichts tun werde, weil wir befreundet
sind«, war seine eigene Antwort gewesen.
»Ach
Quatsch«, hatte ein Menschenjunge zu ihm gesagt.
»Weil
er wusste, dass du dich nicht wehren kannst! Du bist viel zu klein!«, fügte er
noch an.
»Pah,
ich bin nicht zu klein. Wirst schon sehen, wenn ich meine Rüstung bekomme und
dann ein Ritter bin!«, war seine kecke Antwort gewesen. Er hatte nämlich von
allen Jungs hier den meisten Mumm in den Knochen. Außer Garth, versteht sich.
Der hatte natürlich am meisten davon.
Als
sich der kleine Barskiejunge gerade aus dem Matsch wieder erheben wollte, knallte
ein schwerer Stiefel genau vor ihm zu Boden und sein Gesicht wurde noch mal
zugespritzt. Dann wieder einer. Was war denn jetzt los? Und wieder einer. Schon
flogen zwei Schmetterlinge tief an seinem Gesicht vorbei.
»Los!
Du musst aus dem Weg gehen! Es geht los!!«, warnte einer von beiden ihn mit
hörbarem Stolz in der Stimme. Es geht los??? Es geht wirklich los?? Ist er
gekommen?? Ist Samis da?
Schnell
sprang der kleine Barskie hoch und wich flink zur Seite. Er traute seinen Augen
nicht. Es ging los!! Auf einmal fingen die Glocken von Orso an, zu läuten. Um
ihn herum begann alles zu jubeln. Die Stadt stand Kopf! Schnell sprang er bis zum
Straßenrand zurück. Da waren sie! Und es waren so viele.
Es
war der schönste Anblick, den er je gesehen hatte.
Die
Ritter verließen Orso!!
In
vier Mann pro Reihe marschierten sie durch die Stadt auf die Blase zu. Sie hatten
ihre Rüstungen an. Es sah einfach nur cool aus. Es mussten Tausende sein. Sie
hatten alle schwere
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