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Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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Gwendoline, ist die Braut des Satans. Sie war es,
die sich unter den Rittern des Johann von Brabant befand. Verstehst du?«
      »Ja,
Herr.«
    »Sie
war es, die unsere eigene Miliz, die Kölner Miliz, gegen ihren eigenen
Erzbischof aufwiegeln konnte. Sie war es, die die Menschen von der Idee der
»Stadt« mit ihrem teuflischen Gedankengut beflügelte. Oder wie glaubt ihr, konnten
am 5. Juni 1288 auf der Fühlinger Heide bei der Schlacht von Worringen 2.300
heidnische Ritter gegen die 2.800 christlichen Panzerreiter meines Vorgängers
Siegfried von Westerburg gewinnen?«
      »Teuflisch,
Herr! Teuflisch!«
    »Denkt
nur an die Pein, die diese Barbaren dem Herrn zugefügt haben. Es war
Gwendoline, die die Brabanter ermunterte. Sie ist es gewesen, die Irmgard hat
kinderlos bleiben lassen. Oder meinst du, der Herr schenkt einer Frau das Leben,
damit sie keine Nachkommen zeugt?«
      »Nein,
Herr«, sagte der Mönch mit leiser Stimme. Es war der Balsam, den er brauchte.
      »Denkt
nur an die vielen Toten, die auf dem Schlachtfeld zurückblieben. Durch die Hufe
zur Unkenntlichkeit verstümmelt, so dass kaum einer das letzte Sakrament unter
seinem wahren Namen empfangen konnte. Denkst du, der Herr hatte das gewollt?«
    »Nein«,
hauchte der Mönch. Sein Hass war bereits ein loderndes Feuer. Der Herr bot ihm
heute die Chance, Vergeltung zu üben. Er konnte die Geschichte korrigieren.
Gwendoline hätte schon vor gut 700 Jahren endgültig sterben sollen. Sie war
wahrlich eine Teufelin.   
      »Denkt
nur an die Schmach der Gefangenschaft, die uns widerfahren ist. Und wäre das
nicht genug gewesen, bauten sie uns ein ewiges Monument, ein Symbol der Niederlage,
direkt vor unsere Tore. Denkt nur an den 14. August 1288. Es war Gwendoline,
die die Seele des Grafen Adolf von Berg mit ewiger Verdammnis vergiftete, so dass
er Düsseldorf die Stadtrechte verlieh. Welche Sünden wird sie noch begangen
haben, frage ich dich? Nur der Herr weiß es vollständig und gibt dir deswegen
jetzt die Möglichkeit, seinen Willen zu vollziehen.«   
      »Ja,
Herr. Ich bin ein Werkzeug Gottes.«
    »Nun
geht und denkt dabei ein letztes Mal an unseren geliebten Dom.  
      Kaum
ist dieses gotteslästerliche Weib wieder auf der Erde erschienen, fährt sie mit
der Erniedrigung und Kränkung unserer Person, von Petrus und Maria fort. Wir
sind nur eine kleine Gruppe, die dieses Wissen noch bewahrt hat, aber wir beten
alle inständig für das Gelingen deiner Bestimmung!«, sagte die Stimme aus Köln.
      »Ja,
Herr. Ich werde den Auftrag des Herrn erfüllen.«
    »Nun
geh unter den segnenden Händen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen
Geistes.«
      »Amen«,
sagte der Mönch und legte auf.
     
    ******

49.
     
     D ie Abgeordnete Fu Ling Shu kauerte immer noch in dem
Winkel einer Felsklippe und war von drohenden Troopers umgeben. Sie hatte einen
kleinen Phaser dabei und feuerte immer wieder in unregelmäßigen Abständen
hinter dem Vorsprung hervor. Lange würde sie das aber nicht machen können, da
war sie sich sicher. Es mussten sechs oder sieben Mann sein, die sie umzingelt
hatten.
      »Wir
sollen sie gefangen nehmen, nicht töten«, sagte eine Stimme aus den Reihen der
Soldaten. Die Sonne schien langsam unterzugehen und sie fürchtete jetzt schon
die Nacht.
      »Spätestens
dann werden sie mich kriegen. Ich bin jetzt schon seit Tagen wach und habe kein
Auge zugetan. Mein Körper wird mich verraten«, dachte sie ängstlich.
    »Psst!«,
machte auf einmal eine Stimme. Fu Ling Shu schaute sich um… doch da war nichts.
Hinter ihr ging die Spalte zwar noch etwas tiefer in den Felsen hinein, aber es
war ja eine Sackgasse. Das hatte sie ja schon ausprobiert.
      »Pssst!«,
machte da wieder eine Stimme. Die Abgeordnete schoss wieder eine Salve wild in
die Luft und schaute sich um. Da war wirklich niemand. Sie schoss wieder.
      »Ich
bilde mir vor Angst jetzt schon was ein«, erklärte sie sich. Sie hatte ja schon
viel von Kriegsverbrechen gehört. Besonders an Frauen.   
      Ihr
wurde übel, wenn sie an Vergewaltigung dachte.
    »Bevor
es soweit ist, erschieße ich mich«, war sie sich sicher. Nein.   
      Dazu
würde sie es nicht kommen lassen.
    »Pssst!
Frau Abgeordnete! Pssst! Hier drüben!«, sagte wieder eine fiepsige Stimme. Fu
Ling Shu drehte sich abermals um. Da war aber nichts, außer einem Schmetterling,
der ganz aufgeregt herumhüpfte.   
      Er
hatte wohl auch Angst zu sterben.
    »Ich!
Hier! Huhu!«, sagte jetzt der springende

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